30.
Jan 2023

Auch der Mercedes Marco Polo ist vom Dieselgate betroffen

Wohnmobile sind bereits seit Jahrzehnten im Trend. Das hat auch Mercedes-Benz frühzeitig erkannt und mit dem Marco Polo ein hauseigenes Reisemobil auf den Markt gebracht. Der Marco Polo wird auf Basis von Mercedes-Transportern wie der V-Klasse oder dem Vito gebaut. Allerdings sind viele dieser Modellreihen vom Abgasskandal betroffen – und damit auch der Marco Polo.

Manipulierte Marco-Polo-Modelle wurden zwischen 2014 und 2018 gebaut

Bei den manipulierten Marco Polo-Modellen handelt es sich um Fahrzeuge, die Diesel-Motoren mit den Bezeichnungen OM622 und OM651 enthalten. Die betroffenen Wohnmobile wurden überwiegend zwischen 2014 und 2018 gebaut und wegen des Abgasskandals bereits zurückgerufen.

Mercedes hat die Diesel-Fahrzeuge so manipuliert, dass diese unter den Bedingungen eines amtlichen Abgastests vorgeben, umweltfreundlich zu sein. Dadurch erhielten diese ursprünglich auch die Typgenehmigung vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Im normalen Straßenbetrieb stoßen die manipulierten Autos allerdings unerlaubt viele Schadstoffe aus. Das ist selbstverständlich illegal.

Marco Polo-Besitzer mussten Software-Updates installieren lassen

Anstatt teure, aber funktionierende Systeme zur Abgasreinigung zu verbauen, hat Mercedes nämlich lieber eine Manipulationssoftware entwickelt und dadurch die eigenen Margen optimiert. Mit diesem Vorhaben schadete der Premium-Hersteller allerdings nicht nur der Umwelt, sondern auch seinen eigenen Kunden.

Deutschlandweit musste Mercedes-Benz bereits mehr als eine halbe Million Fahrzeuge wegen des Abgasskandals zurückrufen. Die betroffenen Fahrzeughalter wurden dazu aufgerufen, ihre Autos in die Werkstatt zu bringen, damit deren Abgasreinigung dort mit Hilfe eines Software-Updates normalisiert werden kann. Die Rückrufe waren verpflichtend. Das bedeutet, dass die manipulierten Fahrzeuge stillgelegt wurden, wenn sie das jeweilige Update nicht erhielten.

Software-Updates können Folgeschäden verursachen

Die Software-Aktualisierungen von Mercedes führen allerdings nicht nur zu einer veränderten Abgasreinigung, sondern teilweise auch zu Folgeschäden. So klagen betroffene Fahrzeughalter in Folge des Updates nicht zuletzt über unangenehme Gerüche, Leistungseinbrüche und einen erhöhten Kraftstoff- und Ad-Blue-Verbrauch. Selbst schwerwiegende Motorschäden wurden schon in Verbindung mit Software-Updates wegen des Abgasskandals gebracht.

Für die verursachten Reparaturkosten kommt Mercedes allerdings nur in den seltensten Fällen auf. Zudem entschädigt der Stuttgarter Unternehmen seine Kunden auch nicht von sich aus für Wertverluste, die aufgrund der Manipulationen entstanden sind. Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben allerdings die Möglichkeit, im Zusammenhang mit dem Abgasskandal Schadensersatzansprüche durchzusetzen.

Manipulation von Diesel-Fahrzeugen: Schadensersatzansprüche bestehen

Die Halter von illegal manipulierten Fahrzeugen haben unter anderem die Möglichkeit, den verantwortlichen Hersteller juristisch zur Rücknahme des manipulierten Autos zu verpflichten. Im Gegenzug winkt eine Entschädigungszahlung, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ ist es auch möglich, das eigene Fahrzeug zu behalten und einen Teil des Kaufpreises in Form einer finanziellen Entschädigung durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust kompensiert werden, der durch den Abgasskandal entstanden ist.

Abgasskandal-Klagen sind oft ohne finanzielles Risiko möglich. Sämtliche Rechtsschutzversicherungen übernehmen nämlich alle anfallenden Kosten für ihre Kunden. Wer nicht versichert ist, kann zudem auf die Dienste eines sogenannten Prozesskostenfinanzierers zurückgreifen. Dieser übernimmt das komplette Verfahrensrisiko für Verbraucher und bezieht ausschließlich im Erfolgsfall eine geringe Provision für diese Dienste.

Die Experten von Goldenstein Rechtsanwälte beraten betroffene Halter kostenfrei bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache. Mit dem Online-Schnellcheck der Kanzlei haben Verbraucher darüber hinaus die Möglichkeit, in wenigen Schritten zu prüfen, ob sie wegen des Abgasskandals Anspruch auf Schadensersatz haben und wie hoch dieser Anspruch ausfällt.

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