13.
Apr 2021

Diese rechtlichen Möglichkeiten haben die Halter von manipulierten Wohnmobilen

Die Motoren und Fahrgestelle von Fiat und Iveco sind extrem beliebt bei Wohnmobil-Herstellern. Im vergangenen Jahr wurde jedoch klar: Einige Motoren aus dem Fiat-Konzern wurden illegal manipuliert und halten die vorgeschriebenen Umweltrichtlinien nicht ein. Betroffenen Haltern drohen nun massive Wertverluste. Im schlimmsten Fall könnten die manipulierten Wohnmobile sogar die Straßenzulassung verlieren. Doch betroffene Halter haben mehrere juristische Möglichkeiten, um sich gegen diesen Betrug zu wehren.

Die Halter von manipulierten Wohnmobilen haben Schadensersatzansprüche

Wohnmobil-Halter haben zwei Möglichkeiten, um ihre Rechtsansprüche im Abgasskandal durchzusetzen. Einerseits besteht die Möglichkeit, das manipulierte Fahrzeug zurückzugeben. Im Gegenzug kann eine Entschädigung erwirkt werden, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Andererseits gibt es die Option, das Fahrzeug zu behalten und eine einmalige Entschädigung zu erhalten, die den entstandenen Wertverlust aufgrund des Skandals ausgleichen soll. Auf diese Weise lassen sich ungefähr 25 Prozent des ursprünglich gezahlten Fahrzeugpreises durchsetzen.

In beiden Fällen richten sich die Ansprüche im Wohnmobil-Abgasskandal gegen den Motorenhersteller – also den Fiat-Konzern, der mittlerweile Teil von Stellantis ist. Es ist nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass Wohnmobil-Hersteller wie Hymer, Dethleffs und Co. über den Abgasskandal bei Fiat und Iveco informiert waren und bewusst auf manipulierte Motoren setzten.

Anzeigen führen nicht zu Entschädigung

Für betroffene Verbraucher ist es zudem wichtig zu wissen, dass Schadensersatzansprüche im Wohnmobil-Abgasskandal nur mit Hilfe eines Anwalts bzw. einer Rechtsanwaltskanzlei durchgesetzt werden können. Im vergangenen Jahr bat die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Rahmen ihrer Ermittlungen gegen den Fiat-Konzern betroffene Halter darum, Strafanzeigen zu erstatten. Dies diente allerdings nur dem Zweck, um Zeugenaussagen von Fahrzeughaltern zu bekommen und die Ermittlungen dadurch voranzutreiben.

Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft sogar bekanntgegeben, dass sie für ihre Ermittlungen ausreichend Rückmeldungen erhalten hat. Ohnehin nahm die Staatsanwaltschaft Frankfurt nur Anzeigen von den Haltern von Neufahrzeugen oder Tageszulassungen an. Schadensersatzansprüche können hingegen auch die Käufer von Gebrauchtwagen geltend machen.

Diese Fahrzeuge sind vom Wohnmobil-Dieselskandal betroffen

Mehr als 50 Reisemobil-Hersteller setzen auf die Fahrgestelle und Motoren von Fiat und Iveco. Dazu zählen nahezu sämtliche namhafte Hersteller – unter anderem auch Hymer, Carthago und Dethleffs.

Bislang ist bekannt, dass Fahrzeuge aus den Baujahren 2014 bis 2019 mit den folgenden Motorentypen vom Wohnmobil-Abgasskandal betroffen sind: 1.3 Liter 16V Multijet, 1.6 Liter Multijet, 1.6 Liter, 2.0 Liter Multijet, 2.0 Liter, 2.2 Liter Multijet II, 2.3 Liter, 2.3 Liter Multijet, 3.0 Liter. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass auch weitere Fahrzeuge illegal manipuliert wurden.

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