08.
Feb 2023

Online-Glücksspiel ist mittlerweile nicht mehr nur in Schleswig-Holstein legal

2012 ging Schleswig-Holstein einen Sonderweg: Das nördlichste Bundesland Deutschlands erlaubte Online-Casinos, virtuelle Automatenspiele und Poker-Websites als einziges aller 16 Bundesländer. Dadurch erhoffte sich die Regierung in Kiel unter anderem hohe Steuereinnahmen. Mittlerweile hat Schleswig-Holstein diesbezüglich aber keine Alleinstellung mehr. Online-Glücksspiel wurde im Sommer 2021 nämlich bundesweit liberalisiert.

Der neue Glücksspielstaatsvertrag

Konkret trat der neue Glücksspielstaatsvertrag im Juli 2021 in Kraft. Dadurch wird geregelt, unter welchen Bedingungen Glücksspiel-Websites in Deutschland erlaubt sind. Unter anderem ist eine Voraussetzung, dass die Betreibergesellschaften der jeweiligen Seiten eine deutsche Glücksspiellizenz erwerben. Dafür müssen sie einen strengen Bewerbungsprozess durchlaufen.

Insgesamt gibt es mehr als 30 Regeln, an die sich Glücksspielunternehmen in Deutschland halten müssen. So sind Tisch-, Karten- und Würfelspiele beispielsweise bis auf wenige Ausnahmen auch in heute noch komplett verboten. Zudem gelten unter anderem auch monatliche und anbieterübergreifende Einzahlungslimits. Wer eine Glücksspiel-Website betreiben möchte, muss zudem eine Bürgschaft über mindestens fünf Millionen Euro hinterlegen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch hohe Auszahlungen an Spieler garantiert werden können.

Seit Jahren gibt es illegales Online-Glücksspiel in Deutschland

Im Jahr 2022 erteilte das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt die ersten deutschen Lizenzen für Anbieter von virtuellen Automatenspielen. Mittlerweile gibt es sogar einige Poker-Websites, die hierzulande legal sind. Zudem hat nun auch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) ihre Arbeit aufgenommen und die Bearbeitung von Bewerbungen um Glücksspiellizenzen übernommen. In Zukunft wird die GGL zudem lizensierte Anbieter kontrollieren und gegen illegale Angebote im Netz vorgehen.

Künftig plant die GGL, mehr als 100 Verfahren pro Jahr gegen illegale Glücksspielunternehmen zu führen. Diese hohe Zahl der erwarteten Verfahren spricht dafür, dass in Deutschland aktuell noch viele unzulässige Anbieter im Markt aktiv sind. Tatsächlich ist dies sogar schon seit Jahren der Fall, denn auch vor 2021 war es trotz der restriktiven Glücksspielgesetze vergleichsweise einfach, in ganz Deutschland im Internet um Echtgeld zu zocken. Legal war das allerdings nicht.

Illegales Online-Glücksspiel: Spielverluste können zurückgefordert werden

Eigentlich hätten Glücksspielanbieter ohne deutsche Lizenz nie Geld von deutschen Kunden annehmen dürfen. Aufgrund der Unzulässigkeit des jeweiligen Angebots waren die Verträge zwischen illegalen Glücksspielunternehmen und deutschen Spielern faktisch sogar zu keinem Zeitpunkt gültig. Dieser Sachverhalt wird für die verantwortlichen Glücksspielunternehmen bereits seit Monaten zum Bumerang.

In Hunderten Fällen wurden illegale Glücksspielanbieter in Deutschland nämlich dazu verurteilt, ihre erwirtschafteten Gelder an betroffene Spieler zurückzuzahlen. Konkret haben Letztere die Möglichkeit, sämtliche Verluste – also Einzahlungen abzüglich möglicher Auszahlungen – von betroffenen Unternehmen zurückzufordern. Die Spieler selbst müssen hingegen im Normalfall nicht mit einer Strafverfolgung rechnen, weil sie an illegalem Glücksspiel teilnahmen, sofern sie entsprechende Anbieter nicht beispielsweise über Plattformen wie Twitch beworben haben.

Durchsetzung von Glücksspiel-Ansprüchen ist risikofrei möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel zurückzufordern. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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