30.
Dez 2021

Prozesskostenfinanzierung für Halter von manipulierten Wohnmobilen

Unabhängige Abgastests und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt haben ergeben, dass der Fiat Ducato vom Abgasskandal betroffen ist. Das ist insofern brisant, da etwa zwei Drittel aller Reisemobile auf Basis des Fiat Ducato gebaut werden. Den betroffenen Fahrzeugen droht nun im schlimmsten Fall die Stilllegung. Wer ein Wohnmobil mit Fiat-Fahrgestell besitzt, kann jedoch Schadensersatzansprüche durchsetzen. Dank Prozesskostenfinanzierern ist dies auch ohne Rechtsschutzversicherung risikofrei möglich.

Wohnmobil-Rückrufwelle im Jahr 2022 droht

Nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in diesem Jahr die ersten Rückrufe im Zusammenhang mit dem Fiat-Abgasskandal angeordnet hat, dürften im Jahr 2022 Rückrufe von Wohnmobilen mit Fiat-Fahrgestellen folgen. Die EU-Kommission hat den italienischen Behörden, die eigentlich für die Zulassung und die Rückrufe von Fiat-Fahrzeugen zuständig sind, nämlich kürzlich eine Frist in Höhe von zwei Monaten gesetzt, um für eine Normalisierung der manipulierten Fahrzeuge zu sorgen.

Ansonsten wird die Kommission den Prozess an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) weitergeben. In diesem Fall drohen der italienischen Regierung tägliche Strafzahlungen in Millionenhöhe. Als EU-Land ist Italien nämlich dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle in Italien zugelassenen Fahrzeuge die gesetzlichen Vorschriften einhalten.

Mehr als 200.000 Fahrzeuge in Deutschland sind vom Fiat-Abgasskandal betroffen

Fiat hat jedoch Fahrzeuge so manipuliert, dass diese nur auf dem Prüfstand wirklich sauber wirkten. Bereits kurz nach dem Bekanntwerden des VW-Abgasskandals soll der Automobilzulieferer Bosch Fiat deshalb schwer belastet haben. Razzien in Geschäftsgebäuden von Fiat sollen diese Vorwürfe mittlerweile bestätigt haben. Zudem führte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unter anderem moderne Abgastests durch, die eine Manipulation von Fiat-Autos beweisen.

Im Herbst 2020 schätzte die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Anzahl der manipulierten Fiat-Fahrzeuge in Deutschland auf mehr als 200.000. Demnach sollen hierzulande vor allem Wohnmobile vom Fiat-Abgasskandal betroffen sein. Ähnlich wie beim VW-Abgasskandal muss die Abgasreinigung der betroffenen Fahrzeuge nun normalisiert werden. Ansonsten droht den Autos die Stilllegung. Doch auch eine Normalisierung der Abgasreinigung ist mit Risiken verbunden.

Mögliche Folgeschäden wegen des Abgasskandals

In der Regel führen die verantwortlichen Autohersteller nämlich Software-Updates durch, um die Abgasreinigung der manipulierten Autos zu verbessern. Da die Hardware der betroffenen PKW aber gar nicht für eine Abgasreinigung im hohen Ausmaß konzipiert wurde, können kurz- oder mittelfristig Folgeschäden entstehen. So ist es beispielsweise möglich, dass Partikelfilter verstopfen und diese wiederum schwere Motorschäden hervorrufen. Umfragen zufolge klagt knapp die Hälfte aller Halter von upgedateten Fahrzeugen über negative Begleiterscheinungen.

Die unklaren Folgen von Software-Updates führen unter anderem dazu, dass manipulierte Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt deutlich weniger Geld einbringen als Fahrzeuge, die nicht vom Abgasskandal betroffen sind. Da die betroffenen Halter ihre Autos sicher nicht zu denselben Konditionen erworben hätten, wenn sie zum Kaufzeitpunkt über diesen Mangel informiert gewesen wären, können diese juristisch Schadensersatzansprüche durchsetzen.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung dank Versicherungen und Prozesskostenfinanzierung

Die Rechtsdurchsetzung im Wohnmobil-Abgasskandal ist komplett risikofrei möglich. Das ist insofern besonders verbraucherfreundlich, da die Rechtskosten für ein solches Verfahren aufgrund der hohen Streitsummen schnell in die Höhe steigen können. Rechtsschutzversicherer übernehmen jedoch die vollständigen Kosten ihrer versicherten Kunden und auch nicht-versicherte Wohnmobil-Besitzer haben die Möglichkeit, ihre Rechte ohne finanzielles Risiko durchzusetzen.

Anwaltskanzleien wie Goldentein Rechtsanwälte arbeiten nämlich mit renommierten Prozesskostenfinanzierern zusammen. Diese übernehmen namensgetreu sämtliche Prozesskosten – von Anwaltskosten bis hin zur Gutachtenerstellen – und sorgen dadurch dafür, dass die Gegenseite zu keinem Zeitpunkt finanziellen Druck auf den Kläger ausüben kann.

Eine Erfolgsprovision beziehen Prozesskostenfinanzierer nur im Fall eines positiven Ausgangs. Geht ein Abgasskandal-Verfahren unerwartet verloren, entstehen für den Kläger keinerlei Kosten und auch im Erfolgsfall wird der Prozesskostenfinanzierer lediglich zu einem kleinen Teil an der erstrittenen Entschädigungssumme beteiligt. Weitere Kosten entstehen in keinem Fall.

Diese Rechte haben Wohnmobil-Besitzer im Abgasskandal

Vom Wohnmobil-Abgasskandal betroffene Verbraucher haben die Möglichkeit, ihr Fahrzeug zu behalten und eine Entschädigung in Höhe von 20 bis 25 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises durchzusetzen. Dadurch soll der Wertverlust ausgeglichen werden, der durch den Skandal entstanden ist. Deutlich höhere Entschädigungen erhalten Wohnmobil-Besitzer, die ihr Fahrzeug an den verantwortlichen Hersteller zurückgeben. In diesem Fall sind Summen, die sich an dem ursprünglichen Kaufpreis orientieren, gängig.

Tatsächlich der Bundesgerichtshof (BGH) sogar schon entschieden, dass die Halter von manipulierten Fahrzeugen grundsätzlich sogar Anspruch auf ein mangelfreies Ersatzfahrzeug haben. Allerdings ist dies nur innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist in Höhe von zwei Jahren ab dem Vertragsabschluss bzw. der Übergabe des jeweiligen Fahrzeugs möglich.

Abgasskandal-Klagen im Zusammenhang mit dem Wohnmobil-Abgasskandal richten sich in der Regel gegen den verantwortlichen Motorenhersteller. Bislang ist nämlich unklar, ob Wohnmobil-Hersteller wie Carthago, Dethleffs oder Hymer überhaupt von den Manipulationen wussten und die Motoren und Fahrgestelle auch im Glauben, dass diese gesetzeskonform sind, eingekauft haben.

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