02.
Dez 2019

Dieselskandal: Auch kleinere Mercedes-Benz-Modelle sind wohl betroffen

In Europa musste Daimler bereits rund 4,5 Millionen Fahrzeuge aufgrund von illegal eingebauten Abschalteinrichtungen Software-Updates unterziehen. Doch nun droht laut Spiegel ein weiterer Rückruf durch das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA): Tausende Mercedes Benz-PKW der Modellreihen A- und B-Klasse könnten demnach ebenfalls vom Abgasskandal betroffen sein.

Aktuell prüft das Kraftfahrt-Bundesamt laut Spiegel-Informationen bereits den Rückruf der genannten Modelle. So werde zur Zeit noch getestet, ob die Fahrzeuge tatsächlich aufgrund einer Abschalteinrichtung in Testsituationen andere Abgaswerte erzeugen, als es im tatsächlichen Straßengebrauch der Fall ist. Sollte sich der Verdacht des KBA bestätigen, wären fast alle Mercedes-Benz-Dieselmodelle der Schadstoffklassen Euro 5 und Euro 6 vom Abgasskandal betroffen

Das müssen betroffene Fahrzeughalter nun wissen

“Für betroffene Fahrzeughalter gilt es nun, auf einen offiziellen Rückruf durch das Kraftfahrt-Bundesamt zu warten. Zwar führt Daimler seit 2017 sogenannte freiwillige Kundendienstmaßnahmen durch und belohnt Diesel-Halter sogar mit Prämien für die kostenfreie Durchführung von Software-Updates, doch Daimler will mit diesen freiwilligen Updates lediglich den Einbau von illegalen Abschalteinrichtungen vertuschen und möglichen Rückrufaktionen durch das KBA zuvorkommen.

Ein Software-Update ist jedoch kein harmloser Eingriff: Im Rahmen des Dieselskandals wurden weltweit bei mehreren Millionen Fahrzeugen diverse freiwillige und verpflichtende Software-Updates durchgeführt. Nicht wenige Fahrzeughalter klagten im Anschluss über Motorstörungen sowie einen erhöhten Kraftstoffverbrauch. Oft treten Folgeschäden am Fahrzeug zudem erst nach mehreren Monaten oder Jahren auf.

Sobald ein offizieller Rückruf durch das Kraftfahrt-Bundesamt erfolgt, ist die Durchführung eines Software-Updates verpflichtend. Dann haben die betroffenen Fahrzeughalter aber auch die Möglichkeit, juristisch gegen Daimler vorzugehen. Sie können von Daimler eine Entschädigungszahlung verlangen, die über dem aktuellen Marktwert des Fahrzeuges liegt. Dafür dürfen die Halter ihr Fahrzeug dann zurückgeben”, erklärt der Rechtsanwalt Claus Goldenstein, Inhaber der Kanzlei Goldenstein & Partner und führt fort:

“Wir von Goldenstein & Partner vertreten mehr als 17.800 Mandanten im Abgasskandal. Auch für Mercedes-Benz-Modelle haben wir bereits vielfach Entschädigungen durchgesetzt. Für unsere Mandanten ist die Durchsetzung ihrer Rechte stets risikofrei, denn wer keine Rechtsschutzversicherung hat, kann die Leistungen unseres Prozesskostenfinanzierers in Anspruch nehmen. Dadurch fallen für unsere Mandanten keinerlei Kosten an.”

Daimler und der Abgasskandal: Hohe Strafe und Vorwurf der “Salami-Taktik”

Zuletzt machte Daimler unter anderem Schlagzeilen, weil die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen den Konzern ein Bußgeld in Höhe von 870 Millionen Euro aufgrund des Abgasskandals verhängt hatte. Der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer kritisierte im Zusammenhang mit dem Abgasskandal zudem die mangelnde Kooperationsbereitschaft sowie die Verschleierungstaktik von Daimler. So bezeichnete Scheuer das Verhalten von Daimler wortwörtlich als “Salami-Taktik”.

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