07.
Dez 2020

Mercedes E-Klasse wird wegen Abgasskandal zurückgerufen

Der Mercedes-Benz-Abgasskandal nimmt kein Ende: Erneut muss Daimler Tausende E-Klassen wegen des Abgasskandals zurückrufen. Die betroffenen Fahrzeuge enthalten illegale Abschalteinrichtungen, die die Abgasreinigung manipulieren. Dadurch waren die Fahrzeuge nur während amtlicher Zulassungstests wirklich sauber. Im tatsächlichen Straßenbetrieb überschritten sie die erlaubten Schadstoffwerte jedoch enormBetroffene Fahrzeughalter werden von Daimler schriftlich über den Rückruf informiert. Sie müssen mit hohen Wertverlusten rechnen, haben aber Anspruch auf Schadensersatz.  

Daimler setzt auf sogenannte Thermofenster  

In den zurückgerufenen Diesel-Fahrzeugen setzte Daimler auf sogenannten Thermofenster. Hinter dieser Begrifflichkeit steckt eine Abschalteinrichtung, welche die Abgasreinigung herunterfährt, wenn sich die Außentemperatur außerhalb eines gewissen Temperaturfensters befindet. Sobald die Temperatur unter den Wert sinkt, der in den Testlaboren der Hersteller vorgeschrieben wurde (in der Regel etwa 20 bis 30 Grad), wird die Abgasrückführung per Computerbefehl heruntergefahren.  

Der Autobauer selbst argumentiert, dass das Thermofenster nötig sei, um den Motor der jeweiligen PKW zu schützen. Ende April hat die Generalanwaltschaft des Europäischen Gerichtshof (EuGH) jedoch in einem Schlussantrag verkündet, dass sämtliche Fahrzeugfunktionen als illegale Abschalteinrichtungen gelten, wenn diese im Realbetrieb zu einem höheren Abgasausstoß führen als auf dem Prüfstand. Das Autobauer-Argument, dass diese Einrichtungen dem Motorschutz dienen, ließ die Generalanwältin nicht gelten. Sollten die Richter des EuGH dieser Rechtsauffassung in ihrem baldigen Urteil folgen, würden allein in Deutschland Millionen Fahrzeug-Rückrufe und damit eine Klagewelle drohen. 

 

Fahrzeughalter müssen Software-Update installieren lassen 

Nun müssen die betroffenen Halter ihre Fahrzeuge zunächst in die Werkstatt bringen. Ein verpflichtendes Software-Update soll die E-Klassen sauber machen. Das Aufspielen eines Software-Updates ist jedoch kein harmloser Eingriff: Im Rahmen des Dieselskandals wurden bei mehreren Millionen Fahrzeugen weltweit diverse freiwillige und verpflichtende Software-Updates installiert. Nicht wenige Fahrzeughalter klagten im Anschluss über Motorstörungen sowie einen erhöhten Kraftstoffverbrauch.  

 

Mercedes-Halter sollten sich rechtlich beraten lassen   

“Es ist längst ein offenes Geheimnis, dass auch Mercedes-Benz-Fahrzeuge auf dem Prüfstand deutlich bessere Abgaswerte erzielen als im tatsächlichen Straßenbetrieb. Da die Fahrzeuge deshalb enorm an Wert verloren haben und teilweise von Fahrverboten betroffen sind, wehren sich immer mehr Halter gegen diesen Betrug und fordern Schadensersatz. Mittlerweile gibt es in Deutschland zahlreiche verbraucherfreundliche Urteile in der Sache und auch der BGH setzt sich bald mit den Manipulationen bei Mercedes-Benz auseinander. 

Wer einen Diesel-PKW von Mercedes-Benz besitzt, sollte sich unbedingt bezüglich eines möglichen Schadensersatzanspruches informieren. Gern stehen wir von der Kanzlei Goldenstein betroffenen PKW-Besitzern für eine kostenfreie Rechtsberatung zur Verfügung”, erklärt der Rechtsanwalt Claus Goldenstein, Inhaber der Kanzlei Goldenstein. 

 

BGH-Urteil sorgt für Rechtssicherheit im Abgasskandal  

Bereits im Mai 2020 erwirkte die Kanzlei Goldenstein das erste Bundesgerichtshof-Urteil im Dieselskandal. Seitdem ist in Deutschland endgültig geklärt, dass Fahrzeughalter von manipulierten Diesel-PKW ihre Autos gegen eine Entschädigung zurückgeben können. Zwar gilt das Urteil bislang nur für VW-Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA 189, doch es lässt sich grundsätzlich auf sämtliche illegal manipulierten Diesel-PKW übertragen. 

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat zudem bereits ein Verfahren im Daimler-Dieselskandal für den 14. Dezember terminiert. Zahlreiche Rechtsexperten gehen davon aus, dass die Richter auch in dieser Sache verbraucherfreundlich entscheiden werden. Das Urteil wird für Rechtssicherheit in ganz Deutschland sorgen.   

  

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal  

Vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter können die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. 

 

So setzen sich die Entschädigung zusammen  

Die jeweilige Entschädigungssumme im Dieselskandal setzt sich aus dem ursprünglichen Kaufpreis des Fahrzeuges abzüglich einer Nutzungsentschädigung zusammen. Letztere ist abhängig von der individuellen Laufleistung des jeweiligen Fahrzeuges. Darüber hinaus erhalten die betroffenen Kläger Verzugszinsen, die die Entschädigungssumme erhöhen.  

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