26.
Mai 2023

Online-Glücksspiel: Sind mehrere Accounts erlaubt?

Seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Jahr 2021 können sich Online-Casinos auch in Deutschland um bundesweit gültige Lizenzen bemühen. Dafür müssen sie allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen und beispielsweise das Zocken an verschiedenen Automaten zur gleichen Zeit durch dieselbe Person verhindern. Aber können Spieler dieses Verbot einfach umgehen, indem sie sich mehr als einen Account auf der jeweiligen Glücksspiel-Website anlegen?

Nur ein Account pro Anbieter – auch Einzahlungslimits bestehen

Es ist nicht erlaubt, sich mehrere Accounts bei demselben legalen Glücksspielanbieter zu erstellen und muss auch durch diesen verhindert werden. Dies soll gelingen, indem die Betreibergesellschaft der jeweiligen Website bei jeder Account-Registrierung die Identität des neuen Nutzers mit Hilfe eines Personalausweises oder eines anderen Ausweisdokuments prüft. Auf diesem Weg soll auch die Volljährigkeit jedes Spielers geprüft werden. Durch diesen Prozess ist es nicht möglich, sich mehrere Accounts bei einem in Deutsschland lizenzierten Glücksspielanbieter anzulegen.

Was hingegen möglich ist, ist, sich bei verschiedenen Anbietern zu registrieren. Es ist nämlich erlaubt, auf mehreren Glücksspiel-Websites zu spielen. Allerdings muss beachtet werden, dass legale Glücksspielanbieter anbieterübergreifend nur maximal 1000 Euro pro Spieler und Monat einziehen dürfen. Wer also in einem Monat bereits auf einer Website 1000 Euro “investiert” hat, kann im selben Monat nicht noch mehr Geld bei diesem oder einem anderen Glücksspielanbieter einzahlen. Dadurch sollen Verbraucher vor Überschuldung und Spielsucht geschützt werden.

Illegale Glücksspieler locken mit liberalem Regelwerk, zahlen aber Gewinne oft nicht aus

Zwar bieten einige Glücksspielanbieter weiterhin die Möglichkeit, gleichzeitig an mehreren Automaten zu spielen, verschiedene Accounts mit einem Namen anzulegen und auch mehr als 1000 Euro pro Monat einzuzahlen. Doch bei solchen Anbietern sollten Verbraucher vorsichtig sein, denn diese verstoßen offensichtlich gegen deutsche Glücksspielgesetze und sind somit illegal in Deutschland.

Selbst Lizenzen aus anderen EU-Ländern mit liberaleren Glücksspielgesetzen wie zum Beispiel Malta ermöglichen es Glücksspiel-Firmen nicht, auch in Deutschland legal aktiv zu sein. Dennoch waren viele Unternehmen jahrelang trotzdem hierzulande aktiv und sind dies teilweise noch immer – letztlich aus reiner Profitgier. Immer häufiger beklagen Spieler jedoch, dass sie sich ihre Gewinne von solchen Seiten nicht auszahlen lassen können, da die Auszahlung blockiert wird. Tatsächlich ist dies sogar rechtens.

Verluste aus illegalem Online-Glücksspiel können erfolgreich zurückgefordert werden

Weil es nicht möglich ist, gültige Verträge für illegales Glücksspiel abzuschließen, haben deutsche Spieler, die auf entsprechenden Seiten gezockt haben, keinen Anspruch auf die Auszahlung erzielter Gewinne. Das haben mehrere deutsche Gerichte bereits festgestellt.

Umgekehrt profitieren von dieser Tatsache allerdings Spieler, die auf solchen Seiten vordergründig Geld verloren haben. Auch in dem Fall waren die Verträge zwischen den unzulässigen Anbietern und ihren deutschen Kunden nämlich nicht gültig. Die betroffenen Spieler hätten also eigentlich nie Geld auf diesen Seiten einzahlen dürfen. Weil dies trotzdem geschah, können sie ihre vollständigen Spielverluste zurückfordern. Auch das haben deutsche Gerichte bereits vielfach bestätigt und den Klägern teils sechsstellige Beträge zugesprochen.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, Spielverluste bis zu zehn Jahre rückwirkend zurückzufordern. Wer bei mehreren Casinos von unterschiedlichen Betreibergesellschaften gespielt hat, muss diese Forderungen allerdings alle einzeln einklagen und kann sie nicht gebündelt durchsetzen. Dennoch lohnt es sich, bestehende Rechtsansprüche geltend zu machen, denn dies ist im Normalfall sogar komplett ohne finanzielles Risiko möglich.

Erstattung von Spielverlusten: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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