25.
Apr 2020

Mit diesen Strafen wurde Volkswagen im Ausland belegt: Part 1: Schadensersatz im Commonwealth

Der größte Manipulationsskandal aller Zeiten kommt Volkswagen teuer zu stehen. Mehr als 30 Milliarden Euro an Rechtskosten hat der Skandal um manipulierte Abgaswerte zahlreicher Dieselautos VW bereits gekostet. Wie die Gerichte in den Staaten des Commonwealth entschieden, erfahren Sie im Folgenden: 

Verlorener Prozess in Großbritannien:

In Großbritannien erlitt VW diesen Monat eine Niederlage vor dem High Court of Justice. Mit dem Urteil gibt das Gericht 91.000 britischen Sammelklägern Recht und sieht es als erwiesen an, dass VW illegale Abschalteinrichtungen in Diesel-Fahrzeugen verbaute. Dabei handelt es sich um die erste große Entscheidung in einer Sammelklage wegen des Dieselskandals in England und Wales. 91.000 Besitzer von Dieselautos der Marken VW, Audi, Seat und Skoda hatten darin auf Schadensersatz geklagt. 

Ob die Entschädigungssumme ausgezahlt wird und wie hoch diese ausfällt, soll in einem weiteren Verfahren entschieden werden. Dem Wolfsburger Konzern wurde im Prozess vorgeworfen, die europäischen Emissionsnormen auf betrügerische Art nicht eingehalten zu haben. Die Klägeranwälte argumentierten vor Gericht mit einer 40-fachen Überschreitung des gesetzlichen Grenzwertes für Stickstoffdioxidausstoß.

Strafe in Kanada:

Die kanadische Staatsanwaltschaft hat dem Wolfsburger Konzern im Januar 2020 Geldbußen in Höhe von 196,5 Millionen kanadischen Dollar (135 Mio Euro) auferlegt. Volkswagen hatte sich zuvor schuldig bekannt, Autos importiert zu haben, die nicht den zulässigen Abgasstandards entsprachen. Außerdem gab der Konzern zu, gegen Umweltgesetze verstoßen sowie irreführende Angaben gemacht zu haben. Volkswagen teilte mit, dass das Unternehmen bei der Untersuchung der Behörden umfassend kooperiert habe.

Nach dem Schuldeingeständnis und der Einigung mit der Staatsanwaltschaft wurden alle Klagepunkte beigelegt. Der Beschluss erkenne die umfassenden Maßnahmen an, die Volkswagen in Kanada zur Wiedergutmachung und zur Stärkung seiner weltweiten Compliance-Richtlinien ergriffen habe. Mit der Zahlung des Konzerns würden Umweltprojekte in Kanada unterstützt.

Strafe in Australien:

Im Dezember letzten Jahres wurde Volkswagen in Australien zu Strafen in Höhe von umgerechnet rund 77,5 Millionen Euro (125 Millionen australische Dollar) verurteilt. Der deutsche Autobauer habe gegen das Verbrauchergesetz des Landes verstoßen, hieß es zur Begründung. Nach Angaben der Verbraucherschutzbehörde ACCC handelt es sich um die bislang höchste Gerichtsstrafe für einen solchen Verstoß in Australien.

Die australische Verbraucherschutzbehörde hatte Volkswagen im September 2016 verklagt. VW-Kunden seien betrogen worden, weil das deutsche Unternehmen in Australien mehr als 57.000 Fahrzeuge mit der Behauptung verkauft habe, sie seien umweltfreundlich und verursachten nur niedrige Emissionen.

Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal

Hierzulande können vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, das Fahrzeug weiterzunutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten. Auf www.ra-goldenstein.de können Autobesitzer ihren möglichen Anspruch kostenfrei prüfen lassen.

 

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