04.
Jul 2022

Hunderttausende Opel-Fahrzeuge wurden illegal manipuliert

Der Abgasskandal wird meist in erster Linie mit Volkswagen in Verbindung gebracht. Allerdings haben auch viele weitere Unternehmen wie Mercedes-Benz, Audi und Fiat illegal manipulierte Diesel-Motoren entwickelt. Auch der Rüsselsheimer Autobauer Opel ist vom Abgasskandal betroffen und musste deshalb bereits Hunderttausende Diesel-Fahrzeuge zurückrufen.

Diese Fahrzeuge sind vom Opel-Abgasskandal betroffen

2018 ordnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den ersten amtlichen Rückruf im Zusammenhang mit dem Opel-Abgasskandal an. Damals wurden Diesel-Varianten der Modellreihen Zafira, Cascada und Insignia aus den Baujahren 2013 bis 2016 in die Werkstatt gerufen, um dort eine Software-Aktualisierung zur Optimierung der Abgasreinigung zu erhalten.

Seit 2021 ruft Opel zudem die Modellreihen Astra, Corsa und Insignia aus den Baujahren 2014 bis 2018 für eine ähnliche Maßnahme zurück. Insgesamt sind bislang allein in Deutschland rund 200.000 Fahrzeuge vom Opel-Abgasskandal betroffen.

So manipulierte Opel die eigenen Autos

Das Kraftfahrt-Bundesamt gab zuletzt an, dass die manipulierten Opel-Fahrzeuge anhand verschiedener Parameter wie der Umgebungstemperatur, dem Umgebungsluftdruck und bestimmter Drehzahlen erkennen, wenn sie Teil eines amtlichen Abgastests sind.

In diesen Situationen schalten die Opel-Autos in einen umweltfreundlichen Modus und stoßen vergleichsweise wenig Schadstoffe aus. Deshalb wurden sie auch für den Straßenverkehr zugelassen. Im Normalbetrieb emittieren die manipulierten Fahrzeuge dann jedoch ein Vielfaches der zulässigen Stickoxid-Mengen, indem sie die Rate der Abgasrückführung (AGR) verringern.

Das bedeutet konkret: Opel hat ein System entwickelt, mit dem die eigenen Diesel-Fahrzeuge ohne große Investitionen in umweltfreundliche Technik die immer strengeren Abgastests bestehen konnten. Dadurch konnte Opel auf Kosten der Umwelt und betroffener Kunden die eigenen Margen optimieren. Wer ein manipuliertes Opel-Auto gekauft hat, kann sich allerdings gegen diesen Betrug wehren.

Opel-Abgasskandal: Die bestehenden Rechtsansprüche

Die betroffenen Opel-Halter hätten sicherlich nicht dieselben Preise gezahlt, wenn der Abgasskandal zum Kaufzeitpunkt bekannt gewesen wäre. Darüber hinaus können die manipulierten Fahrzeuge mittelfristig Folgeschäden aufgrund durchgeführter Software-Updates erleiden. Schließlich sind die manipulierten Autos gar nicht dafür konzipiert worden, Schadstoffe im hohen Maße zu filtern. Unter anderem deshalb haben betroffene Verbraucher Anspruch auf Schadensersatz.

Die Halter von manipulierten Autos haben grundsätzlich die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das jeweilige Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teilbetrages des Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, kompensiert werden.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene Fahrzeughalter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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