25.
Mai 2023

Diesel-Kläger aus dem Ausland können von deutscher Rechtsprechung profitieren

Im Juni werden die Richter am Bundesgerichtshof (BGH) aller Voraussicht nach entscheiden, dass im Abgasskandal selbst bei einer fahrlässigen Schädigung Anspruch auf Schadensersatz besteht. Dadurch kann wirklich jeder, der wegen des Abgasskandals einen Schaden erlitten hat, auch Schadensersatzansprüche in der Sache erfolgreich geltend machen. Davon können auch EU-Ausländer profitieren.

Rechtsansprüche gegenüber deutschen Herstellern können in Deutschland durchgesetzt werden

Obwohl die zivilrechtliche Aufarbeitung des Abgasskandals in Deutschland bereits fast ein Jahrzehnt lang andauert und noch immer nicht abgeschlossen ist, haben die Gerichte hierzulande deutlich schneller Entscheidungen in der Sache verkündet als in vielen anderen europäischen Ländern. Tatsächlich ist die Aufarbeitung des Skandals sogar in keinem EU-Land so fortgeschritten wie in Deutschland.

Von der deutschen Rechtsprechung können allerdings auch Bürger aus dem EU-Land profitieren. Innerhalb der Europäischen Union ist es nämlich möglich, Rechtsansprüche am eigenen Wohnort oder dem Gerichtsstand der beklagten Partei durchzusetzen. Übertragen auf den Abgasskandal bedeutet das, dass Ansprüche gegenüber deutscher Fahrzeughersteller wie Audi, VW, Mercedes-Benz, Opel oder Porsche auch in Deutschland durchgesetzt werden können.

Abgasskandal: Diese rechtlichen Möglichkeiten bestehen

Dass Schadensersatzansprüche im Zusammenhang mit dem Abgasskandal bestehen, liegt vordergründig daran, dass die Halter der manipulierten Fahrzeuge diese wohl nicht zu denselben Konditionen erworben hätten, wenn der Skandal zum Kaufzeitpunkt bereits bekannt gewesen wäre. Darüber hinaus haben die Fahrzeuge Wertverluste und teilweise auch Folgeschäden erlitten.

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben daher die Möglichkeit, ihr manipuliertes Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert. Alternativ besteht oftmals auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

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