18.
Mai 2022

Gerichte verurteilen Online-Casinos zu Rückerstattungen an Spieler

Die Digitalisierung hat den Zugang zu Glücksspiel extrem vereinfacht: In Online-Casinos können Spieler aus ganz Deutschland ortsunabhängig und jederzeit ihrem Drang nachgehen, das eigene Glück herauszufordern. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass deutsche Verbraucher in den vergangenen Jahren Milliardensummen in Online-Casinos verspielt haben. Nun sprechen allerdings immer mehr Gerichte diesen Spielern die Erstattung ihrer Verlustsummen zu. Woran liegt das?

Online-Glücksspiel war in Deutschland jahrelang illegal und ist es teilweise noch immer

Tatsächlich sind die meisten Online-Casinos in Deutschland illegal. Im Jahr 2012 lief nämlich der bundesweit geltende Glücksspielstaatsvertrag aus und Online-Glücksspiel wurde zu diesem Zeitpunkt in 15 von 16 Bundesländern verboten. Lediglich Schleswig-Holstein entschied sich damals, Online-Glücksspiellizenzen an insgesamt fünf Unternehmen auszustellen. Diese Glücksspielanbieter durften ihre Leistungen allerdings ausschließlich an Einwohner des norddeutschen Bundeslandes richten.

Viele ausländische Online-Casinos erkannten jedoch, dass sie im unregulierten Online-Glücksspielmarkt in Deutschland viel Geld verdienen konnten und entschieden sich deshalb, ihr Angebot auch an deutsche Verbraucher zu richten. So warben beliebte Online-Casinos wie Mr Green, Bonanza Game und Wunderino teils offensiv um deutsche Glücksspieler.

Auf ihren Websites erklärten entsprechende Anbieter, auch hierzulande legal zu sein, da sie mit ihren Glücksspiellizenzen aus Ländern wie Malta oder Gibraltar EU-weit Online-Casinos betreiben dürften. Selbst heute werben viele Glücksspielanbieter noch immer mit ausländischen Glücksspiellizenzen, obwohl es seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Sommer 2021 sogar möglich ist, sich unter strengen Voraussetzungen für bundesweit gültige Glücksspiellizenzen zu bewerben.

Glücksspieler gehen gegen Casinos vor und holen sich Verluste zurück

Fakt ist: Online-Glücksspiel ist in Deutschland ausschließlich mit deutscher Lizenz erlaubt und eine Glücksspiellizenz aus Malta oder Gibraltar reicht hierzulande nicht aus. Das hat sogar der Bundesgerichtshof (BGH) bereits so verlauten lassen. Glücksspielanbieter mit ausländischer Lizenz führen ihre Kunden also bewusst in die Irre, um Geld zu verdienen. Dieses raffgierige Verhalten wird für viele Online-Casinos nun jedoch zum Bumerang.

Mittlerweile fordern nämlich bereits Tausende Glücksspieler ihre Verlustsummen bei den verantwortlichen Online-Casinos ein und gehen juristisch gegen die illegalen Anbieter vor. Bislang sind entsprechende Online-Casino-Klagen weitgehend von Erfolg gekrönt: Rund 60 deutsche Amts- Land- und Oberlandesgerichte haben sich in der Sache nämlich bereits dahingehend positioniert, dass Online-Casinos ihren deutschen Kunden ihre Verluste erstatten müssen. Lediglich eine kleine Anzahl von Gerichten sieht die Sache aktuell noch skeptisch.

OLG Frankfurt: Online-Casino muss Spielverluste zurückerstatten

Zuletzt sorgte vor allem ein Hinweisbeschluss des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt deutschlandweit für Aufsehen. Die Frankfurter Richter wiesen die Revision eines Online-Casinos, das zuvor am Landgericht Gießen zur Auszahlung von Spielverlusten in Höhe von rund 12.000 verurteilt wurde, zurück. Nun muss der verantwortliche Glücksspielanbieter, der zum britischen Milliardenkonzern Entain gehört, diese Summe komplett erstatten.

Der Beschluss des OLG Frankfurt zeigt einmal mehr: Online-Glücksspiel-Verluste lassen sich unabhängig von der Höhe der individuellen Verlustsumme vollständig einklagen. Betroffene Spieler können sich – ggf. bereits mit juristischer Unterstützung – bei den jeweiligen Casinos eine Übersicht über ihre Ein- und Auszahlungen beschaffen. Die daraus resultierte Verlustsumme kann dann mit Hilfe einer Anwaltskanzlei eingeklagt werden. Die bisherige Rechtsprechung zum Thema zeigt: Die Erfolgsaussichten auf eine Rückerstattung der Spielverluste sind sehr gut.

Online-Casino-Rückerstattung: Kostenlose Prüfung und risikofreie Rechtsdurchsetzung

Mit dem kostenlosen Schnellcheck von Goldenstein Rechtsanwälte können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf die Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämliche sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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