08.
Apr. 2025

Abfindung einfach erklärt: So kalkulieren Sie Ihren Anspruch richtig

Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses ist immer eine belastende Situation, und oft stellt sich die Frage, ob und in welcher Höhe Ihnen eine Abfindung zusteht. Eine Abfindung kann eine wertvolle finanzielle Unterstützung darstellen, die es Ihnen ermöglicht, die Übergangszeit zwischen zwei Arbeitsverhältnissen besser zu überbrücken. Doch wie wird die Abfindung berechnet? Welche Faktoren beeinflussen den Betrag? Und wie können Sie Ihre Ansprüche durchsetzen? 

In diesem Artikel erklären wir Ihnen die wichtigsten Facts zum Thema Abfindung.

Was ist eine Abfindung und wann wird sie gezahlt?

Eine Abfindung ist eine einmalige Zahlung, die Ihnen gegebenenfalls vom Arbeitgeber angeboten wird, wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer betriebsbedingten Kündigung geschehen. 

In Deutschland ist die Abfindung allerdings nicht gesetzlich vorgeschrieben. Es gibt kein Gesetz, das dem Arbeitnehmer automatisch eine Abfindung bei Kündigung zusichert.  

Warum sollten Sie Ihren Anspruch berechnen? 

Eine präzise Berechnung Ihrer Abfindung hilft Ihnen nicht nur, eine Vorstellung von Ihrer finanziellen Lage nach der Kündigung zu bekommen, sondern stärkt auch Ihre Position in Verhandlungen. Sie können damit besser einschätzen, was Sie verlangen können und wie Sie sich gegenüber Ihrem Arbeitgeber durchsetzen können.

Wie wird die Abfindung berechnet? 

Es gibt keine gesetzliche Formel zur Berechnung der Abfindung, jedoch hat sich in der Praxis eine gängige Berechnungsformel etabliert, die als Orientierung dienen kann: 

Abfindung = Monatsgehalt x Betriebszugehörigkeit (in Jahren) x 0,5 

Als Beispiel: 

Wenn Sie ein monatliches Gehalt von 3000 Euro Brutto verdienen und 10 Jahre in Ihrem Unternehmen gearbeitet haben ergibt sich folgendes Bild: 

Abfindung = 3000 EUR x 10 Jahre x 0,5 = 15.000 EUR 

Das ist der Betrag, den Sie in vielen Fällen als Abfindung erwarten können. Beachten Sie jedoch, dass diese Formel lediglich als grobe Orientierung dient und verschiedene Faktoren die tatsächliche Höhe beeinflussen. Es ist daher empfehlenswert, sich rechtliche Unterstützung von einem Anwalt zu holen.

Ein erfahrener Anwalt kennt die relevanten Gesetze und Präzedenzfälle und kann sicherstellen, dass Ihre Rechte gewahrt werden. Oft sind Arbeitgeber mit erfahrenen HR-Experten oder Rechtsanwälten ausgestattet. Ein Anwalt an Ihrer Seite erhöht Ihre Chancen, ein faires Angebot zu erhalten und hilft Ihnen, in den Verhandlungen das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.