20.
Jan 2023

Karmann-Camper sind vom Abgasskandal betroffen

Seit 1977 fertigt Karmann Reisemobile. Das deutsche Unternehmen ist vor allem für seine Camping-Vans bekannt. In der Campingszene genießen die Fahrzeuge von Karmann eigentlich einen sehr guten Ruf. Allerdings werden einige Diesel-Varianten des Unternehmens diesem Ruf nicht gerecht. Auch Karmann-Camper sind nämlich vom Abgasskandal betroffen. Betroffene Fahrzeughalter können deshalb Schadensersatzansprüche geltend machen.

Manipulationen bei Fiat betreffen auch Karmann

Wie fast alle namhaften Wohnmobilhersteller setzt auch Karmann bei einigen Fahrzeugen auf Fahrgestelle von Fiat. Herstellerübergreifend gilt der Fiat Ducato in der europäischen Wohnmobilszene sogar als beliebtestes Basismodell für den Ausbau von Reisemobilen. Die Diesel-Variante des Ducato wurde allerdings nachweislich illegal manipuliert.

Im Sommer 2020 durchsuchte die Frankfurter Staatsanwaltschaft in verschiedenen Ländern Geschäftsgebäude von Fiat wegen des Abgasskandals. Kurze Zeit später gaben die Frankfurter Ermittler bekannt, dass sich der Manipulationsverdacht im Zuge der Ermittlungen bestätigt hat. In Deutschland sollen demnach vor allem Wohnmobile vom Fiat-Abgasskandal betroffen sein.

So funktionieren die Abschalteinrichtungen von Fiat

Teilweise stoßen einige Fiat-Fahrzeuge insbesondere bei niedrigen Temperaturen zu viele Schadstoffe aus. Teilweise schalten die Diesel-Varianten des italienischen Autobauers die Abgasreinigung nach etwa 22 Minuten aber auch komplett ab. Das liegt daran, dass amtliche Abgastests im Normalfall höchstens 20 Minuten andauern.

Auf dem Prüfstand wirken die manipulierten Autos also sauber, wodurch sie auch die Typgenehmigung erhielten. Im normalen Straßenbetrieb überschreiten die Fiat-Fahrzeuge die vorgeschriebenen Schadstoff-Grenzwerte aber teilweise massiv.

Bis heute wurden die betroffenen Fiat-Fahrzeuge trotz der eindeutigen Beweislage nicht zurückgerufen. Das liegt vor allem daran, dass die italienischen Behörden, die den Ducato-Modellen die Zulassung erteilten, ihre Füße in der Sache bislang sprichwörtlich komplett stillhalten. Beobachter vermuten, dass die Italiener Fiat als einen der größten Arbeitgeber des Landes schützen wollen.

Fiat-Rückrufe werden folgen – betroffene Fahrzeughalter können Rechtsansprüche durchsetzen

Aufgrund der ausbleibenden Rückrufe wurden bereits mehrere juristische Schritte gegen die verantwortlichen Behörden eingeleitet. Unter anderem hat die EU-Kommission sogar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien gestartet, wodurch dem hochverschuldeten Staat tägliche Strafzahlungen in Millionenhöhe drohen. Darüber hinaus geht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in der Sache gegen das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) vor, das laut DUH auch Typgenehmigungen aus anderen EU-Ländern widerrufen kann.

Früher oder später wird es also – ähnlich wie im Zusammenhang mit dem VW-Abgasskandal – auch bei Fiat zu Rückrufen kommen. Dadurch würden alle Besitzer von illegal manipulierten Fiat-Fahrzeugen endlich von den Manipulationen erfahren. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil der Abgasskandal zu Wertverlusten, Fahrzeugschäden und im schlimmsten Fall sogar einer Stilllegung der jeweiligen Fahrzeuge führen kann. Deshalb können betroffene PKW-Besitzer Schadensersatzansprüche geltend machen.

Abgasskandal: Diese Rechtsansprüche bestehen

Grundsätzlich besteht wegen des Karmann-Abgasskandals die Option, Fiat als verantwortlichen Motorenhersteller zur Rücknahme des manipulierten Fahrzeugs zu bringen. Im Gegenzug winkt eine finanzielle Entschädigung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es aber auch möglich, das jeweilige Wohnmobil zu behalten und eine Entschädigung in Höhe eines Teilbetrages des Kaufpreises durchzusetzen. Selbst für bereits verkaufte Fahrzeuge können teilweise Schadensersatzansprüche durchgesetzt werden.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Fahrzeughalter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Auf der Website der Kanzlei können Karmann-Besitzer zudem bereits in wenigen Schritten prüfen, ob ihr Wohnmobil vermutlich vom Abgasskandal betroffen ist und wie hoch mögliche Schadensersatzansprüche ausfallen. Im Anschluss besteht die Option, sich persönlich über die eigenen rechtlichen Optionen in der Sache informieren zu lassen.

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