26.
Jan 2023

Forster-Wohnmobile wurden illegal manipuliert

Mit Forster hat das große Wohnmobilunternehmen Eura Mobil vor mehr als zehn Jahren eine neue Marke in der Camping-Szene integriert, die nach dem Naturforscher Georg Forster benannt wurde. Wenn dieser allerdings wüsste, dass Wohnmobile von Forster teilweise unerlaubt viele Schadstoffe ausstoßen, würde sich der 1794 verstorbene Naturforscher vermutlich im Grabe umdrehen. Auch Forster-Fahrzeuge sind nämlich vom Abgasskandal betroffen. Die Halter der manipulierten Reisemobile können deshalb Schadensersatzansprüche geltend machen.

Fiat-Abgasskandal betrifft auch Forster

Genau wie das Mutterunternehmen Eura Mobil setzt auch Forster bei seinen Wohnmobilen vor allem auf Fahrgestelle von Fiat. Generell gilt der Fiat Ducato als beliebtestes Basismodell für den Ausbau von Wohnmobilen. Das ist jedoch insofern problematisch, da die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Herbst 2020 verkündete, dass mehrere Diesel-Varianten des Ducato vom Abgasskandal betroffen sind. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die zwischen 2014 und 2019 gebaut wurden.

Dass Forster bzw. Eura Mobil beim Einkauf der Fahrzeuge von den Manipulationen wussten, ist zwar unwahrscheinlich. Doch das hilft betroffenen Fahrzeughaltern auch nicht weiter, denn diese müssen nun im schlimmsten Fall mit der Stilllegung ihrer Wohnmobile rechnen. Viele Wohnmobil-Besitzer wissen zudem noch gar nichts von der Manipulation, denn bislang wurden die illegal manipulierten Reisemobile noch immer nicht zurückgerufen.

Deshalb kam es bislang zu keinen Wohnmobil-Rückrufen

Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat zwar schon bestätigt, dass es auffällige Abgaswerte an einigen Wohnmobilen festgestellt hat. Weil die italienischen Behörden den betroffenen Fahrzeugen die Zulassung erteilt haben, sieht das KBA diese aber auch in der Pflicht, die manipulierten Autos zurückzurufen. Doch die Italiener kommen ihrer diesbezüglichen Verpflichtung bislang nicht nach.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) übt wegen der ausbleibenden Rückrufe bereits seit einigen Wochen Druck auf das KBA aus und hat sogar schon eine Klage gegen die Flensburger Behörde eingereicht. Die DUH sieht das KBA nämlich durchaus in der Pflicht, den manipulierten Fahrzeugen die Typgenehmigung zu entziehen. Schließlich ermöglicht eine 2020 in Kraft getretene EU-Verordnung Behörden in der gesamten Europäischen Union, Fahrzeuge zurückzurufen, die in einem anderen Land zugelassen wurden.

Abgasskandal: Rechtsansprüche können auch ohne Rückruf geltend gemacht werden

Dass es früher oder später auch im Zusammenhang mit dem Fiat-Abgasskandal zu zahlreichen Rückrufen in der Wohnmobilszene kommen wird, ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. Doch für betroffene Halter können die bisherigen Verzögerungen zu Problemen führen. Wegen des Abgasskandals haben Wohnmobil-Besitzer nämlich Anspruch auf Schadensersatz. Doch die Höhe dieser Entschädigungsansprüche sinken mit jedem Tag, an dem das Fahrzeug genutzt und keine Klage eingereicht wird.

Dementsprechend sollten die Halter von Forster-Wohnmobilen mit Fiat-Fahrgestellen sich schnellstmöglich darüber informieren, ob sie bereits jetzt rechtliche Schritte wegen des Abgasskandals einleiten können. Dies ist auch ohne amtlichen Rückruf möglich. Die Manipulation eines Wohnmobils kann nämlich beispielsweise mit Hilfe eines Sachverständigengutachtens nachgewiesen werden.

Abgasskandal: Diese Rechtsansprüche bestehen

Grundsätzlich besteht wegen des Forster-Abgasskandals die Option, Fiat als verantwortlichen Motorenhersteller zur Rücknahme des manipulierten Fahrzeugs zu bringen. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es aber auch möglich, das jeweilige Wohnmobil zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teilbetrages des Kaufpreises durchzusetzen. Selbst für bereits verkaufte Fahrzeuge können teilweise Schadensersatzansprüche durchgesetzt werden.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Fahrzeughalter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Auf der Website der Kanzlei können Forster-Besitzer zudem bereits in wenigen Schritten prüfen, ob ihr Wohnmobil vermutlich vom Abgasskandal betroffen ist und wie hoch mögliche Schadensersatzansprüche ausfallen. Im Anschluss besteht die Option, sich persönlich über die eigenen rechtlichen Optionen in der Sache informieren zu lassen.

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