16.
Nov 2022

Spielverluste: Deutscher Pokerspieler erhält fast 60.000 Euro zurück

Ein deutscher Pokerspieler hat zwischen 2014 und 2020 insgesamt fast 60.000 Euro auf der Seite Pokerstars.eu verloren. Das Oberlandesgericht (OLG) Köln hat ihm nun die Erstattung seiner kompletten Verluste zugesprochen. Die Betreibergesellschaft der Website war nämlich nie im Besitz einer bundesweit gültigen Glücksspiellizenz.

Online-Poker war jahrelang nur in Schleswig-Holstein erlaubt

Tatsächlich gab es während des Zeitraumes, in dem der Kläger online gespielt hat, außerhalb von Schleswig-Holstein gar keine legale Online-Poker-Website in Deutschland. Während Schleswig-Holstein bereits seit 2012 verschiedene virtuelle Casinos und Poker-Websites erlaubte, wurde Online-Glücksspiel im Rest der Nation erst im Juli 2021 durch das Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages liberalisiert.

Eine bundesweit legale Poker-Website gibt es bis heute trotzdem nicht (Stand: 16. November 2022). Die in Schleswig-Holstein lizensierten Unternehmen durften sich nämlich auch nur an Bewohner des nördlichsten Bundeslandes der Nation richten und eine bundesweit gültige Online-Poker-Lizenz wurde bisher nicht von dem dafür zuständigen Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt genehmigt.

Ausländische Glücksspiellizenzen sind in Deutschland nicht gültig

Hinter Pokerstars.eu steht ein Unternehmen mit Sitz in Malta. In dem südeuropäischen Land, das für seine liberalen Glücksspiel- und Steuergesetze bekannt ist, hat sich ein Großteil der europäischen Glücksspielunternehmen niedergelassen. Trotz der strengen Glücksspiel-Gesetze in Deutschland warben viele dieser Firmen in den vergangenen Jahren auch in Deutschland erfolgreich um Glücksspieler und verdienten hierzulande Milliardensummen.

Die verantwortlichen Unternehmen argumentierten in aller Regel, dass sie mit ihren Lizenzen aus anderen EU-Ländern auch hierzulande erlaubt seien. Dass das nicht der Fall ist, bestätigten allerdings mehrere Verwaltungsgerichte und sogar der Europäische Gerichtshof (EuGH). Folglich haben auch die Richter am Oberlandesgericht Köln entschieden, dass das Angebot von Pokerstars.eu in Deutschland illegal ist.

Die Kölner Richter folgten der Argumentation des Klägers, dass sein Vertrag mit dem Glücksspielunternehmen aufgrund der Illegalität der Poker-Website nie gültig war. Dementsprechend verurteilten sie die maltesische Firma zur Erstattung sämtlicher Spielverluste in Höhe von 58.517,70 Euro sowie Verzugszinsen.

Deutsche Gerichte verurteilen Glücksspielunternehmen

Die Entscheidung des OLG Köln stellt längst keinen Einzelfall mehr dar. Deutschlandweit haben bereits mehr als 60 Gerichte deutschen Glücksspielern die Erstattung ihrer Verluste aus Online-Glücksspiel zugesprochen. Urteile zugunsten der verantwortlichen Glücksspielunternehmen gibt es hingegen nur extrem selten.

Dass mittlerweile 14 Unternehmen eine bundesweit gültige Lizenz für das Betreiben von virtuellen Automatenspielen erhalten haben, ändert im Übrigen nichts an dem bestehenden Rückforderungsanspruch gegenüber illegalen Online-Glücksspielunternehmen. Tatsächlich ist es sogar möglich, gegen Anbieter vorzugehen, die hierzulande mittlerweile legal sind. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die jeweiligen Unternehmen in den vergangenen Jahren noch ohne eine entsprechende Konzession in Deutschland agierten.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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