29.
Jan 2021

Abgasskandal: Diese Mercedes-Modelle wurden zurückgerufen

Daimler geriet zuletzt in die Schlagzeilen, da der Bundesgerichtshof (BGH) eine Revision im Rahmen einer Schadensersatzklage im Dieselskandal zurückwies und das zuvor zuständige Oberlandesgericht (OLG) Köln erneut mit dem Fall betreute. Der Kläger zog vor Gericht, obwohl das Fahrzeug von keinem offiziellen Rückruf wegen des Dieselskandals betroffen war. Wer ein zurückgerufenes Mercedes-Modell besitzt, hat deutlich bessere Aussichten auf die erfolgreiche Durchsetzung seiner Rechte – selbst vor dem obersten deutschen Gericht. Doch welche Mercedes-Modelle wurden eigentlich zurückgerufen? 

 

Diese Fahrzeuge wurden zurückgerufen 

Bei den manipulierten Dieselmotoren von Mercedes-Benz handelt es sich um die Modelle OM607, OM622, OM626, OM640, OM642 und OM651. Die Vier- bzw. Sechszylindermotoren wurden in beinahe sämtlichen Fahrzeugklassen der Diesel-Fabrikate verbaut. Dies betrifft die A-, B-, C-, E,- G-, R-, S- und V-Klasse sowie die Modellreihen CLA, CLS, GLC, GLE, GLK, GLS, Marco Polo, ML, SLC, SLK, Sprinter, Vito, Vito Tourer und Viano.

In allen Modellen wurden sogenannte Thermofenster verbaut, die nur bei bestimmten Temperaturen für eine korrekte Abgasreinigung sorgen. In einigen Modellen entdeckte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) jedoch noch weitere Manipulationen.  

So ergaben KBA-Untersuchungen beispielsweise, dass einige Fahrzeuge Zulassungstests erkennen können und den eigenen Abgasausstoß in diesem Fall mithilfe einer reduzierten Kühlmittelsolltemperatur verbesserten. Im Normalbetrieb stießen die PKW jedoch deutlich mehr Schadstoffe aus. Ein Tatbestand, der zu offiziellen Rückrufen führte. 

 

Software-Update als Abgasheilmittel? 

Fahrzeughalter, die ein zurückgerufenes Auto besitzen, wurden schriftlich darüber informiert. In diesem Fall kontaktiert Daimler die betroffenen Halter nämlich, um einen Werkstatttermin zu vereinbaren. Vor Ort soll die Abgasreinigung der PKW mithilfe eines Software-Updates normalisiert werden.  

Obwohl sich zahlreiche PKW-Besitzer nach der Durchführung solcher Updates über einen erhöhten Kraftstoffverbrauch sowie eine verminderte Leistung beschweren, ist die Durchführung des Updates verpflichtend. Wer sich des Updates verweigert, muss mit der Stilllegung seines Autos rechnen. 

 

Rückrufbescheid sorgt für Gewissheit im Abgasskandal 

Gleichzeitig sorgt der Rückruf bei betroffenen Haltern aber auch für Gewissheit: Das eigene Fahrzeug ist vom Abgasskandal betroffen. Dies bedeutet auch, dass die Besitzer Schadensersatzansprüche gegenüber Daimler geltend machen können.  

Die Kaufentscheidung wäre schließlich anders ausgefallen, wenn die Manipulationen von Anfang an transparent gemacht worden wären. Zudem haben nachweislich manipulierte Fahrzeuge im Zuge des Abgasskandals enorm an Wert verloren. Fahrverbote in einigen deutschen Städten sorgen teilweise für weitere Einschränkungen von betroffenen PKW-Besitzern. 

 

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal  

Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. 

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