11.
Jun 2021

Kraftfahrt-Bundesamt ruft Porsche-Autos wegen Co2-Schwindel zurück

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) will Zehntausende Porsche-Fahrzeuge wegen illegaler Manipulationen zurückrufen, wie Business Insider aktuell berichtet. Demnach überschreiten mehrere Porsche-Modelle mit Otto-Motoren die erlaubten CO2-Grenzwerte deutlich. Außerdem verbrauchen die betroffenen PKW deutlich mehr Benzin, als es der Hersteller kommunizierte.

So ging Porsche bei den Manipulationen vor

Bereits im März dieses Jahres kamen Berichte auf, dass der Stuttgarter Autobauer jahrelang andere Zahnräder im Getriebe von Testfahrzeugen verwendete als in der Serienproduktion. So sorgten die Zahnräder in den Testwagen für längere Übersetzungen und dadurch auch für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß.

In den Porsche-PKW, die letztlich in den freien Verkauf gingen, wurden hingegen Zahnräder verbaut, die kürzere Übersetzungen im Getriebe ermöglichten. Dadurch wurden die Autos dynamischer, stießen jedoch auch unerlaubt viele Schadstoffe aus und hätten daher eigentlich nie zugelassen werden dürfen. Diese Zulassungsbescheinigung will das Kraftfahrt-Bundesamt den Fahrzeugen nun wohl entziehen.

 

Porsche droht Milliardenschaden

Unklar ist aktuell, wie Porsche dieses Problem im Rahmen eines Rückrufs lösen will, ohne die Leistung der Fahrzeuge negativ zu beeinflussen. Ein Austausch der Zahnräder würde nämlich zu einem starken Leistungsabfall der Motoren führen. Insofern ist es wahrscheinlich, dass Porsche die betroffenen PKW zurückkauft und die Steuern für die höheren CO2-Emissionen nachzahlt. Auf den Stuttgarter Autobauer könnten demnach Zahlungen in Milliardenhöhe zukommen.

Noch ist nicht bekannt, welche Modelle von den illegalen Manipulationen betroffen sind. In früheren Berichten war von den Porsche-Modellreihen 911 und Panamera aus den Baujahren 2008 bis 2016 die Rede. Allerdings stehen auch ältere Modelle des Porsche Macan und Porsche Boxter Spyder 981 unter Manipulationsverdacht. Betroffene Fahrzeughalter sollten die aktuelle Lage im Blick behalten und sich jederzeit auf einen Rückruf ihres Fahrzeugs gefasst machen.

Abgasskandal: Diese Rechte haben betroffene PKW-Halter

Bereits im Rahmen des Dieselskandals musste Porsche zahlreiche Fahrzeuge zurückrufen. Der Porsche Cayenne durfte zeitweise sogar nicht mehr in Deutschland zugelassen bzw. verkauft werden.

Wer einen manipulierten Porsche-PKW besitzt, hat Anspruch auf Schadensersatz. So besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug an Porsche zurückzugeben, um dafür den ursprünglichen Kaufpreis erstattet zu bekommen. In diesem Fall müssen sich Porsche-Halter lediglich die bislang zurückgelegte Laufleistung negativ anrechnen lassen. Dafür erhalten die Verbraucher ab dem Tag der Klage-Einreichung Verzugszinsen.

Alternativ besteht zudem die Möglichkeit, das Fahrzeug zu behalten und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung durchzusetzen. Diese Form der Durchsetzung von Schadensersatz soll die Halter für den entstandenen Wertverlust entschädigen.

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