23.
Jan 2020

Analyse: Daimler-Fahrzeuge stoßen nach Software-Update noch mehr Abgase aus

Laut eines ZDF-Berichts stoßen die Dieselskandal-Fahrzeuge von Daimler nach der Durchführung eines Software-Updates mehr Schadstoffe aus als vorher. Eigentlich sollten die Updates jedoch das genaue Gegenteil bewirken. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Software-Updates bereits geprüft und genehmigt. Der Behörde droht nun unter anderem eine Anklage wegen Beihilfe zum schweren Betrug.

In dem Testfall hat das ZDF gemeinsam mit dem britischen Unternehmen Emissions Analytics eine Mercedes C-Klasse der Abgasnorm Euro 5 vor der Durchführung eines Software-Updates und danach geprüft. Obwohl das Fahrzeug die zugelassenen Stickoxid-Werte in Höhe von 180 mg/km bereits vor dem Update um das Vierfache übertraf, stieg der Ausstoß nach dem Update in einem ersten Test um weitere 49 mg/km an. Ein zweiter Test brachte sogar noch höhere Schadstoffwerte zum Vorschein.

Software-Update bei VW weisen ebenfalls Probleme auf

Im September 2019 veröffentlichte das ARD Fernsehmagazin Kontraste ähnliche Ergebnisse in Bezug auf die Software-Updates bei Volkswagen. Demnach würden die Updates bei VW nur bei Temperaturen zwischen 15 und 33 Grad zu einem geringeren Schadstoffausstoß führen. Dieses sogenannte Thermofenster hat zur Folge, dass die Fahrzeuge bei niedrigen Temperaturen teilweise noch mehr Schadstoffe ausstoßen als vor dem Update. Auch das VW-Update wurde bereits vom KBA zugelassen.

Claus Goldenstein, Rechtsanwalt und Inhaber der Kanzlei Goldenstein und Partner, kommentiert: 

“Die Berichterstattung von ZDF und ARD legt nahe, dass die Software-Updates bei Volkswagen und Daimler ihren Sinn komplett verfehlen. Tatsächlich hätte das Kraftfahrt-Bundesamt die Updates niemals zulassen dürfen. Da das KBA dem Verkehrsministerium unterliegt, könnte es zu Schadensersatzklagen gegen das Ministerium kommen: Betroffenen Fahrzeughaltern drohen nun nämlich Fahrverbote in einigen deutschen Städten sowie ein weiterer Wertverlust ihrer Autos.

Dem Verkehrsministerium könnte vor diesem Hintergrund auch der Prozess wegen Beihilfe zum schweren Betrug gemacht werden, da das Kraftfahrt-Bundesamt bei den fehlerhaften Einrichtungen offensichtlich mehr als ein Auge zugedrückt hat. Bei mehreren Millionen betroffenen Fahrzeugen ist eine Klagewelle gegen das Verkehrsministerium nicht unwahrscheinlich.

Weiterhin haben betroffene Fahrzeughalter aber vor allem die Möglichkeit, die jeweiligen Hersteller juristisch zu der Rücknahme der betroffenen Fahrzeuge zu verpflichten und im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die über dem Fahrzeugwert auf dem Gebrauchtwagenmarkt liegt.

Betroffenen Fahrzeughaltern empfehlen wir unbedingt, ihre Rechte im Abgasskandal durchzusetzen. Wir von Goldenstein & Partner unterstützen in der Sache bereits mehr als 17.800 Mandanten und sind unter anderem für den ersten Dieselskandal-Fall vor dem BGH verantwortlich. Aktuell sind wir mit nahezu jeder unserer Individualklagen erfolgreich. Zudem ist die Rechtsdurchsetzung für unsere Mandanten stets risikofrei, denn wer keine Rechtsschutzversicherung hat, kann die Leistungen unseres Prozesskostenfinanzierers in Anspruch nehmen.

Diese Rechte haben Abgasskandal-Opfer

Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiterzunutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. Auf www.ra-goldenstein.de können Autobesitzer ihren möglichen Anspruch kostenfrei prüfen lassen.

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