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Nachfrage nach Diesel-Autos sinkt weiter
Der Abgasskandal hat das Vertrauen in Diesel-Fahrzeuge massiv beschädigt. In der Folge ist die Nachfrage nach Diesel-Autos seit 2015 stark eingebrochen. Aktuell hat sie sogar einen Tiefpunkt erreicht: Im Juni 2021 machten Autos mit Selbstzünder-Technologie laut Kraftfahrt-Bundesamt nur noch einen Anteil von 19,9 Prozent an den gesamten Neuzulassungen in Deutschland aus. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch rund zehn Prozent höher.
Studie prognostiziert weiteren Diesel-Nachfrage-Einbruch
Neben dem Dieselskandal wirken sich unter anderem auch Diesel-Fahrverbote in deutschen Innenstädten sowie die staatliche Förderung von Elektromobilität auf die Kaufentscheidung von PKW-Besitzern aus. Um die Mobilitätswende erfolgreich zu meistern, unterstützt die Bundesregierung den Erwerb von E- und Hybrid-Autos durch Kaufprämien und vergünstigt die geschäftliche Nutzung dieser Fahrzeuge. In der Folge wurden im Juni 2021 mehr als doppelt so viele E-Autos und Hybrid-PKW wie Diesel-Fahrzeuge neuzugelassen.
Der Einbruch der Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen kommt dementsprechend nicht komplett unerwartet und könnte bald sogar noch drastischer ausfallen. Im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichte Studienergebnisse des Center of Automotive Research (CAR) aus Duisburg zeigen, dass im Jahr 2030 europaweit nur noch rund 390.000 Diesel-Neufahrzeuge verkauft werden könnten. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 betrug die Anzahl an Diesel-Neuzulassungen allein in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge.
Automobilindustrie plant Mobilitätswende
Tatsächlich liegt diese Entwicklung allerdings nicht nur an der sinkenden Nachfrage nach Verbrennern, sondern auch an den teilweise selbst auferlegten Zielvorgaben der Automobilindustrie.
Porsche hat beispielsweise bereits nach dem Bekanntwerden des Dieselskandals beschlossen, künftig keine Diesel-Fahrzeuge mehr zu offerieren.
Wegen des Manipulationsskandals durfte der Stuttgarter Autobauer eine bestimmte Modellvariante des Porsche Cayenne zeitweise nicht mehr verkaufen. Eine neues Diesel-Variante des Modells wird nun gar nicht mehr entwickelt.
Aber auch andere große Autobauer gaben zuletzt den mittelfristigen Verbrenner-Ausstieg bekannt, um künftig klimaneutral zu agieren. Audi möchte beispielsweise ab 2026 keine Verbrenner mehr entwickeln. BMW, Daimler und VW planen, den Anteil verkaufter Elektroautos bis 2030 auf bis zu 70 Prozent zu erhöhen. Der schwedische Automobilhersteller Volvo will im selben Jahr sogar nur noch auf Elektroautos setzen.
Das sind die Verbraucherrechte im Abgasskandal
Während sich die meisten Besitzer von Verbrennern kaum gegen die drohenden Wertverluste ihrer Fahrzeuge durch die sinkende Nachfrage wehren können, können vom Abgasskandal betroffene Fahrzeughalter Schadensersatzansprüche geltend machen. Schließlich konnten sie zum Kaufzeitpunkt nicht wissen, dass ihr neues Auto illegal manipuliert wurde.
Daher haben die Besitzer von Abgasskandal-Autos unter anderem die Möglichkeit, die Auszahlung des vollständigen Kaufpreises ihres Fahrzeuges bei dem jeweiligen Hersteller geltend machen und ihr Auto dafür zurückgeben. Im Mai 2020 bestätigten die Richter am deutschen Bundesgerichtshof (BGH) diese Rechtsauslegung im Rahmen eines Verfahrens der Kanzlei Goldenstein. Dieses Grundsatzurteil hat für mehrere Millionen Verbraucher für Rechtssicherheit gesorgt.