13.
Jun 2023

Diesel-Software-Updates können zu erhöhtem Ad Blue-Verbrauch führen

AdBlue ist eine Harnstofflösung, die den Stickoxidausstoß von Diesel-Fahrzeugen senkt. Viele Diesel-Fahrzeuge wurden so konzipiert, dass die AdBlue-Flüssigkeit lediglich während der Serviceintervalle der jeweiligen Fahrzeuge nachgefüllt werden muss, sodass für betroffene Fahrzeughalter im besten Fall kein Mehraufwand entsteht. Verbraucher, deren Fahrzeuge ein verpflichtendes Software-Update wegen des Abgasskandals erhalten haben, klagen im Anschluss allerdings oft über einen erhöhten AdBlue-Verbrauch.

Mercedes-Halter klagen nach Update über hohen AdBlue-Verbrauch

Von einem erhöhten AdBlue-Verbrauch nach einem Diesel-Software-Update berichten vor allem Halter von illegal manipulierten Mercedes-Benz-Fahrzeugen. Das liegt daran, dass die Motorenentwickler von Mercedes-Benz jahrelang nur vergleichsweise kleine AdBlue-Tanks in Mercedes-Fahrzeugen eingeplant haben. Der Vertrieb des Stuttgarter Autobauers wollte nämlich keinesfalls, dass die Kofferraumgröße der Diesel-Fahrzeuge aufgrund des AdBlue-Tanks reduziert wird und sich die betroffenen PKW dadurch schwerer verkaufen lassen.

Damit Mercedes-Fahrer trotzdem möglichst selten AdBlue-Flüssigkeit nachfüllen müssen, entwickelte Mercedes eine Software, die den AdBlue-Verbrauch im Normalbetrieb drastisch reduzierte. Lediglich während amtlicher Abgastests funktionierte die Abgasreinigung mittels der Harnstofflösung einwandfrei. Schließlich wären die manipulierten Fahrzeuge aufgrund ihres hohen Abgasausstoßes ansonsten nie zugelassen worden. Eine solche Art der Manipulation ist jedoch illegal.

Nachdem bekannt wurde, dass auch Mercedes-Benz Diesel-Fahrzeuge auf verschiedene Weisen manipuliert hatte, musste der Premium-Autobauer die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge mit einem Software-Update normalisieren. Dieses führte allerdings nicht nur zu besseren Abgaswerten, sondern häufig auch zu einem deutlich höheren AdBlue-Verbrauch.

Software-Updates können weitere Schäden verursachen – Entschädigungsanspruch besteht

Generell klagen herstellerübergreifend viele Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen nach der Durchführung eines verpflichtenden Software-Updates unter anderem über einen erhöhte Kraftstoff- und AdBlue-Verbrauch. Für betroffene Fahrzeughalter können aufgrund solcher Updates allerdings sogar noch weitreichendere Folgeschäden entstehen.

Das liegt unter anderem daran, dass die Abgasfilter der betroffenen Fahrzeuge nach den Updates deutlich mehr Schadstoffe filtern müssen und deshalb verstopfen können. Das kann im schlimmsten Fall zu schwerwiegenden Motorschäden führen und sogar einen Totalschaden verursachen. Aber auch Leistungseinbrüche, unangenehme Gerüche und komische Geräusche zählen zu den regelmäßigen Mangelerscheinungen, die nach einem solchen Update auftreten.

Wer ein Fahrzeug besitzt, das vom Abgasskandal betroffen ist, kann sich allerdings gegen die unliebsamen Nebeneffekte von Software-Updates zur Verbesserung der Abgasreinigung wehren. Konkret bestehen in dem Fall Schadensersatzansprüche. Schließlich hätten die betroffenen PKW-Besitzer ihre Autos wohl nie oder zumindest nicht zu denselben Konditionen erworben, wenn sie zum Kaufzeitpunkt bereits von den Manipulationen und den damit verbundenen möglichen Folgeschäden gewusst hätten.

Abgasskandal: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben grundsätzlich die Möglichkeit, die verantwortlichen Fahrzeughersteller juristisch zur Rücknahme der betroffenen Autos zu verpflichten. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die im Normalfall über dem aktuellen Gebrauchtwagenmarktwert des jeweiligen Fahrzeugs liegt. Alternativ ist es aber oftmals auch möglich, das manipulierte Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teils des Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensiert werden.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

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