27.
Jul 2021

Dieselgate: Beliebte Opel-Modelle wurden manipuliert

Der Abgasskandal betrifft auch Opel-Autos. 2018 rief das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erstmals mehrere Opel-Modelle zurück, weil die Abgasreinigung der PKW aus Rüsselsheim illegal manipuliert wurde. Demnach wurden die Diesel-Autos von Opel nur zugelassen, da diese während behördlicher Abgastests in einen umweltfreundlichen Modus schalteten. Im normalen Straßenbetrieb stieg der Schadstoffausstoß der betroffenen PKW hingegen auf ein unerlaubt hohes Niveau an.

Mehrere Opel-Modelle wurden illegal manipuliert

Von den Rückrufen sind die Opel-Modelle Cascada, Insignia und Zafira betroffen. Die manipulierten Autos wurden zwischen 2013 und 2016 hergestellt. Mittlerweile stehen aber auch Diesel-Varianten des Opel Astra, Opel Corsa und Opel Insignia aus den Baujahren 2014 bis 2018 unter hartem Manipulationsverdacht. Für besagte Fahrzeuge ließ sich Opel nämlich ein freiwilliges Software-Update zur Verbesserung des Emissions-Verhaltens genehmigen.

Das bedeutet, dass Opel die Abgasreinigung der Modelle mit Hilfe dieses Updates verbessern möchte. Dies legt nahe, dass die Abgasreinigung aktuell nicht korrekt funktioniert. Bereits 2018 genehmigte das Kraftfahrt-Bundesamt freiwillige Software-Updates von Opel, ordnete wenige Monate jedoch offizielle Rückrufe der betroffenen Fahrzeuge an. Es ist insofern davon auszugehen, dass sich dies noch einmal wiederholt.

Diese Folgen hat die Installation eines Software-Updates

Software-Updates sollen sich positiv auf die Abgasreinigung auswirken, können jedoch auch zu Fahrzeugschäden führen. Schließlich sind die manipulierten Autos eigentlich nicht darauf ausgerichtet, Schadstoffe in diesem Ausmaß zu filtern. In der Folge klagen betroffene Fahrzeughalter nach der Installation eines solchen Updates teilweise über kleinere Probleme wie unangenehme Gerüche, teilweise aber auch über schwerwiegende Folgen wie Motorschäden.

Aufgrund dessen sollten PKW-Besitzer ein Software-Update nur installieren lassen, wenn dies behördlich angeordnet wurde. Heißt: Nur wenn das Kraftfahrt-Bundesamt die jeweilige Fahrzeug-Variante zurückruft und Opel zur Normalisierung der Abgasreinigung dieser PKW verpflichtet, sollte das Update installiert werden. In diesem Fall droht sonst nämlich eine Stilllegung der betroffenen Autos. Auf die Nicht-Installation eines freiwilligen Updates folgen hingegen keine Konsequenzen.

Schadensersatzansprüche gegen Opel

Wer ein illegal manipuliertes Opel-Fahrzeug besitzt, kann Schadensersatzansprüche geltend machen. Schließlich haben die Abgasskandal-Autos von Opel durch den Skandal unter anderem an Wert verloren, was nicht zuletzt an den schwer einzuschätzenden Folgen der Software-Updates liegt.

So besteht die Möglichkeit, das manipulierte Fahrzeug an Opel zurückzugeben und dafür eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ gibt es auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. Auf diesem Weg lassen sich etwa 20 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises in Form einer finanziellen Entschädigung durchsetzen.

Opel-Besitzer, deren Fahrzeuge 2018 zurückgerufen wurden, sollten sich jedoch mit der Durchsetzung ihrer Rechte beeilen. Da die Schadensersatzansprüche im Abgasskandal drei Jahre zum Jahresende nach Kenntnisnahme der betroffenen PKW-Halter verjähren, droht in diesem Fall eine Verjährung ab dem 01. Januar 2022.

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