21.
Apr 2023

Razzia bei Sportwettenanbieter Tipster

Gestern wurden über 100 Privatwohnungen und Geschäftsräume im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den Sportwettenanbieter Tipster durchsucht. Laut Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen und der Staatsanwaltschaft Düsseldorf kam es zu sechs Festnahmen. Den Beschuldigten wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung, die Veranstaltung illegalen Glücksspiels sowie das Vorenthalten von Arbeitslöhnen vorgeworfen.

Bot Tipster illegale Sportwetten an?

Detaillierte Informationen zu den Tatvorwürfen veröffentlichten die Ermittler nicht. Sie machten jedoch klar, dass den Razzien mehr als zweieinhalb Jahre verdeckte Ermittlungen vorausgingen. Das ist insofern interessant, da Tipster vor ziemlich genau zweieinhalb Jahren – nämlich im November 2020 – erstmals eine bundesweit gültige Lizenz zur Veranstaltung von Sportwetten erhalten hat.

Nicht unwahrscheinlich ist, dass die Ermittler im Zuge der Lizenzvergabe mitbekommen haben, dass Tipster bereits vorher auf illegale Weise um deutsche Kunden warb. An ihrem Hauptsitz in Malta ist Tipster nämlich bereits seit 2011 lizensiert und viele Glücksspielunternehmen argumentierten in der Vergangenheit, dass sie mit Lizenzen aus dem EU-Ausland auch in Deutschland legal seien. Das Bundesverwaltungsgericht und der Bundesgerichtshof entschieden allerdings bereits, dass dies nicht der Fall ist. Demnach braucht es eine deutsche Glücksspiellizenz, um Sportwetten oder andere Glücksspiele anzubieten.

Illegales Online-Glücksspiel: Rückerstattung von Spielverlusten ist möglich

Wer bereits vor November 2020 bei Tipster Sportwetten platziert hat, sollte angesichts der aktuellen Ermittlungen sehr aufmerksam sein. Mehrere deutsche Zivilgerichte haben nämlich bereits entschieden, dass Verbraucher, die Geld bei illegalen Online-Glücksspielanbietern verloren haben, diese Spielverluste bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückfordern können. Das liegt vordergründig daran, dass die Verträge zwischen den Anbietern und ihren deutschen Kunden nie gültig waren. Es ist nämlich gar nicht möglich einen rechtskräftigen Vertrag für ein illegales Angebot abzuschließen.

Dass die Glücksspieler ihre Verluste zurückbekommen, obwohl sie ebenfalls etwas Illegales getan haben, begründen die zuständigen Richter im Normalfall damit, dass die strengen Gesetze nicht zum Schutz der Verbraucher vor Spielsucht und Überschuldung geschaffen wurden. Die Mehrheit der deutschen Zivilgerichte argumentiert daher, dass illegale Glücksspielanbieter nicht bestraft würden, wenn sie die Spielverluste von deutschen Kunden einfach behalten dürften. Zudem wussten viele Spieler auch gar nicht, dass sie an illegalem Glücksspiel teilnahmen, denn die Betreibergesellschaften der illegalen Glücksspiel-Websites gaben in der Regel glaubwürdig vor, auch in Deutschland legal zu sein.

Anspruch auf Rückerstattung von Spielverlusten kostenfrei und unverbindlich prüfen

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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