04.
Feb 2020

Dieselskandal: Suzuki und Jeep droht Verkaufsstop in Europa

 

Seit Jahren ermittelt die niederländische Fahrzeugzulassungsbehörde RDW im Abgasskandal gegen die Konzerne Fiat Chrysler und Suzuki. Beide Fahrzeughersteller stehen unter Verdacht, illegale Abschalteinrichtungen in jeweils mindestens einem SUV-Modell verbaut zu haben. Diese Vermutung wurde nun endgültig bestätigt.

Demnach stoßen der Suzuki Vitara und der Jeep Grand Cherokee im tatsächlichen Straßenbetrieb deutlich mehr Abgase aus, als es im Testbetrieb der Fall war. Infolgedessen könnten die Fahrzeuge bald in ganz Europa vom Markt genommen werden, denn die niederländische Behörde RDW ist auch EU-weit für die Typgenehmigung von Fahrzeugen zuständig.

Behörde stellt Herstellern ein Ultimatum

Deshalb müssen beide Fahrzeughersteller bis Mitte Februar eine Lösung vorlegen, um die Abgasreinigung der Autos in den Griff zu bekommen. Suzuki hatte bereits ein Software-Updates für den Vitara vorgelegt, das sich jedoch als wirkungslos herausgestellt hat. 

Was betroffene Fahrzeughalter nun wissen müssen, erklärt der Rechtsanwalt Claus Goldenstein. Er ist Inhaber der Kanzlei Goldenstein & Partner, die im Abgasskandal mehr als 17.800 Mandanten vertritt:

“Der Abgasskandal ist auch fünf Jahre, nachdem die ersten Informationen dazu an die Öffentlichkeit kamen, längst nicht vollständig aufgeklärt. Nun müssen sich auch Suzuki und Jeep mit den Konsequenzen ihres Betruges auseinandersetzen und schnellstmöglich eine Lösung präsentieren, damit der Abgasausstoß der betroffenen Fahrzeuge die zugelassenen Grenzwerte nicht länger überschreitet. 

Nachdem diese Lösungen zugelassen wurden, werden betroffene Halter von den Herstellern selbst über den Rückruf ihrer Fahrzeuge informiert. Mit ziemlicher Sicherheit müssen diese dann ein Software-Update an ihrem Fahrzeug durchführen lassen. Doch dafür müssen Suzuki und der Jeep-Mutterkonzern Fiat Chrysler erstmal ein wirksames Update entwickeln, das den Anforderungen der niederländischen Behörde entspricht. Ansonsten könnten sämtliche Fahrzeuge vom Markt genommen werden.

Da die Halter der betroffenen Fahrzeuge davon ausgingen, dass ihre Fahrzeuge die gültigen Umweltnormen erfüllen, haben diese die Möglichkeit, juristisch gegen die Hersteller vorzugehen und eine Entschädigung durchzusetzen, die über dem Gebrauchtwagenmarktwert liegt. Gleichzeitig lohnt sich der Verkauf eines Abgasskandal-Autos kaum noch, denn sie werden durch den Abgasskandal massiv an Wert verlieren. Diese Entwicklung war bereits bei anderen betroffenen Herstellern wie Volkswagen oder Daimler zu beobachten.

Wir von Goldenstein & Partner unterstützen zur Zeit mehr als 17.800 Mandanten bei der Durchsetzung ihrer Rechte im Abgasskandal. Aktuell sind wir mit nahezu jeder unserer Individualklagen erfolgreich. Auch Jeep- und Suzuki-Halter können sich bereits jetzt an uns wenden und sich beraten lassen, ob sie betroffen sind.”

Auch Volvo und Mitsubishi stehen unter Manipulationsverdacht

Seitdem der Volkswagen-Abgasskandal im Jahr 2015 öffentlich wurde, stehe immer mehr Fahrzeughersteller unter Manipulationsverdacht. Zuletzt führte die Frankfurter Staatsanwaltschaft deshalb beispielsweise bundesweite Razzien bei Mitsubishi durch. Auch Volvo arbeitet laut der Deutschen Umwelthilfe mit Abschalteinrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Abgasausstoß nur bei bestimmten Temperaturen zulassen.

 

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