27.
Jun 2023

Ist Online-Poker nur in Schleswig-Holstein erlaubt?

In Werbung für Poker-Websites wurde regelmäßig erwähnt, dass sich das jeweilige Angebot nur für Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein richtet. Bedeutet das, dass Online-Poker mit Echtgeldeinsätzen wirklich nur in dem nördlichsten Bundesland Deutschlands legal ist?

Online-Poker war jahrelang nur in Schleswig-Holstein legal

In der Tat war Online-Poker jahrelang ausschließlich in Schleswig-Holstein erlaubt, sofern Echtgeldeinsätze möglich waren. Generell legalisierte die Landesregierung Schleswig-Holsteins Online-Glücksspiel im Jahr 2012 als einziges Bundesland in ganz Deutschland. Bis zum Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Sommer 2021 gab es daher außerhalb Schleswig-Holsteins gar nicht die Möglichkeit für Unternehmen, sich erfolgreich um Lizenzen für Online-Poker oder auch virtuelle Automatenspiele zu bewerben.

Gleichzeitig durften sich in Schleswig-Holstein lizensierte Unternehmen auch ausschließlich an Bürger Schleswig-Holsteins richten und nicht im Rest der Nation aktiv sein. Deshalb musste jahrelang in Werbung für Online-Glücksspielanbieter auch der Zusatz integriert werden, dass sich das jeweilige Angebot nur an Personen mit Wohnsitz oder regelmäßigen Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein richtet.

Online-Glücksspiel ist mittlerweile bundesweit erlaubt

Seit dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrag hat sich die Gesetzeslage allerdings verändert und der deutsche Online-Glücksspielmarkt wurde liberalisiert. Mittlerweile können sich Unternehmen auch um bundesweit gültige Online-Glücksspiellizenzen bewerben. Im Bereich Online-Poker ist dies bislang fünf Firmen, die allesamt in Malta sitzen, gelungen (Stand: 27. Juni 2023).

Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass deutsche Verbraucher, die nicht in Schleswig-Holstein leben, vor 2021 im Internet eigentlich gar nicht Poker um Echtgeldeinsätze hätten spielen dürfen. Allerdings haben viele Unternehmen die restriktiven Glücksspielgesetze in Deutschland jahrelang nicht beachtet und tun dies teilweise noch immer, indem sie ohne deutsche Glücksspiellizenz um deutsche Kunden werben. Das ist selbstverständlich illegal.

Da unzulässige Online-Poker-Anbieter faktisch gar keine rechtskräftigen Verträge mit deutschen Kunden abschließen können, hätten diese allerdings eigentlich auch nie Geld von deutschen Verbrauchern annehmen dürfen. Für Glücksspieler, die in den vergangenen Jahren Geld auf einer illegalen Glücksspiel-Website verzockt haben, folgen daraus gute Nachrichten: Dadurch ist es nämlich möglich, die kompletten Online-Spielverluste der vergangenen Jahre zurückzufordern.

Illegales Online-Glücksspiel: Erstattung von Spielverlusten ist möglich

Über 60 deutsche Zivilgerichte haben deutschen Verbrauchern bereits eine Erstattung ihrer Spielverluste aus illegalem Glücksspiel zugesprochen. Während es zu Beginn der zivilrechtlichen Aufarbeitung des Themas noch vereinzelt Entscheidungen zugunsten der verantwortlichen Glücksspielunternehmen gab, urteilen die verantwortlichen Gerichte in der Sache mittlerweile im Prinzip ausschließlich verbraucherfreundlich.

Die zuständigen Richter argumentieren in der Regel alle gleich: Die restriktiven deutschen Glücksspielgesetze dienten vordergründig dem Verbraucher- und Jugendschutz. Dürften die verantwortlichen Betreibergesellschaften die Verluste ihrer Kunden einfach einbehalten, würden sie für ihr illegales Handeln nicht bestraft werden. Unter anderem deshalb besteht der Anspruch auf die Erstattung der gesamten Online-Spielverluste. Dabei spielt es keine Rolle, ob wenige Tausend oder sogar Hunderttausende Euro verzockt wurden.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung ist möglich

Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalem Online-Glücksspiel einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Glücksspielanbieter sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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