31.
Okt 2022

Klagen gegen Online-Glücksspiel-Seiten: Gerichte urteilen verbraucherfreundlich

Fast alle Verluste aus Online-Glücksspiel können erfolgreich zurückgefordert werden. Was zunächst nach einer beinahe absurden Theorie klingt, ist in Deutschland längst Wirklichkeit geworden. Regelmäßig verurteilen Gerichte hierzulande nämlich Glücksspielunternehmen zur Erstattung von Spielverlusten.

Deshalb besteht ein Anspruch auf die Rückerstattung von Online-Spielverlusten

Der Rückforderungsanspruch von deutschen Spielern besteht, weil die meisten Online-Glücksspielanbieter hierzulande nie eine deutsche Lizenz besaßen. Dadurch waren die Verträge zwischen Spielern und Online-Casinos nie gültig. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die betroffenen Spieler von der Illegalität der jeweiligen Glücksspiel-Website wussten. Das haben die Richter am Oberlandesgericht (OLG) München zuletzt umfangreich erläutert.

Insgesamt haben mittlerweile mehr als 60 Gerichte in Hunderten Fällen entsprechende Klagen gegen Online-Casinos zugunsten der deutschen Spieler entschieden. Die jeweiligen Kläger erhielten daher ihre volle Verlustsumme zurück. Teilweise ging es dabei um mehrere Tausend Euro, teilweise sogar um hohe sechsstellige Summen.

Hintergründe zu den Glücksspielgesetzen in Deutschland

Der Online-Glücksspielmarkt in Deutschland ist längst ein Milliardengeschäft. Viele der erwirtschafteten Gelder wurden jedoch auf illegale Weise verdient. Bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 waren virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Online-Casinos nämlich in fast ganz Deutschland komplett verboten.

Einzig in Schleswig-Holstein erhielten insgesamt neun Unternehmen zwischen 2012 und 2021 Lizenzen, um solche Glücksspiele im Netz anzubieten zu dürfen. Allerdings durften sich diese Unternehmen auch nur an Personen mit Wohnsitz oder einem gewöhnlichen Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein richten. Deshalb ertönte dieser Zusatz beispielsweise auch jedes Mal am Ende einer Glücksspielwerbung im Fernsehen.

Glücksspielunternehmen aus dem EU-Ausland buhlen um deutsche Spieler

Vor allem Unternehmen aus Ländern wie Malta oder Zypern drangen allerdings trotz der strengen Glücksspielgesetze in Deutschland in den hiesigen Markt vor. In diesen Ländern ist es nämlich vergleichsweise einfach, eine Konzession für Online-Glücksspiel zu erhalten. Die Anbieter argumentierten zudem, dass ihre Lizenzen aufgrund der EU-Dienstleistungsfreiheit auch in Deutschland gültig seien.

Mehrere Gerichte – unter anderem auch der Europäische Gerichtshof (EuGH) – entschieden aber bereits, dass die EU-Dienstleistungsfreiheit im Zusammenhang mit Glücksspiel nicht gilt. Der Schutz von Verbrauchern vor Spielsucht und Überschuldung wird nämlich höher gewichtet als die wirtschaftliche Freiheit von Unternehmen.

Die betroffenen Glücksspielanbieter hat diese eindeutige Rechtsprechung aber nicht wirklich interessiert. Bis heute sind noch viele Glücksspielunternehmen hierzulande aktiv, obwohl diese keine deutsche Glücksspiellizenz besitzen. Dabei besteht mittlerweile sogar die Option, sich um eine bundesweit gültige Konzession zu bewerben.

Immer mehr Spieler setzen Anspruch auf Rückerstattung durch

So langsam wird das deutsche Glücksspielmarkt allerdings immer unattraktiver für Unternehmen ohne Glücksspiellizenz. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Tausende Spieler bereits die Rückforderungen ihrer Spielverluste durchsetzen. Zudem steigt die Anzahl derjenigen, die sich juristisch gegen die illegalen Praktiken der Glücksspielindustrie zur Wehr setzen, mit jedem öffentlichkeitswirksam verkündeten Urteil.

Gerade für Spielsüchtige können entsprechende Klagen einem Neuanfang gleichkommen. Es besteht nämlich die Möglichkeit, einen großen Teil des über Jahre verloren geglaubten Geldes zurückzuerhalten. Zudem bestehen Optionen, damit nicht einmal Gelder für Anwalts- oder Gerichtskosten vorgestreckt werden müssen.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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