05.
Mai 2023

Kronzeuge belastet Continental im Dieselgate

Branchenintern galt der Dieselskandal schon Jahre vor dessen Bekanntwerden als offenes Geheimnis, denn neben fast allen namhaften Automobilherstellern waren auch mehrere Zulieferer darin verwickelt. Deshalb mussten Firmen wie Bosch oder ZF Friedrichshafen bereits Millionenstrafen zahlen. Continental blieb diesbezüglich bislang verschont. Doch die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt bereits seit Längerem in der Sache gegen den niedersächsischen Milliardenkonzern. Nun können die zuständigen Ermittler einen Durchbruch verkünden, denn sie haben einen Kronzeugen ausfindig gemacht.

Zeugenaussage führt zu weiteren Geständnissen

Konkret hat ein technischer Projektleiter von Continental seine Tatbeteiligung und die Kenntnis von der Abschalteinrichtung in dem VW-Diesel-Motor des Typs EA189 zugegeben. Zudem habe der Mann laut Staatsanwaltschaft Hannover auch weitere Beschuldigte belastet. Das Verfahren gegen den Kronzeugen wird nun gegen eine Geldauflage eingestellt.

Mit seinen Aussagen hat der Continental-Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft darüber hinaus geholfen, weitere geständige Zeugen zu finden. Die Ermittler gaben nämlich an, dass sich deshalb noch mehr Beschuldigte an sie gewandt hätten, um ihre Tatbeteiligung ebenfalls zu gestehen. Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen Untreue und Beihilfe zur Untreue gegen 60 ehemalige und aktuelle Conti-Mitarbeiter. Zwei weiteren Personen wird zudem die Verletzung ihrer Aufsichtspflicht vorgeworfen.

Millionen illegal manipulierte VW-Fahrzeuge wurden zurückgerufen

Spätestens jetzt ist also klar, dass Continental Volkswagen jahrelang bei der Manipulation von Diesel-Fahrzeugen unterstützt hat. Dem Hannoveraner Unternehmen droht nun eine Millionenstrafe, weil es zwischen 2006 und 2015 unter anderem Software-Lösungen, mit denen die Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen gesetzeswidrig beeinflusst wurden, an Volkswagen geliefert hatte.

Die manipulierten Fahrzeuge wirkten auf dem Prüfstand vergleichsweise umweltfreundlich und erhielten deshalb die Typgenehmigung. Im normalen Straßenbetrieb stießen sie allerdings unerlaubt viele Schadstoffe aus. Nachdem der VW-Abgasskandal 2015 aufflog, wurden allein in Deutschland rund 2,5 Millionen Fahrzeuge deshalb amtlich zurückgerufen. Die betroffenen PKW-Besitzer müssen mit Folgeschäden und Wertverlusten ihrer Autos rechnen. Sie können deshalb allerdings Schadensersatzansprüche durchsetzen.

Abgasskandal: Schadensersatzansprüche bestehen

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben die Möglichkeit, ihr manipuliertes Auto an den verantwortlichen Hersteller zurückzugeben, um im Gegenzug eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert. Alternativ besteht oftmals auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

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