11.
Aug 2022

Ist Online-Glücksspiel nur in Schleswig-Holstein legal?

Wenn Glücksspiel-Werbung im Fernsehen ausgestrahlt wurde, ertönte am Ende jedes Spots stets, dass sich das jeweilige Angebot nur an Personen mit einem ständigen Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein richtet. Doch sind Online-Casinos und virtuelle Automatenspiele tatsächlich nur in Deutschlands nördlichstem Bundesland erlaubt?

Schleswig-Holsteins legalisierte Online-Glücksspiel im Alleingang

In der Tat gab es in Schleswig-Holstein neun Jahre lang die liberalsten Glücksspielgesetze in ganz Deutschland. Die Schleswiger Landesregierung schuf 2012 als einziges deutsches Bundesland die Möglichkeit für Unternehmen, sich eine Glücksspiellizenz für das Betrieben von virtuellen Automatenspielen, Online-Casinos und Online-Poker-Websites zu sichern.

Die neun Unternehmen, die sich eine solche Konzession sichern konnten, durften sich allerdings ausschließlich an Bewohner Schleswig-Holsteins richten. Schließlich war Online-Glücksspiel in allen anderen 15 Bundesländern zwischen 2012 und 2021 vollständig verboten. Deshalb mussten diese Unternehmen auch in TV-Spots und anderen Werbeeinblendungen stets darauf hinweisen, dass sich das jeweilige Angebot nur an Bewohner Schleswig-Holsteins richtet.

Illegale Glücksspielanbieter sind seit Jahren in Deutschland aktiv

Seit neuestem ist es jedoch auch außerhalb Schleswig-Holsteins möglich, legal in Online-Casinos zu spielen. Der neue Glücksspielstaatsvertrag, der im Juli 2021 in Kraft trat, ermöglicht es Unternehmen nämlich, sich unter strengen Voraussetzungen bundesweit gültige Online-Glücksspiellizenzen zu sichern. Bislang haben jedoch erst drei Unternehmen eine solche Lizenz erhalten.

Dennoch tummeln sich bereits seit Jahren vor allem ausländische Anbieter auf dem deutschen Markt, die ihre Angebote auch an Personen außerhalb Schleswig-Holsteins richten. Entsprechende Unternehmen stammen überwiegend aus EU-Ländern wie Malta und Zypern und verfügen dort auch über eine gültige Glücksspiellizenz.

Gemäß der EU-Dienstleistungsfreiheit argumentierten diese Anbieter daher, dass sie auch in EU-Ländern wie Deutschland legal seien. Doch nicht zuletzt die Richter am Bundesgerichtshof (BGH) haben bereits bekanntgegeben, dass Glücksspiel in Deutschland nur mit deutscher Glücksspiellizenz legal ist.

Rückerstattung von Spielverlusten aus illegalem Glücksspiel ist möglich

Wer in den vergangenen Jahren außerhalb von Schleswig-Holstein im Netz in einem Online-Casino gespielt hat, hat daher mit hoher Wahrscheinlichkeit an illegalem Glücksspiel teilgenommen, ohne dies zu wissen. Obwohl diese Information betroffene Verbraucher zunächst verunsichern könnte, sind damit vor allem Vorteile verbunden. Mehr als 60 deutsche Gerichte haben nämlich bereits entschieden, dass entsprechende Spielverluste aufgrund der Unzulässigkeit der jeweiligen Online-Casinos auf juristischem Weg zurückgeholt werden können. Betroffene Spieler können sich also ihr bereits verloren geglaubtes Geld erstatten lassen.

Diese Möglichkeit besteht, weil die abgeschlossenen Verträge zwischen den Online-Glücksspielanbietern und den jeweiligen Spielern nie wirklich gültig waren. Folglich hätten die jeweiligen Online-Glücksspielanbieter eigentlich auch nie Geld mit deutschen Spielern verdienen dürfen. Wer in den vergangenen Jahren Geld beim Online-Glücksspiel verloren hat, kann sich die vollständige Verlustsumme – egal wie hoch – daher in vielen Fällen zurückholen.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung dank Prozesskostenfinanzierung

Auch Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen nämlich sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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