22.
Sep 2022

Die Diesel-Thematik in Österreich: Schnelle Durchsetzung von Ansprüchen ist sinnvoll

Seit sieben Jahren beschäftigt der Dieselskandal nun die Öffentlichkeit und vor allem auch die Justiz. In Österreich gibt es jedoch noch immer keine Rechtssicherheit bezüglich der Schadensersatzansprüche von betroffenen Fahrzeughaltern. Dennoch können Österreicher ihre Rechte bereits jetzt erfolgreich in Deutschland durchsetzen. Obwohl Konsumenten aus dem Alpenland hierfür 30 Jahre lang Zeit haben, ergibt eine schnelle Geltendmachung der eigenen Ansprüche Sinn.

Deshalb sollten sich Österreicher mit ihren Abgasskandal-Klagen beeilen

Die gebotene Eile bei der Durchsetzung von Abgasskandal-Ansprüchen hat mit der Berechnung des Schadensersatzanspruches zu tun. Die Höhe der jeweiligen Entschädigung basiert nämlich auf dem ursprünglich gezahlten Fahrzeugpreis abzüglich einer sogenannten Nutzungsentschädigung. Letztere soll den Wertverlust bemessen, der auch ohne den Diesel-Betrug entstanden wäre.

Um die Höhe der Nutzungsentschädigung zu beziffern, wird im Normalfall der Anteil der bisher zurückgelegten Kilometer an der maximalen Laufleistung jedes Fahrzeuges berechnet. Hat ein Auto also 150.000 Kilometer zurückgelegt und eine maximale Laufleistung von 300.000 Kilometern, wird eine Nutzungsentschädigung von 50 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises von der Entschädigungssumme abgezogen.

Für Österreicher bedeutet dies, dass sie zwar bis zu 30 Jahre lang Zeit haben, um ihre Ansprüche ohne Risiko einer Verjährung durchzusetzen. Allerdings sinkt der jeweilige Schadensersatzanspruch mit jedem weiteren Kilometer. Zudem kann dieser ab einer bestimmten Laufleistung sogar komplett erlöschen. Erst ab dem Zeitpunkt der Einreichung einer Klage haben betroffene Fahrzeughalter hingegen Anspruch auf Verzugszinsen, die diesen Wertverlust ausgleichen können.

Deshalb ist die Rechtsdurchsetzung in Deutschland auch für Österreicher sinnvoll

Dass Österreicher ihre Rechtsansprüche im Abgasskandal auch ohne heimisches Grundsatzurteil erfolgreich durchsetzen können, ist möglich, weil Konsumenten aus der gesamten Europäischen Union ihre Abgasskandal-Rechte am eigenen Wohnort oder dem Gerichtsstand der beklagten Partei durchzusetzen. Da Fahrzeughersteller wie Audi, Volkswagen, Opel und Mercedes-Benz ihren Hauptsitz in Deutschland haben, können betroffene PKW-Besitzer ihre Rechte also auch in Deutschland geltend machen und von der fortgeschrittenen Rechtsprechung vor Ort profitieren.

In Deutschland hat der Bundesgerichtshof (BGH) bereits im Mai 2020 im Rahmen eines Verfahrens von Goldenstein Rechtsanwälte entschieden, dass die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen Anspruch auf Schadensersatz haben. Dass dieses Urteil auch Österreichern weiterhilft, beweisen nicht zuletzt mehrere Urteile des Landgerichts Braunschweig. Dort haben nämlich viele Österreicher ihre Abgasskandal-Ansprüche bereits erfolgreich gegenüber Volkswagen durchgesetzt.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung für Österreicher

Dass die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen Anspruch auf Schadensersatz haben, liegt unter anderem daran, dass die betroffenen Autos durch den Abgasskandal enorm an Wert verloren haben. Zudem sind Folgeschäden wie Leistungseinbrüche oder sogar schwerwiegende Motorschäden nicht auszuschließen. Generell hätte wohl kaum ein Fahrzeughalter das eigene Auto zum selben Kaufpreis erworben, wenn der Abgasskandal zum Kaufzeitpunkt schon bekannt gewesen wäre.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Rechtsschutzversicherer übernehmen nämlich die vollständigen Verfahrenskosten ihrer Kunden. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei können Verbraucher zudem in wenigen Schritten prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

Prüfen Sie jetzt Ihren Anspruch: