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Auch Capron-Wohnmobile wurden manipuliert
Seit Ende 2006 werden im sächsischen Neustadt Wohnmobile und Camper Vans von Capron hergestellt. Schnell konnte sich die Marke in ganz Europa etablieren und mittlerweile ist ein Capron-Fahrzeug auf fast jedem großen Campingplatz zu sehen. Doch auch Capron-Fahrzeuge sind vom Abgasskandal betroffen. Seit 2009 werden diese nämlich auf Basis des Fiat Ducato gebaut.
Staatsanwaltschaft Frankfurt deckte den Fiat-Abgasskandal 2020 auf
Der Fiat Ducato steht bereits seit längerer Zeit unter Manipulationsverdacht. Im Jahr 2020 erhärteten sich die Anschuldigungen gegen Fiat, nachdem die Staatsanwaltschaft Frankfurt mehrere Razzien in Geschäftsgebäuden des italienischen Autoherstellers durchgeführt hatte. Damals verkündeten die Frankfurter Ermittler, dass allein in Deutschland vermutlich mehr als 200.000 manipulierte Fiat-Fahrzeuge zugelassen wurden. Vor allem Wohnmobile seien laut Staatsanwaltschaft Frankfurt vom Fiat-Abgasskandal betroffen.
Tatsächlich gilt die Diesel-Variante des Fiat Ducato bei sämtlichen namhaften Wohnmobilherstellern als beliebtestes Fahrgestell. So werden mittlerweile rund zwei Drittel aller Wohnmobile auf Basis des italienischen Kastenwagens gebaut. Dadurch ist quasi die komplette Wohnmobil-Szene indirekt in den Abgasskandal verwickelt – auch Capron.
Fiat-Abgasskandal betrifft Baujahre 2014-2019
Capron-Vans und Wohnmobile werden fast ausnahmslos auf Basis des Fiat Ducato gebaut. Das hat zur Folge, dass quasi sämtliche Capron-Wohnmobile, die einen Diesel-Motor enthalten und zwischen 2014 und 2019 gebaut wurden, vom Abgasskandal betroffen sind. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt gab nämlich bekannt, dass die manipulierten Fiat-Fahrzeuge innerhalb dieses Zeitraumes produziert wurden.
Bislang wurden die manipulierten Wohnmobile mit Fiat-Fahrgestellen noch nicht amtlich zurückgerufen. Allerdings liegt das vordergründig daran, dass sich die verantwortlichen Behörden aus Italien mit den Rückrufen erstaunlich lange Zeit lassen. Die EU-Kommission hat deshalb sogar schon ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien eingeleitet. Das hat immerhin schon zu den ersten Rückrufen der Fiat-Modelle 500x und Doblò geführt.
Zeitnah müssen sich jedoch auch Wohnmobil-Halter sich darauf einstellen, dass diese ihr Wohnmobil im Rahmen eines Rückrufs in die Werkstatt bringen müssen, damit die vorhandene Manipulationssoftware dort mit einem Software-Update überschrieben wird. Für betroffene Wohnmobil-Besitzer ergibt es angesichts dieses sehr wahrscheinlichen Szenarios bereits heute Sinn, sich über die eigenen Rechtsansprüche im Abgasskandal zu informieren.
Wertverluste und Fahrzeugschäden – die Folgen des Abgasskandals
Der PKW-Abgasskandal hat bereits gezeigt, dass nachweislich manipulierte Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt teilweise mit enormen Wertverlusten gestraft werden. Zudem können durchgeführte Software-Updates zu unvorhersehbaren Folgeschäden führen. Schließlich müssen die manipulierten Autos nach einem solchen Update deutlich mehr Schadstoffe filtern. Darauf ist die Hardware der betroffenen Fahrzeuge im Normalfall aber gar nicht ausgelegt.
Auch im Rahmen des Wohnmobil-Abgasskandals wird es wohl ähnliche Entwicklungen geben. Das führt aber auch dazu, dass betroffenen Fahrzeughalter wegen der Manipulationen Schadensersatzansprüche durchsetzen können.
Die Rechtsansprüche im Wohnmobil-Abgasskandal
Wegen des Abgasskandals besteht unter anderem die Möglichkeit, das manipulierte Wohnmobil an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Diese Rückabwicklungsansprüche richten sich in der Regel gegen den verantwortlichen Motorenhersteller – also Fiat und nicht Carado.
Alternativ ist es aber auch möglich, das manipulierte Reisemobil zu behalten, um einen Teil des Kaufpreises als Schadensersatz durchzusetzen. In diesem Fall lassen sich etwa 20 bis 25 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises als Entschädigung durchsetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der im Vergleich zu nicht manipulierten Fahrzeugen entstanden ist, kompensiert werden.
Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene Wohnmobil-Besitzer kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.