Überprüfen Sie jetzt Ihren Anspruch und holen Sie sich Ihre Verluste zurück
Hoher Schadensersatzanspruch im Wohnmobil-Dieselskandal
Ende 2020 gab es noch einmal einen Paukenschlag im Abgasskandal: Auch Wohnmobile wurden illegal manipuliert. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt verkündete, dass allein in Deutschland rund 200.000 manipulierte Fahrzeuge mit Fiat- und Iveco-Motoren zugelassen wurden. Die Modellvarianten Fiat Ducato, Iveco Hi-Matic, Daily 4×4 und Eurocargo zählen zu den beliebtesten Reisemobil-Fahrgestellen. Nun drohen Rückrufaktionen, Fahrverbote und enorme Wertverluste. Wohnmobil-Besitzer haben jedoch Anspruch auf hohe Schadensersatz-Summen.
Gerichte stärken Wohnmobil-Haltern den Rücken
Konkret profitieren Wohnmobil-Besitzer von zwei Grundsatzurteilen: Der Bundesgerichtshof (BGH) entschied im Mai 2020, dass die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen Anspruch auf Schadensersatz haben. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) urteilte zudem kürzlich, dass der Einbau sämtlicher Abschalteinrichtungen als eine solche illegale Manipulation zu werten ist. Die Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Abgasreinigung des betroffenen Fahrzeugs dadurch zwischen dem Test- und Normalbetrieb unterscheidet. Dies trifft auf die Wohnmobil-Manipulationen von Fiat und Iveco zu.
Wohnmobil-Besitzer müssen daher mit Rückrufaktionen rechnen. Die EU-Kommission kündigte bereits an, wegen des EuGH-Urteils Druck auf die italienischen Behörden auszuüben. Letztere sind nämlich für die Rückrufe bei Fiat verantwortlich. In der Folge dieser Rückrufe wird es im schlimmsten Fall zu dem Verlust der Straßenzulassung von zahlreichen Wohnmobilen kommen. In jedem Fall drohen massive Wertverluste.
Schadensersatz für Wohnmobil-Besitzer
Aufgrund dieser negativen Konsequenzen können betroffene Wohnmobil-Halter Entschädigungen durchsetzen. So besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe von 20 bis 25 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises durchzusetzen. Deutlich höhere Entschädigungen erhalten Wohnmobil-Besitzer, die ihr Fahrzeug an Fiat oder Iveco zurückgeben. In diesem Fall sind Summen, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientieren, gängig.
Insgesamt fallen die Entschädigungen im Wohnmobil-Dieselskandal vergleichsweise hoch aus. Dies liegt unter anderem an den hohen Anschaffungspreisen von Reisemobilen. Zudem werden auch nachträgliche Einbauten wie zum Beispiel Heizungen oder Solaranlagen bei der Berechnung des Schadensersatzes berücksichtigt.
Obwohl die manipulierten Wohnmobile in der Regel von großen Herstellern wie Hymer, Carthago oder Dethleffs vertrieben wurden, richten sich die Wohnmobil–Dieselskandal-Klagen gegen die Motorenhersteller Fiat und Iveco. Die Reisemobilhersteller selbst konnten schließlich nicht davon ausgehen, manipulierte Motoren zu verbauen.
So setzen sich die Dieselskandal-Entschädigungen zusammen
Die jeweilige Entschädigungssumme im Dieselskandal setzt sich aus dem ursprünglichen Kaufpreis des Fahrzeuges abzüglich einer Nutzungsentschädigung zusammen. Letztere ist abhängig von der individuellen Nutzungsdauer des jeweiligen Fahrzeuges. Darüber hinaus erhalten die betroffenen Kläger ab dem Tag der Klage-Einreichung Verzugszinsen, die die Entschädigungssumme erhöhen. Die Voraussetzung hierfür ist die Rückabwicklung des jeweiligen Fahrzeugs.