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Großer BMW-Rückruf im Abgasskandal: Schadensersatzansprüche bestehen
Ein weiterer Rückruf von BMW-Fahrzeugen wegen des Abgasskandals hat sich bereits seit Monaten abgezeichnet. Nun ist es so weit: Der Münchner PKW-Hersteller muss deutschlandweit über 45.000 Diesel-X3 zurückrufen, weil die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge illegal manipuliert wurde. Betroffene Fahrzeughalter können deshalb Schadensersatzansprüche durchsetzen.
BMW-Rückruf zeichnete sich bereits seit Wochen ab
Bereits vor mehreren Monaten gab das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bekannt, dass es an älteren BMW X3-Fahrzeugen aus den Baujahren 2010 bis 2014 auffällige Abgaswerte festgestellt habe und veröffentlichte deshalb im Februar dieses Jahres sogar eine Verwaltungsentscheidung.
Gegen diesen Bescheid ging BMW zwar vor. Doch offensichtlich hatte der PKW-Hersteller damit keinen Erfolg. Nun folgte nämlich der amtliche Rückruf der betroffenen Fahrzeuge. Daher erhalten die Besitzer von BMW X3-Fahrzeugen aus den zuvor genannten Baujahren dieser Tage Post mit dem Aufruf, ihr Fahrzeug für ein Update in eine BMW-Werkstatt zu bringen.
So wurden die Fahrzeuge manipuliert und so werden sie nun aufgerüstet
Konkret sollen in den illegal manipulierten BMW-Fahrzeugen Heißluftmassensensor, Reinluftrohr und der AGR-Kühler samt Ventil getauscht sowie das Steuergerät umprogrammiert werden. Dadurch sollen die Fahrzeuge Abgase in Zukunft gesetzeskonform filtern. Das ist bislang nämlich nicht der Fall.
An den getesteten BMW-Fahrzeugen der Modellvariante X3 hat das KBA nämlich entdeckt, dass diese bei eingeschalteter Klimaanlage und bei bestimmten Außentemperaturen eine Reduzierung der Abgasrückführung unterhalb des erlaubten Niveaus durchführen.
Dass die betroffenen PKW ursprünglich dennoch die Typgenehmigung erhielten, liegt daran, dass die Klimaanlage bei amtlichen Abgastests im Normalfall nicht eingeschaltet wird und auch die Außentemperaturen auf dem Prüfstand jahrelang in etwa gleich waren.
Auch andere BMW-Fahrzeuge wurden manipuliert
Der aktuelle Rückruf sollte jedoch nicht nur die Halter der betroffenen BMW X3-Fahrzeuge hellhörig machen, sondern auch andere BMW-Besitzer. Es ist nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass BMW lediglich im X3 illegal manipulierte Motoren verbaut hat. Unabhängige Abgastests haben längst belegt, dass auch zahlreiche weitere Modelle vom BMW-Dieselskandal betroffen sind. Insofern werden in den kommenden Monaten voraussichtlich noch weitere Rückrufe folgen.
Die Besitzer der illegal manipulierten BMW-Fahrzeuge haben die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche geltend zu machen. Schließlich hätten diese ihre Fahrzeuge nicht oder zumindest nicht zu denselben Konditionen erworben, wenn der Abgasskandal zum Kaufzeitpunkt bereits bekannt gewesen wäre. Ein im vergangenen Jahr verkündetes Urteil am Bundesgerichtshof (BGH) hat BMW-Besitzern diesbezüglich weitgehend Rechtssicherheit verschafft.
Die BGH-Richter entschieden nämlich, dass das Vorhandensein einer Abschalteinrichtung ausreicht, um Schadensersatzansprüche im Abgasskandal durchzusetzen. Es muss also nicht länger belegt werden, dass sich der jeweilige Fahrzeughersteller auch vorsätzlich schädigend verhalten hat. In Folge dieses Urteils hat beispielsweise das Oberlandesgericht (OLG) München BMW-Fahrern regelmäßig die Erstattung von zehn Prozent des ursprünglichen Kaufpreises zugesprochen. Da BMW seinen Sitz in München hat, können alle BMW-Besitzer in der bayerischen Landeshauptstadt gegen den Automobilhersteller vorgehen.
Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich
BMW Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.
Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte prüfen bestehende Schadensersatzansprüche im Abgasskandal kostenfrei und unverbindlich. Mit Hilfe des Schnellchecks der Kanzlei haben BMW-Besitzer zudem die Möglichkeit, mit wenigen Klicks zu prüfen, ob ihr Fahrzeug vermutlich vom Abgasskandal betroffen ist.