17.
Mai 2022

Gebrauchtwagen-Preise explodieren – auch von manipulierten Autos?

Die Inflation macht alles teurer – auch Gebrauchtwagen. Doch was für potenzielle Käufer ärgerlich ist, ist für Verkäufer ein Segen. Selbst illegal manipulierte Autos bringen aufgrund der aktuellen Entwicklungen teilweise an Wert gewonnen. Ist der Verkauf eines Abgasskandal-Autos nun rentabel?

 

Manipulierte Autos bringen noch immer weniger Geld ein als nicht-manipulierte PKW

Dass die Preise von Gebrauchtwagen in den vergangenen Wochen angestiegen sind, liegt vor allem an Problemen, mit denen die Automobilindustrie seit Beginn der Corona-Pandemie zu kämpfen hat: Materialmangel und Logistikprobleme haben in den vergangenen Jahren zu einer Verknappung des Neuwagenangebotes geführt. Dadurch wurden sofort verfügbare Gebrauchtwagen für Autokäufer attraktiv.

Selbst nachweislich manipulierte Autos, die wegen des Abgasskandals enorm an Wert verloren haben, bringen daher mittlerweile etwas mehr Geld als erwartet ein. Doch im Vergleich zu nicht-manipulierten Fahrzeugen legen Gebrauchtwagenkäufer noch immer vergleichsweise niedrige Summen für Abgasskandal-Autos auf den Tisch. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die betroffenen PKW beispielsweise aufgrund durchgeführter Software-Updates Folgeschäden erleiden können.

Solche Software-Updates wurden installiert, um die vorhandene Manipulationssoftware der jeweiligen Autos zu überschreiben und die Abgasreinigung auf diesem Weg zu normalisieren. Da die betroffenen PKW jedoch gar nicht darauf ausgerichtet waren, Schadstoffe in großem Maße zu filtern, klagten viele PKW-Besitzer im Anschluss an ein solches Update über Leistungseinbrüche, einen erhöhten Kraftstoffverbrauch und sogar kostspielige Motorschäden, die die verantwortlichen Hersteller in den meisten Fällen nicht kostenfrei reparieren.

Abgasskandal: Schadensersatzansprüche bestehen

Betroffene Verbraucher haben daher alternativ zum Verkauf ihres Autos die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche durchzusetzen. So ist es unter anderem möglich, den verantwortlichen Hersteller juristisch zur Rücknahme des manipulierten Autos zu bringen. Im Gegenzug muss dieser eine Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert, zahlen. Auf diese Weise lassen sich im Normalfall deutlich höhere Summen als mit einem Fahrzeug-Verkauf durchsetzen.

So setzte die Kanzlei Goldenstein für eine VW Polo-Besitzerin zuletzt beispielsweise rund 13.500 Euro für die Rückgabe ihres manipulierten Kleinwagens durch. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt hätte das Fahrzeug ungefähr 5000 Euro weniger eingebracht.

Für teurere Fahrzeuge von Herstellern wie Audi, Mercedes-Benz oder Porsche lassen sich mit einer Schadensersatzklage nicht selten sogar über 10.000 Euro mehr als mit einem Fahrzeug-Verkauf erlösen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wohl auch der ursprüngliche Kaufpreis deutlich niedriger ausgefallen wäre, wenn der Abgasskandal damals schon bekannt gewesen wäre.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. So übernehmen Rechtsschutzversicherungen beispielsweise sämtliche Verfahrenskosten ihrer Kunden, während diese lediglich die vertraglich vereinbarte Selbstbeteiligung übernehmen müssen. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Goldenstein Rechtsanwälte berät Verbraucher kostenfrei bezüglich ihrer möglichen Rechtsansprüche in der Sache. Auf der Website der Kanzlei können betroffene PKW-Besitzer zudem in wenigen Schritten unverbindlich prüfen, ob sie Anspruch auf Schadenersatz haben und wie hoch eine mögliche Entschädigung ausfallen würde. Dadurch kann auch ermittelt werden, ob ein Fahrzeugverkauf oder eine Schadensersatzklage wirtschaftlich sinnvoller ist.

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