02.
Dez 2021

Fahrzeug-Manipulationen: Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Peugeot und Citroën

Zuletzt intensivierte die Staatsanwaltschaft Frankfurt ihre Abgasskandal-Ermittlungen gegen den Automobilzulieferer Continental. Nun wurde bekannt, dass die Frankfurter Ermittler in diesem Zusammenhang auch gegen Mitarbeiter des ehemaligen PSA-Konzern (heute Stellantis) ermitteln. Dabei geht es um manipulierte Motoren, die in Fahrzeugen von Mitsubishi, Peugeot und Citroën verbaut wurden.

Mitsubishi zahlte bereits Millionenstrafe wegen des Abgasskandals

Die Frankfurter Ermittlungen im Zusammenhang mit Mitsubishi waren bereits seit Längerem bekannt. Nachdem die Staatsanwaltschaft im Januar 2020 Geschäftsgebäude von Mitsubishi durchsuchen ließ, wurde zuletzt öffentlich, dass der japanische Automobilhersteller bereits vor Monaten wegen des Abgasskandals ein Bußgeld in Höhe von 25 Millionen Euro akzeptierte.

Aufmerksam wurden die Ermittler wohl auf die Mitsubishi-Manipulationen, weil Fahrzeuge des Autoherstellers mit Hauptsitz in Tokio bei Abgastests des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) negativ aufgefallen waren. Konkret stießen mehrere Mitsubishi-Modelle mit 1,6- und 2,2-Liter-Diesel-Motoren deutlich mehr Schadstoffe aus, als es eigentlich erlaubt gewesen wäre.

KBA ordnete Rückrufe von Peugeot-Fahrzeugen wegen auffälliger Abgaswerte an

Erhöhte Abgaswerte stellte das KBA auch schon bei Peugeot-Fahrzeugen fest. Im Jahr 2020 ließ die Behörde deshalb auch mehrere Peugeot-PKW zurückrufen. Die Rückrufaktionen betreffen aber nicht nur Diesel-Fahrzeuge, sondern auch Benziner.

Unter dem Rückrufcode JPM wurden die benzinbetriebenen Peugeot-Modelle 208, 301 und 2008 aus den Baujahren 2017 bis 2019 zurückgerufen. Darüber hinaus rief das KBA die Diesel-Varianten der Peugeot-Modelle 208, Peugeot 2008, Peugeot 308, Peugeot 3008, Peugeot 508 und Peugeot 5008 unter dem Rückrufcode JMK zurück. Der Rückruf betrifft Fahrzeuge aus den Baujahren zwischen 2013 und 2016.

Ermittler in Frankreich und Deutschland untersuchen Abgasskandal bei Peugeot und Citroën

Dass nun auch die Frankfurter Staatsanwaltschaft im Rahmen ihrer Ermittlungen gegen Continental Beweise gesammelt hat, die eine Manipulation von Peugeot- und Citroën-Fahrzeugen nahelegt, öffnet ein ganz neues Kapitel in dieser Geschichte.

Für Peugeot und Citroën bedeutet das, dass nun bereits in zwei europäischen Ländern wegen des Abgasskandals gegen die Autobauer ermittelt wird. Im Sommer dieses Jahres eröffnete nämlich auch französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen die beiden französischen Unternehmen. Die Ermittler untersuchen eine mögliche Manipulation von Dieselfahrzeugen der Schadstoffklasse Euro 5 aus den Baujahren zwischen 2009 und 2015.

Die Halter von manipulierten Autos haben Anspruch auf Schadensersatz

Betroffene PKW-Besitzer sollten die Lage aufmerksam beobachten. Der Abgasskandal hat nämlich unter anderem dazu geführt, dass die Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen gesunken ist. Insbesondere nachweislich manipulierte PKW-Modelle erzielen deshalb auf dem Gebrauchtwagenmarkt deutlich geringere Preise als Autos, die nicht manipuliert wurden. Auf Mitsubishi, Peugeot und Citroën könnte nun eine richtige Rückrufwelle zukommen.

Betroffene Verbraucher haben deshalb unter anderem deshalb die Möglichkeit, den Fahrzeughersteller juristisch zur Rücknahme des manipulierten Autos zu bringen, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ besteht zudem die Option, das eigene Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe von etwa 20 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises zu erhalten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

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