12.
Feb 2021

Beste Aussichten auf Schadensersatz im Daimler-Dieselskandal

Die Halter von manipulierten Mercedes-Benz-Fahrzeugen haben bessere Aussichten auf eine erfolgreiche Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen als je zuvor. Dem Mutterkonzern von Mercedes-Benz, Daimler, gehen nämlich die Argumente aus. Das liegt daran, dass das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zuletzt mehrere Widersprüche gegen den Rückruf von insgesamt 1,4 Millionen Mercedes-Fahrzeugen abgelehnt hat. Darüber hinaus hat die Behörde wichtige Details in der Sache veröffentlicht, die Daimler stark belasten.  

Bislang bestritt Daimler die Manipulationsvorwürfe vehement. Der Stuttgarter Autobauer sorgte dafür, dass möglichst wenig Informationen in der Sache ans Licht kamen. Selbst Verkehrsminister Scheuer warf dem Konzern vor diesem Hintergrund Taktiererei vor. Nun gab das KBA jedoch bekannt, dass die Behörde insgesamt fünf illegale Abschalteinrichtungen in nahezu sämtlichen Mercedes-Modellen aus den Baujahren 2008 bis 2018 entdeckt hat. Das Kraftfahrt-Bundesamt ist in Deutschland für die Zulassung sowie den Rückruf von Automobilen zuständig.  

 

Anwalt Claus Goldenstein: Verbraucher sollten sich gegen den Betrug wehren  

“Diese neuen Informationen wenden das Blatt im Daimler-Dieselskandal komplett. Bislang mussten wir von der Klägerseite stets argumentieren, wieso wir ein illegales Verhalten von Daimler vermuten. Nun ist die Beweislage eindeutig und Daimler muss Gegenargumente vor Gericht liefern. Allerdings erscheint es äußerst unwahrscheinlich, dass sich der Stuttgarter Autobauer noch einmal aus der Bredouille ziehen kann. Wir von der Kanzlei Goldenstein erwarten nun im Rahmen des Daimler-Dieselskandals eine verbraucherfreundliche Rechtsprechung in ganz Deutschland. 

Die betroffenen Fahrzeuge haben durch den Skandal enorm an Wert verloren und sind teilweise von Fahrverboten in einigen Städten betroffen. Unter anderem deshalb haben die Halter dieser PKW die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche gegenüber Daimler geltend zu machen und sich hohe Entschädigungen zu sichern. Wir von der Kanzlei Goldenstein arbeiten diesbezüglich mit Rechtsschutzversicherern und Prozesskostenfinanzierern zusammen. Dadurch ermöglichen wir unseren Mandanten eine Rechtsdurchsetzung ohne finanzielles Risiko. 

Mercedes-Benz-Haltern raten wir unbedingt dazu, ihre Schadensersatzansprüche schnellstmöglich durchzusetzen. Je länger diese zögern, umso geringer fällt der Entschädigungsanspruch aus. Mit jedem gefahrenen Kilometer sinkt dieser nämlich. Gern beraten wir betroffene PKW-Halter kostenfrei bezüglich ihrer juristischen Möglichkeiten im Daimler-Dieselskandal”  

  

Details zu den betroffenen Modellen und den Manipulationen 

Bei den manipulierten Dieselmotoren von Mercedes-Benz handelt es sich um die Modelle OM607, OM622, OM626, OM640, OM642 und OM651. Die Vier- bzw. Sechszylindermotoren wurden in beinahe sämtlichen Fahrzeugklassen von Mercedes-Benz verbaut. Dies betrifft die A-, B-, C-, E,- G-, R-, S- und V-Klasse sowie die Modellreihen CLA, CLS, GLC, GLE, GLK, GLS, Marco Polo, ML, SLC, SLK, Sprinter, Vito, Vito Tourer und Viano.

In den Fahrzeugmodellen entdeckte das Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt fünf Abschalteinrichtungen, wie das ARD-Fernsehmagazin Plusminus aktuell veröffentlichte. Diese sorgen dafür, dass die manipulierten Fahrzeuge die vorgeschriebenen Umweltrichtlinien während offizieller Zulassungstests einhalten, obwohl sie im normalen Betrieb unerlaubt viele Abgase ausstoßen – ein illegaler Vorgang. 

Bereits vor kurzen gab das Gutachten eines IT-Experten Aufschluss über die Abschalteinrichtungen von Daimler. Demnach erkennt eine Mercedes-Benz E-Klasse mit dem Diesel-Motor OM 651 Testsituationen und fährt in diesem Moment die Kühlmittelsolltemperatur von 100 auf 70 Grad Celsius herunter. Dies führt zu einem deutlich geringeren Stickoxid-Ausstoß.  Im normalen Straßenbetrieb steigt die Temperatur auf 100 Grad an und damit auch der Schadstoffausstoß auf ein unerlaubt hohes Niveau. 

  

Daimler zahlte bereits Milliardenstrafen im Abgasskandal 

Obwohl Daimler die Manipulationen stets abstritt, akzeptierte der Autobauer Ende September 2019 die Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 870 Millionen Euro an das Land Baden-Württemberg wegen der Manipulationen von Automobilen.  In den USA brachte der Konzern zudem eine Milliardensumme auf, um die dortigen Behörden sowie die betrogenen Kunden wegen des Abgasskandals zu entschädigen. Nun sollten auch deutsche Mercedes-Benz-Besitzer zeitnah reihenweise für die Manipulationen von Daimler entschädigt werden. 

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