13.
Mrz 2024

Insbesondere Wohnmobile sind vom Fiat-Abgasskandal betroffen

Im Jahr 2020 gab die Staatsanwaltschaft Frankfurt nach mehreren Razzien in Geschäftsgebäuden von Fiat bekannt, dass offenbar auch der italienische Autobauer Diesel-Fahrzeuge illegal manipuliert hat. Mittlerweile ist klar: Von dem Fiat-Abgasskandal sind in Deutschland vor allem Wohnmobile betroffen. Doch warum ist das so?

Fiat Ducato ist das beliebteste Fahrgestell zum Wohnmobil-Ausbau

Die meisten Wohnmobil-Hersteller bauen die Fahrgestelle ihrer Fahrzeuge nicht selbst, sondern setzen dafür auf Kastenwagen von großen Automobilherstellern. In den vergangenen Jahren hat sich der Fiat Ducato als das beliebteste Fahrgestell für den Ausbau von Wohnmobilen herauskristallisiert. Das führt nun allerdings dazu, dass quasi jeder namhafte Wohnmobil-Hersteller vom Abgasskandal betroffen ist.

Die bei Wohnmobilen besonders beliebten Diesel-Varianten des Fiat Ducato sind nämlich illegal manipuliert worden. Konkret haben unabhängige Abgastests ergeben, dass im Prinzip sämtliche Ducato-Diesel, die zwischen 2014 und 2019 gebaut und unter den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 zugelassen wurden, vom Abgasskandal betroffen sind. Allein in Deutschland trifft dies auf bis zu 200.000 zugelassene Fahrzeuge zu.

 

Schadensersatzansprüche im Wohnmobil-Abgasskandal

Betroffene Fahrzeughalter können wegen des Wohnmobil-Abgasskandals Schadensersatzansprüche durchsetzen. Das liegt daran, dass die betroffenen Fahrzeuge durch die Manipulation Wertverluste und Folgeschäden erleiden können. Darüber hinaus hätten die jeweiligen Fahrzeughalter ihre Wohnmobile wohl nicht zu denselben Konditionen erworben, wenn der Abgasskandal zum Kaufzeitpunkt bereits bekannt gewesen wäre.

Entsprechende Rechtsansprüche haben mittlerweile selbst die Richter an Deutschlands oberstem Zivilgericht – dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe – grundsätzlich bestätigt. Zuvor hatten bereits zahlreiche Land- und Oberlandesgerichte Wohnmobil-Besitzern Schadensersatz zugesprochen. Demnach können betroffene Wohnmobil-Besitzer ihre Fahrzeuge behalten und im Gegenzug bis zu 15 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises zurückfordern.

 

Wohnmobil-Abgasskandal: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Im Rahmen einer Schadensersatzklage können die Halter von illegal manipulierten Wohnmobilen juristisch gegen den verantwortlichen Basisfahrzeug-Hersteller – also Fiat bzw. dessen Mutterkonzern Stellantis – vorgehen. Die Unternehmen, die die Fiat-Fahrzeuge zu Wohnmobilen ausgebaut haben, müssen sich hingegen nicht deswegen verantworten. Schließlich ist nicht davon auszugehen, dass Wohnmobil-Hersteller wie Hymer, Carthago oder Dethleffs von den illegalen Manipulationen wussten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision. Sollte ein Verfahren unerwarteterweise verloren gehen, übernimmt der Prozesskostenfinanzierer hingegen sämtliche Verfahrenskosten und sogar die Anwaltskosten der Gegenseite. Die Kläger müssen in diesem Fall keinen Cent bezahlen.

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