13.
Jan 2022

Welche Schäden entstanden durch den Abgasskandal?

Weltweit wurden mehrere Millionen Fahrzeuge so manipuliert, dass sie während amtlicher Abgastests vorgaben, sauber zu sein. Tatsächlich emittierten die Autos allerdings jahrelang unerlaubt hohe Schadstoffmengen. Das hat nicht nur zu Umwelt- und Gesundheitsschäden geführt, sondern auch zu Wertverlusten der betroffenen Fahrzeuge.

Abgasskandal-Autos sind auf dem Gebrauchtwagenmarkt weniger wert

Wer sich ein manipuliertes Fahrzeug gekauft hat, ging zu diesem Zeitpunkt davon aus, ein mangelfreies Auto zu erwerben. Einige Verbraucher haben ihr Fahrzeug sogar bewusst ausgewählt, weil dieses bestimmte Umweltvorgaben erfüllt. Das Bekanntwerden des Abgasskandals hat in diesem Fall jedoch zu Ernüchterung geführt.

Aber auch Fahrzeughalter, die sich bei ihrer Kaufentscheidung nicht von Umweltthemen leiten ließen, haben wegen des Abgasskandals einen Schaden erlitten. Die manipulierten Fahrzeuge haben durch den Skandal nämlich unter anderem enorm an Wert verloren. Wer sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt zwischen einem Abgasskandal-Auto und einem nicht manipulierten Fahrzeug entscheiden muss, wählt das manipulierte Fahrzeug höchstwahrscheinlich nur bei einem enormen Preisvorteil.

Software-Updates können Folgeschäden hervorrufen

Doch selbst wenn das eigene Fahrzeug behalten werden soll, ist wegen des Abgasskandals ein Schaden entstanden. Schließlich hätten die Fahrzeughalter ihre Autos sicher nicht zu den gleichen Konditionen erworben, wenn sie zum Kaufzeitpunkt von dem Skandal gewusst hätten. Außerdem ist es möglich, dass die manipulierten Autos deutlich schneller ihren Lebenszyklus überschreiten als Fahrzeuge, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind.

Das liegt unter anderem an den Software-Updates, die auf manipulierten Fahrzeugen installiert wurden. Diese sollten die Abgasreinigung der Autos normalisieren. Allerdings bezweifeln Experten, dass eine Normalisierung der Abgasreinigung ohne Begleiterscheinungen erfolgen kann. Schließlich sind die Fahrzeuge gar nicht darauf ausgerichtet, hohe Abgasmengen zu filtern.

Umfragen bestätigen diese Vermutung: Demnach klagt jeder zweite Halter eines manipulierten Autos nach der Installation eines Software-Updates über Folgeschäden. Neben unangenehmen Gerüchen oder einem erhöhten Kraftstoffverbrauch zählen beispielsweise auch schwere Motorenschäden zu den unangenehmen Begleiterscheinungen von Software-Updates. Oft treten diese Schäden zudem erst mehrere Wochen oder Monate nach dem Update auf.

Diese Rechtsansprüche haben Verbraucher wegen des Abgasskandals

Betroffene Verbraucher können sich jedoch juristisch gegen die Folgen des Abgasskandals wehren. So besteht unter anderem die Möglichkeit, den verantwortlichen Hersteller juristisch zu der Rücknahme des manipulierten Fahrzeugs zu verpflichten. Im Gegenzug erhalten die PKW-Besitzer in diesem Fall eine finanzielle Entschädigung, die sich aus an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert.

Alternativ besteht auch die Option, das manipulierte Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. In diesem Fall lassen sich etwa 20 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises in Form von Schadensersatz durchsetzen. Diese Summe soll den Wertverfall, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensieren.

Schadensersatzansprüche im Abgasskandal lassen sich taggenau bis zu zehn Jahre nach dem Kauf bzw. der Übergabe des manipulierten Fahrzeugs durchsetzen. Selbst für Verbraucher, die keine Rechtsschutzversicherung haben, ist die Durchsetzung ihrer Ansprüche im Abgasskandal zudem oft risikofrei möglich. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene PKW-Besitzer kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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