22.
Okt. 2024

Offene Immobilienfonds werden wegen mangelnder Liquidität geschlossen

Seit der Zinswende der Europäischen Zentralbank steht der deutsche Immobilienmarkt unter erheblichem Druck. Dies betrifft auch offene Immobilienfonds, die seit Monaten milliardenschwere Abflüsse verzeichnen. Mehrere Fonds können ihre Anleger daher nicht einmal mehr auszahlen, weshalb diese vorübergehend geschlossen wurden.

Österreichischer Fonds musste bereits schließen

Zuletzt machte der österreichische LLB Semper Real Estate-Fonds Schlagzeilen. Mitte Oktober kündigte der Fondsverwalter an, die Auszahlung des Rücknahmepreises um bis zu zwölf Monate zu verlängern. Obwohl dies rechtlich zulässig ist, sorgt es bei den betroffenen Investoren für Unsicherheit. Sie wissen aktuell nicht, ob und wann sie ihr investiertes Kapital zurückerhalten.

Bereits vor einem Jahr setzte der Fondsverwalter die Anteilsrücknahme aus, nachdem Anleger Hunderte Millionen Euro abgezogen hatten. Zwar wurden seither Immobilien verkauft, um die Liquidität zu verbessern, doch die Einnahmen reichen nicht aus, um alle Anleger, die ihre Anteile gekündigt haben, auszuzahlen. Zudem bleibt offen, wann weitere Immobilienverkäufe abgeschlossen werden können.

 

Fast alle offenen Immobilienfonds verzeichnen mehr Abflüsse als Zuflüsse

Das Schicksal der LLB Semper Real Estate-Anleger könnte bald auch andere Investoren treffen. Denn praktisch jeder offene Immobilienfonds verzeichnet aktuell mehr Abflüsse als Zuflüsse und kämpft mit Liquiditätsproblemen.

Dies führt jedoch nicht immer zur sofortigen Schließung eines Fonds. Oft verlieren die Fondsanteile jedoch erheblich an Wert. Ein Beispiel dafür ist der UniImmo: Wohnen ZBI-Fonds von Union Investment, der im Juni aufgrund einer Sonderbewertung fast 17 Prozent an Wert verlor. Über Nacht wurden mehr als 800 Millionen Euro vernichtet – überwiegend Kapital von Privatanlegern.

Betroffene Anleger haben in solchen Fällen oft Anspruch auf Schadensersatz. Das liegt daran, dass fast alle offenen Immobilienfonds als risikoarme Anlageprodukte vermarktet wurden, obwohl sie regelmäßig signifikanten Marktschwankungen ausgesetzt sind, was die aktuelle Situation einmal mehr belegt. Hätten die Investoren diese Risiken zum Zeitpunkt ihres Investments gekannt, hätten sie möglicherweise nicht in die jeweiligen Fonds investiert. Daher können sie die vollständige Rückzahlung ihrer Investitionssumme, inklusive gezahlter Fondsgebühren, fordern.

 

Kostenlose Rechtsberatung und -durchsetzung möglich

Die Kanzlei Goldenstein Rechtsanwälte bietet betroffenen Anlegern eine kostenlose Beratung zu ihren rechtlichen Möglichkeiten. Über ein sicheres Online-Formular können Investoren Informationen zu ihrem Investment übermitteln, welche dann von den Experten der Kanzlei überprüft werden. Dieser Service ist unverbindlich und kostenfrei.

Auch die Rechtsdurchsetzung kann ohne Kostenrisiko erfolgen. In vielen Fällen übernehmen Rechtsschutzversicherungen die Verfahrenskosten. Für Anleger ohne entsprechende Versicherung gibt es zudem die Möglichkeit, die Klage selbst zu finanzieren.

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