15.
Mai 2023

Die meisten Online-Glücksspielanbieter kommen aus Malta

Seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Sommer 2021 konnten sich laut Gemeinsamer Glücksspielbehörde der Länder (GGL) 35 Unternehmen eine Lizenz sichern, um im Internet Slots oder Poker anzubieten (Stand: 15. Mai 2023). Auffällig ist, dass 26 dieser Firmen ihren Hauptsitz in Malta haben. Doch woran liegt das?

Wenig Steuern und unkomplizierte Glücksspiel-Lizensierung in Malta

Die maltesische Regierung umwirbt Glücksspielanbieter schon seit Jahren mit liberalen Glücksspiel- und Steuergesetzen. So müssen Glücksspielunternehmen mit Sitz in Malta faktisch nie mehr als fünf Prozent ihrer Einnahmen für Steuern und Abgaben aufbringen. Zudem profitieren entsprechende Firmen bei steigenden Umsätzen von einer sinkenden Besteuerung. für Online-Casinos mit mehr als 30 Millionen Euro Umsatz wird beispielsweise lediglich eine Umsatzsteuer in Höhe von 0,4 Prozent fällig.

Darüber hinaus ist es in dem europäischen Inselstaat recht einfach, eine Glücksspiellizenz zu erhalten. Auf Malta existiert zwar eine Regulierungsbehörde. Doch diese überwacht bestehende Glücksspielangebote laut Beobachtern nur unzureichend. Auf ihrer Website warb die Behörde jahrelang sogar für einen besonders einfachen Vergabeprozess von entsprechenden Konzessionen.

 

Maltesische Firmen sind oftmals schon lange in Deutschland aktiv

Das Werben um Glücksspielfirmen hat Erfolg. Mittlerweile macht die Glücksspielindustrie in Malta mehr als 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus und zählt somit zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen des Landes. Ihre Einnahmen erzielen die Unternehmen allerdings nur zu Bruchteilen in dem Land mit rund 500.000 Einwohnern. Stattdessen erwirtschaften diese Firmen einen Großteil ihrer Umsätze im europäischen Ausland.

In Deutschland sind viele maltesische Glücksspielanbieter bereits lange aktiv und warben tatsächlich auch schon vor der Liberalisierung der Glücksspielgesetze durch den neuen Glücksspielstaatsvertrag um Kunden. Hierzulande argumentieren entsprechende Firmen, dass sie gemäß der EU-Dienstleistungsfreiheit mit ihren maltesischen Lizenzen auch in Deutschland um Spieler werben dürften. Das ist allerdings falsch. Das Bundesverwaltungsgericht hat eindeutig entschieden, dass Glücksspiel in Deutschland nur mit deutscher Lizensierung angeboten werden darf.

 

Spielverluste aus illegalem Glücksspiel können zurückgefordert werden

Trotz der eindeutigen Rechtslage haben viele maltesische Unternehmen in den vergangenen Jahren illegal im Internet um deutsche Spieler geworben und tun dies teilweise noch immer. Aufgrund der Illegalität des maltesischen Angebots waren die Verträge zwischen deutschen Verbrauchern und den Firmen aus Malta allerdings nie gültig. Daraus ergibt sich in Deutschland ein Rückforderungsanspruch von sämtlichen betroffenen Spielern.

Konkret ist es möglich, die Spielverluste aus illegalem Online-Glücksspiel der vergangenen zehn Jahre zurückzufordern. Die verantwortlichen Casinos aus Malta sind sogar dazu verpflichtet, ihren Kunden eine Übersicht über sämtliche Ein- und Auszahlungen aus dieser Zeit zu übermitteln. Dadurch kann der jeweilige Rückforderungsanspruch auf den Cent genau beziffert werden.

Deutsche Gerichte haben bereits hundertfach bestätigt, dass betroffene Spieler ihre Verluste zurückfordern können. Tatsächlich können entsprechende Ansprüche selbst gegenüber Unternehmen, die mittlerweile im Besitz einer deutschen Glücksspiellizenz sind, durchgesetzt werden. Zwar schließen illegale Aktivitäten aus der Vergangenheit die Vergabe einer solchen Lizenz nicht aus. Doch eine entsprechende Konzession ist kein Ablassbrief, der die jeweiligen Unternehmen für ihr Fehlverhalten aus der Vergangenheit freispricht.

Erstattung von Spielverlusten: Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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