01.
Jun 2022

OLG Frankfurt: Online-Glücksspieler haben Anspruch auf Rückerstattung ihrer Verluste

Deutsche Verbraucher, die in den vergangenen Jahren Geld in einem Online-Casino verspielt haben, haben Anspruch auf die Erstattung ihrer kompletten Verlustsummen. Zu diesem Ergebnis kommen immer mehr deutsche Gerichte – nun auch das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt. Das oberste Zivilgericht Hessens hat sich kürzlich in einem Beschluss auf Seiten der betroffenen Verbraucher positioniert.

Mann verspielt fast 12.000 Euro beim Roulette und erhält Geld zurück

In dem Verfahren ging es um einen spielsüchtigen Mann, der innerhalb mehrerer Monate insgesamt 11.758,50 Euro beim Online-Roulette verzockt hatte. Die Website des verantwortlichen Online-Casinos wird von dem britischen Glücksspielkonzern Entain betrieben. Entain machte allein im vergangenen Jahr 3,83 Milliarden Euro Umsatz und betreibt weltweit bekannte Angebote wie Bwin sowie Casino King.

Eine in ganz Deutschland gültige Glücksspiellizenz besitzt Entain allerdings nicht. Stattdessen werben viele Online-Casinos von Entain vor allem mit ihren Lizenzen aus EU-Ländern wie Malta. Selbst der deutsche Bundesgerichtshof (BGH) hat jedoch schon verlauten lassen, dass Glücksspiel in Deutschland nur mit deutscher Lizenz möglich ist. Daher ging der Roulette-Spieler juristisch gegen Entain vor, forderte die Rückerstattung seiner Spielverluste. Damit hatte er nun Erfolg.

OLG Frankfurt-Beschluss hat Signalwirkung für andere Glücksspieler

Das Landgericht (LG) Gießen gab dem Mann bereits in der ersten Instanz recht. Laut der Gießener Richter sei das Angebot von Entain in Deutschland illegal gewesen, weshalb der Konzern keine gültigen Verträge mit dem deutschen Glücksspieler eingehen konnte. Dass Entain gegen dieses Urteil in Revision ging, wurde nun zum Bumerang für den Milliardenkonzern.

Die Richter am OLG Frankfurt bestätigten nämlich die Entscheidung des Landgerichts Gießen und setzten damit ein wichtiges Signal für andere betroffene Spieler. Zwar ließ sich Entain durch das Setzen eines Häkchens bestätigen, dass die Kunden des Unternehmens selbst prüfen müssen, ob Glücksspiel in ihrem Land legal sei. Doch die Frankfurter Richter gaben an, dass der Konzern keine allgemeine Bekanntheit des generellen Verbots von Online-Glücksspielenin Deutschland voraussetzen könne.

Vielmehr führte das Frankfurter Gericht in dem Beschluss sogar aus, dass sich Entain bewusst mit deutschsprachigen Angeboten an deutsche Spieler gewandt habe, ohne auf die fehlende Lizensierung in Deutschland aufmerksam zu machen. Dadurch hat Entain auf illegale Weise viel Geld mit deutschen Glücksspielern verdient, dass sich diese nun erstatten lassen können.

Neuer Glücksspielstaatsvertrag – sind Online-Casinos nun legal?

Online-Casinos sind in Deutschland erst seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2021 unter strengen Voraussetzungen bundesweit erlaubt. Seitdem haben sich 68 Anbieter auf eine deutsche Casinolizenz beworben. Bislang erhielt jedoch lediglich die Mernov Betriebsgesellschaft mbH die Möglichkeit, virtuelle Automatenspiele in Deutschland anzubieten. Momentan betreibt das Unternehmen aber noch gar kein Online-Casino in Deutschland.

Folgerichtig sind aktuell sämtliche Online-Casinos in Deutschland illegal. Die einzige Ausnahme bildeten in den vergangenen Jahren neun Anbieter, die eine Lizenz von dem Bundesland Schleswig-Holstein erhalten haben. Das nördlichste Bundesland Deutschlands entschied sich 2012 dazu, einen Sonderweg zu gehen und als einziges deutsches Bundesland Glücksspiellizenzen zu erteilen. Entsprechende Anbieter durften ihre Angebote jedoch ausschließlich an Bewohner Schleswig-Holsteins richten.

Online-Casino-Rückerstattung: Kostenlose Prüfung und risikofreie Rechtsdurchsetzung

Glücksspieler, die in den vergangenen Jahren Geld in einem Online-Casino verspielt haben, haben also mit hoher Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit, sich diese Verlustsummen vollständig erstatten zu lassen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck von Goldenstein Rechtsanwälte können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf die Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämliche sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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