23.
Aug 2022

Neuer Glücksspielstaatsvertrag: Werden illegale Anbieter nun erlaubt?

Im vergangenen Jahr trat der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der es Unternehmen unter strengen Voraussetzungen erlaubt, Online-Casinos in ganz Deutschland zu betreiben. Doch bedeutet das im Umkehrschluss, dass ehemals illegale Glücksspielanbieter nun legal in Deutschland agieren?

Glücksspielstaatsvertrag legalisiert Online-Casinos nicht ausnahmslos

Zunächst lässt sich festhalten, dass durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag kein illegales Online-Casino von heute auf morgen legalisiert wurde. Stattdessen haben Unternehmen dadurch seit dem 01. Juli 2021 die Möglichkeit, sich um eine deutsche Lizenz für das Betreiben von Online-Casinos, virtuellen Automatenspielen oder Online-Pokerseiten zu bewerben.

Um eine solche Konzession zu erhalten, müssen allerdings bestimmte Bedingungen zum Schutz vor Spielsucht und Überschuldung von deutschen Verbrauchern erfüllt werden. So dürfen legale Online-Casinos beispielsweise anbieterübergreifend nur Einzahlungen in Höhe von maximal 1000 Euro pro Monat akzeptieren. Insgesamt hat der Gesetzgeber mehr als 30 Regeln geschaffen, an die sich legale Anbieter halten müssen.

Vormals illegale Anbieter können Lizenz erhalten, erhalten aber keine Absolution

Grundsätzlich dürfen sich durchaus auch Glücksspielanbieter, die zuvor illegal in Deutschland agierten, auf eine deutsche Glücksspiellizenz bewerben. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihr Fehlverhalten aus der Vergangenheit dadurch vergessen wird.

Deutsche Spieler, die in den vergangenen Jahren Geld in einem illegalen Online-Casino verspielt haben, haben nämlich Anspruch auf die vollständige Erstattung ihrer Spielverluste. Das liegt daran, dass Online-Glücksspiel bis 2021 nur von neun Unternehmen und aufgrund einer Ausnahmeregelung ausschließlich in Schleswig-Holstein offeriert werden durfte.

Vor allem Anbieter aus EU-Ländern wie Malta oder Zypern nutzten diese Situation jedoch aus und bewarben in der ganzen Bundesrepublik deutschsprachige Seiten, um Milliardengewinne mit deutschen Spielern einzufahren. Der deutsche Staat ging hingegen kaum bis gar nicht gegen solche Anbieter vor, obwohl diese trotz ausländischer Glücksspiellizenzen hierzulande illegal waren bzw. Sind.

Deutsche Gerichte sprechen Glücksspielern Erstattung von Spielverlusten zu

Für betroffene Spieler war es in der Regel schwierig, zu erkennen, welche Anbieter legal sind und welche nicht. Viele Verbraucher wussten nämlich gar nicht, dass Online-Casinos und virtuelle Automatenspiele bis zuletzt in 15 von 16 deutschen Bundesländern vollständig verboten waren. Dadurch nahmen viele Deutsche unwissentlich an illegalem Online-Glücksspiel teil.

Weil die Verträge zwischen Spielern und Casinos jedoch aufgrund der Unzulässigkeit von letzteren nie eine Gültigkeit hatten, besteht nun die Möglichkeit, sämtliche Verlustsummen wieder zu bekommen. Tatsächlich haben über 60 deutsche Gerichte betroffenen Spielern bereits die komplette Erstattung ihrer Verluste zugesprochen. Urteile zugunsten von unzulässigen Anbietern gibt es hingegen nur vereinzelt.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung dank Prozesskostenfinanzierung

Auch Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämliche sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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