09.
Aug 2023

Ist Online-Glücksspiel in Hessen erlaubt?

Jahrelang war der Zusatz “Dieses Angebot gilt nur für Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein“ Teil jeder Glücksspielwerbung. Mittlerweile hat sich das allerdings geändert. Bedeutet das, dass nun auch hessische Glücksspieler legal im Internet zocken dürfen?

Online-Glücksspielmarkt wurde 2021 bundesweit liberalisiert

Tatsächlich war Online-Glücksspiel bis zum 01. Juli 2021 deutschlandweit ausschließlich in Schleswig-Holstein erlaubt. Schleswig-Holstein legalisierte Online-Casinos und Poker-Websites im Jahr 2012 nämlich als einziges Bundesland unter bestimmten Voraussetzungen.
Allerdings durften sich Unternehmen, die sich eine Lizenz des nördlichsten Bundeslands Deutschlands sichern konnten, wirklich nur an Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein richten. Im Rest der Nation war Online-Glücksspiel folglich jahrelang komplett verboten.

Mittlerweile hat sich das geändert, denn im Sommer 2021 trat der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft. Dieser liberalisierte den Online-Glücksspielmarkt bundesweit. Folglich ist Online-Glücksspiel mittlerweile nicht mehr nur in Schleswig-Holstein, sondern beispielweise auch in Hessen erlaubt. Allerdings gibt es diesbezüglich auch heute noch Einschränkungen.

Legale Glücksspielunternehmen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen

Um Glücksspiel in Deutschland anbieten zu dürfen, müssen sich Unternehmen zunächst erfolgreich um eine deutsche Glücksspiellizenz bewerben. Dafür müssen sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen und beispielsweise mit Hilfe einer Bankbürgschaft über fünf Millionen Euro nachweisen, dass sie hohe Gewinne auszahlen können.

Darüber hinaus müssen in Deutschland lizensierte Glücksspielunternehmen mehrere Maßnahmen zum Spielerschutz ergreifen und beispielsweise eine Account-Anmeldung inklusive Identitätsüberprüfung als Voraussetzung zum Zocken machen. Außerdem gelten in legalen Online-Casinos Einsatz- und Einzahlungslimits, damit beispielsweise nie mehr als 1000 Euro pro Person und Monat verzockt werden können. Bestimmte Spiele wie Roulette oder Baccarat sind im Netz zudem weiterhin komplett verboten, sofern Echtgeldeinsätze möglich sind.

Illegales Online-Glücksspiel: Verluste können zurückgefordert werden

Nach wie vor gibt es allerdings auch noch immer zahlreiche Glücksspielunternehmen, die ohne entsprechende Lizenz in Deutschland aktiv sind. Auf Websites dieser Anbieter sollten hessische Spieler sich keinesfalls anmelden und zocken, denn in dem Fall besteht eine hohe Gefahr, spielsüchtig und überschuldet zu werden. Außerdem haben betroffene Spieler keinen Anspruch auf eine Auszahlung von erzielten Gewinnen.

Letzteres liegt daran, dass illegale Unternehmen faktisch keine gültigen Verträge mit deutschen Spielern abschließen können. Das hat zur Folge, dass es auch keine Rechtsgrundlage für die Auszahlungen von Gewinnen gibt. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass Spieler, die auf entsprechenden Websites Geld verloren haben, Anspruch auf die Rückerstattung dieser Verluste haben. Schließlich führten die ungültigen Verträge auch dazu, dass die Betreibergesellschaft der jeweiligen Glücksspiel-Website nie hätten Geld von deutschen Verbrauchern annehmen dürfen. Dies haben deutsche Zivilgerichte bereits hundertfach bestätigt.

Goldenstein Rechtsanwälte prüft Glücksspiel-Ansprüche kostenfrei

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordernd. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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