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Wieso ist Malta der Sitz von vielen Online-Glücksspielunternehmen?
Viele europäische Glücksspielunternehmen sitzen in Malta. Das liegt allerdings nicht daran, dass das Wetter vor Ort so gut ist. Vor allem hat die maltesische Regierung Unternehmen mit liberalen Glücksspiel- und Steuergesetzen angelockt. Mittlerweile macht die Glücksspielindustrie in Malta mehr als 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus und zählt somit zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Mittelmeer-Insel.
Glücksspiel auf Malta: Entspannte Lizenzvergabe und Steuervorteile
Auf Malta existiert zwar eine Regulierungsbehörde. Doch diese überwacht bestehende Glücksspielangebote laut Beobachtern nur unzureichend. Auf ihrer Website warb die Behörde jahrelang sogar für einen besonders einfachen Vergabeprozess von entsprechenden Konzessionen.
Darüber hinaus müssen Glücksspielunternehmen in Malta nur sehr niedrige Steuern zahlen. Insgesamt werden im Normalfall effektiv nie mehr als fünf Prozent der Glücksspiel-Einnahmen für Steuern und Abgaben fällig. Zudem profitieren maltesische Glücksspielfirmen bei steigenden Umsätzen von einer sinkenden Besteuerung. So wird für Online-Casinos mit mehr als 30 Millionen Euro Umsatz beispielsweise lediglich eine Umsatzsteuer in Höhe von 0,4 Prozent fällig.
Maltesische Glücksspiellizenzen sind in Deutschland nicht gültig
Von Malta aus agieren entsprechende Online-Dienstleister in der ganzen Welt und argumentieren unter anderem, dass sie gemäß der EU-Dienstleistungsfreiheit mit ihren maltesischen Lizenzen auch in Deutschland um Spieler werben dürfen. Das Bundesverwaltungsgericht, der Bundesgerichtshof und sogar der Europäische Gerichtshof haben allerdings entschieden, dass dies falsch ist. Demnach ist Glücksspiel in Deutschland auch nur mit deutscher Lizenz erlaubt.
Überhaupt besteht hierzulande aber erst seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 die Option, eine bundesweit gültige Konzession für Online-Casinos und virtuelle Automatenspiele zu erhalten. Bislang haben auch neun Unternehmen aus Malta eine solche Lizenz erhalten (Stand: 21. November 2022). Alle anderen maltesischen Glücksspiel-Firmen sind in Deutschland allerdings noch immer illegal.
Illegales Online-Glücksspiel: Spielverluste können erfolgreich zurückgefordert werden
Trotz der eindeutigen Rechtslage haben viele maltesische Unternehmen in den vergangenen Jahren illegal im Internet um deutsche Spieler geworben und tun dies teilweise noch immer. Aufgrund der Illegalität des maltesischen Angebots waren die Verträge zwischen deutschen Verbrauchern und den Firmen aus Malta allerdings nie gültig. Daraus ergibt sich in Deutschland ein Rückforderungsanspruch von sämtlichen betroffenen Spielern.
Konkret ist es möglich, die Spielverluste aus illegalem Online-Glücksspiel der vergangenen zehn Jahre zurückzufordern. Die verantwortlichen Casinos aus Malta sind sogar dazu verpflichtet, ihren Kunden eine Übersicht über sämtliche Ein- und Auszahlungen aus dieser Zeit zu übermitteln. Dadurch kann der jeweilige Rückforderungsanspruch auf den Cent genau beziffert werden.
Mehr als 60 deutsche Gerichte haben entsprechende Ansprüche bereits bestätigt und den betroffenen Spielern in Hunderten Fällen eine Erstattung ihrer Spielverluste zugesprochen. Tatsächlich können entsprechende Ansprüche selbst gegenüber Unternehmen, die mittlerweile im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz sind, durchgesetzt werden. Zwar schließen illegale Aktivitäten aus der Vergangenheit die Vergabe einer solchen Lizenz nicht aus. Doch eine entsprechende Konzession ist kein Ablassbrief, der die jeweiligen Unternehmen für ihr Fehlverhalten aus der Vergangenheit freispricht.
Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich
Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.
Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.