04.
Aug 2020

Fiat-Dieselskandal: Verbraucher können Entschädigungen in Deutschland durchsetzen

Der Dieselskandal betrifft längst nicht mehr nur Volkswagen. Neben renommierten deutschen Autobauern wie BMW, Mercedes-Benz und Opel rückt nun auch Fiat Chrysler in das Visier der Ermittler. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt verdächtigt den italienischen Fahrzeughersteller, Diesel-PKW illegal manipuliert zu haben. Die Autos sollen im Straßenbetrieb deutlich mehr Schadstoffe ausstoßen, als es eigentlich erlaubt ist. Betroffene Halter müssen mit massiven Wertverlusten sowie zeitnahen Rückrufaktionen rechnen. Deutsche Besitzer von manipulierten Fiat-Fahrzeugen können jedoch Schadensersatz durchsetzen und müssen dafür nicht in Italien klagen. 

“Wer ein Diesel-Fahrzeug des Fiat Chrysler-Konzerns besitzt, sollte die Lage ganz genau beobachten und sich umgehend bezüglich rechtlicher Schritte beraten lassen”, erklärt der Rechtsanwalt Claus Goldenstein. Er führt fort: “Ähnlich wie im VW-Dieselskandal werden auch die betroffenen PKW des italienischen Konzerns durch den Skandal enorm an Wert verlieren. Es drohen Rückrufe und im schlimmsten Fall sogar der Ausschluss vom Straßenverkehr. Betroffene Halter haben jedoch die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren und eine hohe Entschädigung durchzusetzen. Ihre Rechte können deutsche Fiat-Besitzer sogar hierzulande durchsetzen. Sie müssen also nicht in Italien klagen. Das hat der Europäische Gerichtshof kürzlich in einem Grundsatzurteil entschieden.” 

 

Rechtssicherheit durch BGH-Urteil  

Im Mai 2020 sorgte die Rechtsanwaltskanzlei Goldenstein für das deutschlandweit erste Dieselskandal-Urteil des Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe. Betroffene Halter haben nun die Gewissheit, dass sie ihre manipulierten PKW an den jeweiligen Hersteller zurückgeben können und dafür eine Entschädigung in Höhe des ursprünglichen Kaufpreises sowie Verzugszinsen erhalten. Lediglich die bisherige Laufleistung müssen sich die Kläger in Form einer sogenannten Nutzungsentschädigung von dem Schadensersatz abziehen lassen. 

Auf das verbraucherfreundliche Urteil werden sich in Zukunft sämtliche deutschen Amt-, Landes- und Oberlandesgerichte beziehen. Zwar gilt es bislang nur für Volkswagen-Modelle mit dem EA189-Motor, doch es lässt sich grundsätzlich auf sämtliche Hersteller von manipulierten Dieselfahrzeugen übertragen. 

 

Schnelle Durchsetzung der Rechte zahlt sich aus 

“Wir von der Kanzlei Goldenstein gehen davon aus, dass sich der Verdacht der Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigt und die PKW-Manipulationen bei Fiat als illegal erklärt werden. Betroffene Halter sollten sich mit der Durchsetzung ihrer Rechte beeilen, denn mit jedem zurückgelegten Kilometer sinkt auch der Entschädigungsanspruch. Sobald eine Klage eingereicht wurde, gleichen die dann fälligen Verzugszinsen diesen Entschädigungsverlust jedoch aus”, kommentiert Claus Goldenstein. 

  

Klagewelle nach EuGH-Urteil? 

Ende April hat die Generalanwaltschaft des Europäischen Gerichtshof (EuGH) in einem Schlussantrag verkündet, dass sämtliche Fahrzeugfunktionen als illegale Abschalteinrichtungen gelten, wenn diese im Realbetrieb zu einem höheren Abgasausstoß führen als auf dem Prüfstand. Nahezu sämtliche Hersteller von Diesel-Fahrzeugen haben Abschalteinrichtungen verbaut. Tests haben zudem ergeben, dass auch die manipulierten VW-Dieselfahrzeuge nach der Durchführung des verpflichtenden Software-Updates nur bei bestimmten Temperaturen tatsächlich sauber sind.  

Sollten die Richter des EuGH dieser Rechtsauffassung in ihrem baldigen Urteil folgen, würden allein in Deutschland Millionen Fahrzeug-Rückrufe und damit eine Klagewelle drohen. “Die Fahrzeughalter sämtlicher Dieselfahrzeuge in Deutschland könnten sich dann auf unser BGH-Urteil beziehen und Entschädigungen in Milliardenhöhe durchsetzen”, prognostiziert Claus Goldenstein.  

  

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal  

Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiterzunutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.   

  

So setzen sich die Volkswagen-Entschädigungen zusammen  

Die jeweilige Entschädigungssumme im Dieselskandal setzt sich aus dem ursprünglichen Kaufpreis des Fahrzeuges abzüglich einer Nutzungsentschädigung zusammen. Letztere ist abhängig von der individuellen Laufleistung des jeweiligen Fahrzeuges. Darüber hinaus erhalten die betroffenen Kläger Verzugszinsen, die die Entschädigungssumme erhöhen. Auf www.ra-goldenstein.de können Autobesitzer ihren möglichen Anspruch kostenfrei prüfen lassen. 

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