22.
Sep 2023

Ist Online-Glücksspiel in Rheinland-Pfalz legal?

Die deutschen Online-Glücksspielgesetze waren schon immer vergleichsweise restriktiv. So waren Online-Casinos und Poker-Websites bis zum Juli 2021 beispielsweise ausschließlich in Schleswig-Holstein legal. Mit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages und der damit verbundenen Liberalisierung des deutschen Online-Glücksspielmarktes hat sich das allerdings geändert. Ist Online-Glücksspiel deshalb nun auch in Rheinland-Pfalz erlaubt?

Online-Glücksspiel ist in Rheinland-Pfalz nur mit deutscher Lizenz erlaubt

Tatsächlich haben die Bewohner von Rheinland-Pfalz seit dem Sommer 2021 theoretisch die Möglichkeit, legal an Online-Glücksspiel teilzunehmen. Praktisch besteht diese Möglichkeit allerdings erst seit dem Frühjahr 2022, denn damals haben die ersten Unternehmen in Deutschland eine bundesweit gültige Glücksspiellizenz erhalten.

Fakt ist nämlich, dass hierzulande noch immer nicht jede Form von Glücksspiel erlaubt ist. Nur Unternehmen mit einer deutschen Glücksspiellizenz dürfen sich mit ihrem Online-Angebot auch an deutsche Spieler richten und um eine solche Konzession zu erhalten, müssen die Betreibergesellschaften von entsprechenden Websites hohe Anforderungen erfüllen.

Legale Online-Glücksspielunternehmen müssen sich an mehr als 30 Regeln halten

Unter anderem ist es für eine erfolgreiche Bewerbung um eine deutsche Glücksspiellizenz nötig, eine Bankvollmacht über fünf Millionen Euro vorzulegen. Dadurch soll nachgewiesen werden, dass die jeweiligen Glücksspielunternehmen auch hohe Gewinne auszahlen können.
Darüber hinaus dürfen legale Online-Glücksspielanbieter bestimmte Spiele wie Roulette, Black-Jack oder Craps in Deutschland gar nicht anbieten.

Zudem müssen zum Schutz vor Spielsucht und Überschuldung anbieterübergreifende Einzahlungslimits in Höhe von 1000 Euro pro Spieler und Monat eingehalten werden. An virtuellen Automaten gibt es zudem Einsatzlimits. Insgesamt hat der Gesetzgeber mehr als 30 Regeln vorgeschrieben, die von legalen Online-Glücksspielanbietern in Deutschland beachtet werden müssen.

Illegale Glücksspielunternehmen in Deutschland

Unternehmen, die sich nicht an diese Regeln halten, können keine deutsche Lizenz erhalten und sind hierzulande folglich illegal. Daran ändert auch die Tatsache, dass diese Firmen möglicherweise über Glücksspiellizenzen aus dem europäischen Ausland verfügen, nichts. Das liegt daran, dass der Verbraucherschutz in der EU höher gewichtet wird als die unternehmerische Freiheit.

Dem zum Trotz haben viele ausländische Glücksspielanbieter bereits vor der Liberalisierung der deutschen Glücksspielgesetze teils intensiv um Spieler aus Rheinland-Pfalz und dem Rest der Nation gebuhlt. Diesbezüglich konnten die illegalen Glücksspiel-Unternehmen fast ungestört vorgehen, da die deutschen Behörden jahrelang im Prinzip nichts dagegen unternommen haben.

Für betroffene Glücksspieler war es schwer zu erkennen, dass diese Anbieter in Deutschland illegal waren, denn mit ihren überwiegend deutschsprachigen Websites wirkten sie sehr seriös. Zudem argumentierten die Online-Casinos, dass sie mit ihren Lizenzen aus dem Ausland auch in Deutschland erlaubt seien. Dadurch machten einzelne Anbieter in Deutschland Hunderte Millionen Umsatz mit ihren Online-Glücksspielangeboten.

Spielverluste aus illegalem Online-Glücksspiel können zurückgefordert werden

Mittlerweile wird die Profitgier aus der Vergangenheit vielen illegalen Glücksspielanbietern allerdings zum Verhängnis. Das liegt allerdings weniger daran, dass die deutschen Behörden nun strenger gegen illegales Glücksspiel in Deutschland vorgehen, sondern viel mehr an der zunehmenden Zahl von Spielerklagen.

Online-Glücksspieler haben nämlich die Möglichkeit, ihre Verluste aus illegalem Glücksspiel bis zu zehn Jahre rückwirkend vollständig zurückzufordern. Das liegt daran, dass die Verträge zwischen den illegalen Glücksspielanbietern und ihren deutschen Kunden faktisch nie gültig waren. Es ist nämlich gar nicht möglich, rechtskräftige Verträge für ein unzulässiges Angebot abzuschließen.

In der Folge hätten die Betreibergesellschaften von unzulässigen Glücksspielwebsites in Deutschland eigentlich nie Geld von deutschen Spielern annehmen dürfen. Wenn dies dennoch geschah, besteht Anspruch auf die Rückerstattung von Spielverlusten. Dies haben zahlreiche deutsche Amts-, Land- und Oberlandesgerichte bereits bestätigt und betroffenen Spielern bereits Spielverluste in Millionenhöhe zugesprochen. Auch in Rheinland-Pfalz gab es bereits Urteile dieser Art – zum Beispiel an den Landgerichten in Frankenthal, Landau, Linz am Rhein, Mainz.

Rückforderung von Spielverlusten: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf die Rückerstattung ihrer Online-Sportwetten-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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