15.
Dez 2022

Erste Unternehmen erhalten deutsche Online-Poker-Konzession

Poker-Websites, auf denen um Echtgeld gespielt werden kann, waren bis zuletzt in fast ganz Deutschland verboten. Erst seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 besteht für Unternehmen die Möglichkeit, sich um eine bundesweit gültige Online-Poker-Lizenz zu bewerben. Knapp eineinhalb Jahre später haben nun die ersten Unternehmen eine solche Konzession erhalten.

Maltesische Firmen sichern sich deutsche Glücksspiellizenzen

Insgesamt drei Firmen ist es in Deutschland aktuell laut Gemeinsamer Glücksspielbehörde der Länder (GGL) erlaubt, Poker-Websites zu betreiben (Stand: 15. Dezember 2022). Dabei handelt es sich ausnahmslos um Unternehmen, die ihren Hauptsitz in Malta haben.

Generell gilt Malta neben Zypern als Paradies für Glücksspielunternehmen, denn die beiden Mittelmeerinseln locken entsprechende Firmen seit Jahren mit Steuervergünstigungen und einer unkomplizierten Vergabe von Glücksspiellizenzen. In Malta steht die Glücksspielindustrie daher bereits für mehr als zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Tatsächlich argumentierten Unternehmen mit maltesischen und zypriotischen Lizenzen sogar teilweise bis heute, dass sie mit Konzessionen aus diesen Ländern in der gesamten Europäischen Union aktiv sein dürften. Dass das nicht stimmt, haben jedoch der Bundesgerichtshof (BGH), das Bundesverwaltungsgericht und der Europäische Gerichtshof (EuGH) allesamt bereits festgestellt.

Auch Pokerstars war nicht in ganz Deutschland legal

Trotz der eindeutigen Rechtslage umwerben mehrere Betreibergesellschaften von ausländischen Poker-Websites bereits seit Jahren deutsche Kunden, ohne hierzulande im Besitzer einer gültigen Glücksspiellizenz zu sein. Dementsprechend hätten diese Firmen in Deutschland nie Pokerspiele, bei denen Echtgeld eingesetzt wird, anbieten dürfen.

Selbst die in Deutschland wohl bekannteste Poker-Website, Pokerstars, war hierzulande lediglich in Schleswig-Holstein legal. Das nördlichste Bundesland der Nation ging 2012 einen Sonderweg und erlaubte damals unter bestimmten Voraussetzungen virtuelle Automatenspiele, Poker-Websites und Online-Casinos. Allerdings durften sich die dort zugelassenen Anbieter auch lediglich an Bewohner Schleswig-Holsteins richten.

Illegale Poker-Websites: Rückerstattung von Spielverlusten ist möglich

Pokerstars nahm über die Website Pokerstars.eu jedoch auch Geld von Bewohnern anderer Bundesländer an und das wird der Betreibergesellschaft der beliebten Website nun zum Verhängnis. Die ersten betroffenen Spieler haben ihre gesamten Spielverluste nämlich bereits erfolgreich von dem Unternehmen mit Sitz in Malta zurückgefordert.

Entsprechende Rückforderungsansprüche bestehen, weil die Verträge zwischen Pokerstars und den deutschen Kunden des Glücksspielanbieters aufgrund der Illegalität des Angebotes nie gültig waren. Deshalb sprach das Oberlandesgericht (OLG) Köln einem Spieler zuletzt beispielsweise eine Erstattung seiner Verluste in Höhe von rund 60.000 Euro zu.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Deutsche Glücksspieler, die in den vergangenen Jahren online bei einem illegalen Glücksspielanbieter gezockt und verloren haben, können diese Verluste ähnlich wie der Kölner Pokerspieler juristisch zurückfordern. Mit einer strafrechtlichen Verfolgung müssen betroffene Verbraucher hingegen nicht rechnen, obwohl sie selbst ebenfalls an illegalem Glücksspiel teilgenommen haben. Das liegt daran, dass die strengen Glücksspielgesetze in Deutschland zum Schutz von Verbrauchern und nicht von Unternehmen geschaffen wurden.

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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