21.
Dez 2021

Opel-Modelle wie der Insignia wurden wegen illegaler Manipulationen zurückgerufen

Wer an den Abgasskandal denkt, verbindet diesen wohl in erster Linie nicht mit Opel. Schließlich stehen vor allem Hersteller wie Volkswagen, Daimler, Audi und Porsche im Zusammenhang mit manipulierten Fahrzeugen im Mittelpunkt der medialen Berichterstattung. Doch auch beliebte Opel-Modelle wurden bereits wegen des Abgasskandals zurückgerufen. Betroffene Fahrzeughalter haben deshalb Anspruch auf Schadensersatz.

KBA ordnete 2018 Opel-Rückruf wegen Abgasskandal an

Mit dem Opel Insignia betrifft der Abgasskandal sogar eines der beliebtesten Opel-Modelle in Deutschland. 2018 ließ das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) neben dem Insignia auch den Opel Cascada und den Opel Zafira zurückrufen. Der amtliche Rückruf betrifft Fahrzeuge aus den Baujahren zwischen 2013 und 2016.

In den manipulierten Opel-Autos entdeckte die deutsche Behörde Abschalteinrichtungen, durch die die Autos auf dem Prüfstand bessere Abgaswerte vorgaben, als im Normalbetrieb erreicht wurden. Aufgrund ihres hohen Schadstoffausstoßes hätten die Fahrzeuge eigentlich nie zugelassen werden dürfen. Daher wurden sie im Zuge des Abgasskandal-Rückrufs in die Werkstatt gerufen, wo ein Software-Update die Abgasreinigung normalisieren sollte.

Die negativen Folgen des Opel-Abgasskandals

Was wie ein kleiner Mangel klingt, der schnell beseitigt werden kann, ist in Wahrheit jedoch mit einem großen finanziellen Schaden für betroffene PKW-Besitzer verbunden. Nachweislich manipulierte Fahrzeuge bringen auf dem Gebrauchtwagenmarkt nämlich deutlich weniger Geld ein als Fahrzeuge, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind.

Das liegt unter anderem daran, dass die Software-Updates, die die Abgasreinigung normalisieren sollen, oft mit negativen Begleiterscheinungen einhergehen. Schließlich wurden die Fahrzeuge gar nicht dafür konzipiert, dass sie Abgase gesetzeskonform filtern. Umfragen zufolge klagt jeder zweite Halter eines manipulierten Autos im Nachgang an ein Update über Probleme. Diese reichen von kleineren Mängeln wie unangenehmen Gerüchen über relevante Veränderungen wie ein erhöhter Kraftstoffverbrauch bis hin zu kostspieligen Motorschäden.

Wurden weitere Opel-Modelle illegal manipuliert?

Opel selbst zeigt sich den betrogenen Kunden gegenüber allerdings uneinsichtig. Tatsächlich wollte das Rüsselsheimer Unternehmen diese sogar verunsichern und ging trotz einer eindeutigen Beweislage juristisch gegen die Abgasskandal-Rückrufe vor. Erwartungsgemäß bestätigten jedoch mehrere Gerichte, dass die Rückrufaktionen durch das KBA gerechtfertigt waren. Es scheint sogar so, als wären noch mehr Opel-Modelle vom Abgasskandal betroffen.

In diesem Jahr ließ sich Opel nämlich ein freiwilliges Software-Update zur Verbesserung des Emissions-Verhaltens mehrerer Fahrzeug-Modelle genehmigen. Konkret heißt das, dass Opel die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge mit Hilfe dieses Updates verbessern möchte. Dabei handelt es sich um Diesel-Varianten des Opel Astra, Opel Corsa und Opel Insignia aus den Baujahren 2014 bis 2018.

So sollten Verbraucher auf freiwillige Software-Updates reagieren

Freiwillige Updates bieten für Autobauer einige Vorteile. In ihren Update-Schreiben können sie selbst entscheiden, wie sie das Thema darstellen und Fahrzeughalter daher zur Durchführung eines Updates bringen, ohne dass diese zwangsweise von dem Abgasskandal erfahren.

Gleichzeitig müssen die verantwortlichen Autobauer die betroffenen PKW-Besitzer nicht mehr über einen amtlichen Rückruf informieren, sofern dieser nach dem Aufspielen eines freiwilligen Updates erfolgt. Schließlich wurde der vorhandene Mangel in diesem Fall bereits durch das freiwillige Update beseitigt. Daher erfahren einige Fahrzeughalter möglicherweise erst, dass ihr Auto vom Abgasskandal betroffen ist, wenn sie das Fahrzeug verkaufen möchten und der enorme Preisverfall des Autos auffällt.

Wer von Opel wegen eines solchen Updates angeschrieben wird, sollte daher vorsichtig sein, das Update nicht direkt durchführen und sich stattdessen zunächst rechtlich beraten lassen. Verbraucher sollten sich stets bewusst sein, dass das Verweigern eines freiwilligen Updates keine negativen Konsequenzen hat. Ganz im Gegenteil:

Software-Updates führen im Zweifel nicht nur zu negativen Folgeschäden, sondern überspielen auch die installierte Abschalteinrichtung. Es kann jedoch hilfreich sein, die Wirkungsweise dieser Manipulationssoftware genau nachvollziehen zu können, um etwaige Rechtsansprüche im Rahmen des Abgasskandals erfolgreich durchzusetzen.

Die Schadensersatzansprüche im Opel-Abgasskandal

Wer ein illegal manipuliertes Opel-Fahrzeug besitzt, kann nämlich Schadensersatzansprüche geltend machen. Schließlich hätten die betroffenen PKW-Besitzer ihre Autos sicherlich nicht zu den gleichen Konditionen erworben, wenn sie bereits zum Kaufzeitpunkt vom Abgasskandal gewusst hätten.

So besteht die Möglichkeit, das manipulierte Fahrzeug an Opel zurückzugeben und dafür eine Entschädigung zu erhalten, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientiert. Alternativ gibt es auch die Option, das Fahrzeug weiter zu nutzen und einen Teil des Kaufpreises als Entschädigung zu erstreiten.

Opel-Besitzer, deren Fahrzeuge 2018 zurückgerufen wurden, sollten sich jedoch mit der Durchsetzung ihrer Rechte beeilen. Da die Schadensersatzansprüche im Abgasskandal drei Jahre zum Jahresende nach Kenntnisnahme der betroffenen PKW-Halter verjähren, droht in diesem Fall eine Verjährung ab dem 01. Januar 2022. Die Kanzlei Goldenstein berät betroffene PKW-Besitzer kostenfrei im Rahmen eines Erstgespräches bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

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