23.
Okt 2023

Online-Glückspiel: GGL erhöht heimlich die Einsatzlimits

Seit Juli 2021 haben Unternehmen die Möglichkeit, sich in Deutschland um bundesweit gültige Online-Glücksspiellizenzen zu bewerben. Nur mit einer solchen Konzession ist es erlaubt, hierzulande eine Glücksspiel-Website zu betreiben. Dafür müssen sich die Betreibergesellschaften dieser Websites allerdings an bestimmte Regeln halten und zum Beispiel Einzahlungslimits der jeweiligen Glücksspieler beachten. Diese Limits wurden nun ohne große Ankündigung von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) erhöht.

Diese Einsatzlimits galten bisher in deutschen Online-Casinos

Eigentlich dürfen Glücksspiel-Unternehmen nur 1000 Euro pro Spieler und Monat von ihren deutschen Kunden annehmen. Diese Limits gelten anbieterübergreifend, sodass beispielsweise nicht innerhalb eines Monats jeweils 1000 Euro auf unterschiedlichen Glücksspiel-Websites eingezahlt werden darf. Ziel dieses Limits ist es, Verbraucher vor Spielsucht und einer möglichen Überschuldung zu schützen.

Bei vielen Glücksspielern stieß diese Regelung in der Vergangenheit auf Unverständnis. So wurde unter anderem argumentiert, dass mit solchen Einschränkungen auch die Chance sinke, höhere Gewinne zu erzielen. Deshalb forderten entsprechende Glücksspieler mehr Selbstbestimmung in Bezug auf Online-Glücksspiel-Einzahlungen. Teilweise argumentierten Gegner des Einzahlungslimits zudem, dass sich der Staat dadurch auch hohe Steuereinnahmen entgehen lasse. Selbstverständlich waren auch die Glücksspielanbieter nicht zufrieden mit ihren eingeschränkten Einnahmemöglichkeiten.

GGL verzehnfachte Glücksspiel-Einsatzlimits in Deutschland

Welche dieser Argumente die GGL zu einer Erhöhung des Einzahlungslimits bewegten, ist unklar. Fakt ist allerdings, dass die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder im September beschlossen hat, dass Glücksspieler in Deutschland künftig bis zu 10.000 Euro pro Monat bei Online-Glücksspielanbietern einzahlen dürfen.

Zum Schutz vor Spielsucht und Überschuldung darf allerdings nicht jeder Glücksspieler einfach automatisch die zehnfache Summe pro Monat auf Glücksspiel-Websites einzahlen. Stattdessen muss zuvor eine Bonitätsprüfung durchgeführt werden. Dadurch soll gewährleistet werden, dass nur Verbraucher, die höhere Spielverluste verkraften können, auch höhere Einzahlungen bei Online-Glücksspielanbietern tätigen dürfen.

Viele illegale Glücksspielanbieter sind in Deutschland aktiv

Das bedeutet aber auch: Wer sein monatliches Einsatzlimit in Höhe von 1000 Euro auf einer Glücksspiel-Website ohne vorherige Bonitätsprüfung überschreiten kann, spielt offensichtlich auf einer Website, die sich nicht an die deutschen Gesetze hält und hierzulande illegal ist. Das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn in den vergangenen Jahren haben zahlreiche Online-Glücksspielanbieter ohne gültige Lizenz versucht, auch den deutschen Markt zu erobern.

Entsprechende Unternehmen kommen in der Regel aus Ländern mit liberalen Glücksspiel- und Steuergesetzen wie zum Beispiel Malta und Zypern. Diese Firmen argumentieren, dass sie mit ihren Lizenzen aus anderen EU-Ländern auch in Deutschland legal seien. Allerdings haben die Richter am Bundesgerichtshof und dem Bundesverwaltungsgericht bereits eindeutig entschieden, dass Online-Glücksspiel in Deutschland ausschließlich mit deutschen Glücksspiellizenzen erlaubt sind und dafür muss sich auch an die deutschen Glücksspielgesetze gehalten werden.

Illegales Online-Glücksspiel: Verluste können zurückgefordert werden

Dass es viele Glücksspielunternehmen ohne deutsche Lizenz überhaupt geschafft haben, jahrelang und teilweise sogar bis heute in Deutschland aktiv zu sein, liegt auch daran, dass die Behörden hierzulande kaum gegen die illegalen Anbieter vorgegangen sind. Vielen von ihnen werden die illegalen Aktivitäten aktuell dennoch zum Verhängnis, denn immer mehr betroffene Spieler setzen sich zur Wehr und fordern ihre Spielverluste zurück.

Entsprechende Rückforderungsansprüche bestehen bis zu zehn Jahre rückwirkend, weil die illegalen Anbieter eigentlich nie hätten Geld von deutschen Kunden annehmen dürfen. Folglich haben deutsche Zivilgerichte schon Hunderten betroffenen Glücksspielern die vollständige Erstattung ihrer Spielverluste zugesprochen. Selbst gegen Unternehmen, die mittlerweile im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz sind, können solche Ansprüche geltend gemacht werden. Die Voraussetzung hierfür ist, dass diese Unternehmen in der Vergangenheit bereits illegal in Deutschland aktiv waren.

Rückforderung von Spielverlusten: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf die Rückerstattung ihrer Online-Sportwetten-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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