15.
Apr 2024

Mercedes-Benz-Besitzer können Teil des Kaufpreises wegen Abgasskandal zurückfordern

Es ist bereits fast neun Jahre her, dass der Abgasskandal bekannt wurde. Doch auch heute noch kommen neue Details in der Sache ans Licht. So wurden beispielsweise im Dezember 2023 erneut mehr als 100.000 illegal manipulierte Mercedes-Diesel vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zurückgerufen. Betroffene PKW-Besitzer haben wegen des Abgasskandals die Möglichkeit, einen Teil ihres Kaufpreises von Mercedes-Benz zurückzufordern.

Mercedes-Besitzer können bis zu 15 Prozent ihres Kaufpreises zurückfordern

Dass die Besitzer von illegal manipulierten Mercedes-Fahrzeugen wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben, haben selbst die Richter an Deutschlands höchstem Zivilgericht, dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe, bestätigt. Demnach können betroffene PKW-Besitzer bis zu 15 Prozent ihres Kaufpreises von Mercedes zurückfordern. Dadurch soll nicht zuletzt der Wertverlust, der durch den Abgasskandal entstanden ist, ausgeglichen werden.

Zuletzt bestätigten auch die Richter am Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart im Rahmen einer Musterfeststellungsklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), dass Mercedes-Besitzer wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben.

 

Diese Mercedes-Modelle wurden illegal manipuliert

Bei den manipulierten Dieselmotoren von Mercedes-Benz handelt es sich um die Modelle OM607, OM622, OM626, OM640, OM642 und OM651. Die Vier- bzw. Sechszylindermotoren wurden in beinahe sämtlichen Fahrzeugklassen der Diesel-Fabrikate verbaut. Dies betrifft die A-, B-, C-, E,- G-, R-, S- und V-Klasse sowie die Modellreihen CLA, CLS, GLC, GLE, GLK, GLS, Marco Polo, ML, SLC, SLK, Sprinter, Vito, Vito Tourer und Viano.

Die betroffenen Fahrzeuge enthalten unter anderem Abschalteinrichtungen, die unter anderem die Wirksamkeit des Stickoxid-Nachbehandlungssystems (SCR-Katalysator) sowie die Wirksamkeit der Abgas-Rückführung (AGR) der betroffenen PKW beeinflussen. Auch temperaturgesteuerte Abschalteinrichtungen, die von den Richtern am Europäischen Gerichtshof bereits mehrfach als illegal eingestuft wurden, kamen bei Mercedes-Benz mehrfach zum Einsatz.

 

Diese Rechte haben betroffene Verbraucher wegen des Abgasskandals

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben die Möglichkeit, juristisch gegen den verantwortlichen PKW-Hersteller vorzugehen und einen Teil des ursprünglichen Kaufpreises zurückzufordern. Alternativ besteht oftmals auch die Option, das Fahrzeug an den jeweiligen Hersteller zurückzugeben, um eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglich gezahlten Kaufpreis orientiert.

Abgasskandal-Klagen sind in vielen Fällen ohne finanzielles Risiko möglich. Rechtsschutzversicherungen übernehmen – bis auf eine möglicherweise vereinbarte Selbstbeteiligung – sämtliche Kosten für ein Verfahren. Wer nicht rechtsschutzversichert ist, kann in der Regel auf die Dienste eines Prozesskostenfinanzierers zugreifen. Dieser übernimmt die vollen Verfahrenskosten und bezieht lediglich im Erfolgsfall einer Klage eine vorab definierte Provision.

 

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