02.
Aug 2023

Ist das Zocken in Online-Casinos ohne OASIS erlaubt?

Das Spielersperrsystem OASIS ist ein bundesweites Instrument zum Schutz von Glücksspielern vor Spielsucht und wird vom Regierungspräsidium Darmstadt verwaltet. Deutsche Glücksspieler, die sich in die OASIS-Sperrdatei eingetragen haben oder von anderen Personen darin eingetragen wurden, dürfen nicht länger an Glücksspiel teilnehmen. Es gibt jedoch auch Glücksspiel-Websites, die das Sperrsystem nicht nutzen. Ist das erlaubt?

So erfolgt die Eintragung ins OASIS-Sperrsystem

Das Spielersperrsystem OASIS soll dem Schutz vor Spielsucht dienen. Glücksspieler haben die Möglichkeit, eine Sperreintragung bei Veranstaltern und Vermittlern von Glücksspiel oder bei dem Regierungspräsidium Darmstadt zu beantragen. Darüber hinaus können auch Dritte eine solche Eintragung für Spielsüchtige beantragen.

So hat einerseits das Personal eines Glücksspielanbieters die Möglichkeit, eine Eintragung in das Sperrsystem vorzunehmen, wenn das Spielverhalten eines Spielers problematisch wirkt. Andererseits dürfen auch Verwandte oder Lebenspartner entsprechende Eintragungen beantragen, wenn ein Spieler nachweislich spielsuchtgefährdet oder überschuldet ist, finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt oder Spieleinsätze riskiert, die in keinem Verhältnis zum Einkommen oder Vermögen stehen. Allerdings haben Glücksspieler vor einer Sperre durch Dritte zuvor noch die Möglichkeit, eine Stellungnahme dazu abzugeben.

Deutsche Glücksspielanbieter müssen OASIS-Sperrdatei nutzen

Normalerweise dauert die Sperre über das OASIS-Sperrsystem mindestens ein Jahr. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, eine kürzere Spielsperre in Höhe von mindestens drei Monaten zu beantragen. Ist die Sperrzeit vorüber, kommt es allerdings nicht automatisch zur Freigabe des jeweiligen Spielers für Glücksspiel. Stattdessen muss dafür nach Ablauf der Sperre ein schriftlicher Antrag gestellt werden.

In Deutschland lizensierte Glücksspielanbieter dürfen Personen, die in der OASIS-Sperrdatei registriert wurden, keinesfalls an Glücksspiel teilnehmen lassen. Dies gilt sowohl bei stationären Glücksspielanbietern wie Spielbanken oder Wettbüros als auch in Online-Casinos. Um dies zu gewährleisten, müssen die Glücksspielanbieter die Ausweise der Spieler kontrollieren und mit den Daten aus der OASIS-Sperrdatei abgleichen. Deshalb ist es auch nicht möglich, in einem legalen Online-Casino ohne vorherige Erstellung eines Spielerkontos samt Verifikation zu zocken.

Vorsicht vor illegalen Glücksspiel-Websites

Es gibt allerdings auch Online-Casinos, in denen trotz Eintragung in das OASIS-Sperrsystem gezockt werden darf. Dies trifft auf Websites von Betreibergesellschaften mit Sitz im Ausland zu, die nicht im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz sind und teilweise dennoch aus Deutschland aufrufbar sind. Ohne eine deutsche Lizenz sind entsprechende Websites in Deutschland allerdings auch nicht legal. Folglich sollten betroffene Spieler auf solchen Websites keinesfalls zocken.

Illegale Online-Casinos sind unter anderem deshalb gefährlich, da dort aufgrund von mangelndem Spielerschutz eine erhöhte Gefahr besteht, spielsüchtig zu werden oder sich zu überschulden. Denn es gelten oft beispielsweise keine Einzahlungs- und Einsatzlimits. Außerdem haben deutsche Spieler auf solchen Websites nicht einmal einen rechtlichen Anspruch auf die Auszahlung eines Gewinns. Das haben deutsche Gerichte bereits mehrfach bestätigt. Aufgrund des unzulässigen Glücksspielangebots sind die Verträge zwischen entsprechenden Anbietern und ihren deutschen Kunden nämlich gar nicht gültig.

Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass die Betreibergesellschaften dieser Glücksspiel-Websites aufgrund der ungültigen Verträge auch nie hätten Geld von deutschen Spielern annehmen dürfen. Wer auf einer solchen Glücksspiel-Website Geld verzockt hat, kann diese Verluste daher erfolgreich zurückfordern. Auch dies haben deutsche Gerichte schon hundertfach betätigt und betroffenen Spielern Ansprüche bis zu zehn Jahre rückwirkend zugesprochen. Allerdings dauert es in der Regel mehrere Monate oder sogar Jahre, bis eine solche Rückerstattung aufgrund einer Spielerklage erfolgt.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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