28.
Sep 2022

Raus aus den Schulden: Spielsüchtige erhalten zweite Chance

Online-Casinospiele machen nachweislich deutlich häufiger abhängig als herkömmliche Glücksspiele. Das liegt unter anderem daran, dass Glücksspielangebote im Netz zu jeder Uhrzeit und von überall aus verfügbar sind. Doch viele Online-Glücksspielseiten sind in Deutschland verboten und gaben nur vor, hierzulande legal zu sein. Betroffene Spieler haben daher die Chance auf einen Neuanfang, indem sie ihre gesamten Spielverluste aus illegalem Online-Glücksspiel zurückfordern.

Online-Glücksspiel in Deutschland: Schleswig-Holstein mit Ausnahmeregelung

Deutschlandweit nehmen Hunderttausende Verbraucher jährlich an Online-Glücksspiel teil und rund 20 Prozent von ihnen haben ein problematisches Spielverhalten. Tatsächlich hätten die meisten Deutschen in den vergangenen Jahren aber eigentlich gar nicht online um Echtgeld spielen dürfen, denn Online-Casinos und virtuelle Automatenspiele waren fast bundesweit verboten.

Lediglich in Schleswig-Holstein war Online-Glücksspiel seit 2012 unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Allerdings durften die neun Anbieter, die dort zugelassen waren, auch nur in dem nördlichsten Bundesland Deutschlands aktiv sein. Bundesweit kam es erst am 01. Juli 2021 zu einer Liberalisierung des Glücksspielrechts, als der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat. Seitdem können Unternehmen auch bundesweit gültige Lizenzen für den Betrieb von Online-Casinos, virtuellen Automatenspielen und Online-Poker-Websites erhalten.

Eine bundesweit gültige Lizenz konnten sich bis heute nur zehn Unternehmen sichern (Stand: 28. September 2022), obwohl sich laut der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) bereits mehr als 60 Glücksspielanbieter auf eine entsprechende Konzession beworben haben. Um eine solche Lizenz zu erhalten, müssen jedoch strenge Voraussetzungen erfüllt werden und das schafft nun mal nicht jedes Unternehmen.

 

Illegale Online-Glücksspielanbieter sind noch immer in Deutschland aktiv

Unabhängig von dem legalen Glücksspielangebot im Netz gibt es jedoch weiterhin zahlreiche ausländische Websites, die illegalerweise mit Bonuszahlungen und anderen Lockmitteln um deutsche Spieler werben und dabei vorgeben, hierzulande legal zu sein. In Deutschland dürfen allerdings nur Unternehmen mit deutscher Glücksspiellizenz aktiv sein. Das haben mehrere Verwaltungsgerichte und sogar der Bundesgerichtshof (BGH) bereits klargestellt.

Dass Anbieter aus Ländern mit deutlich liberaleren Glücksspiel- und Steuergesetzen wie Malta oder Zypern dennoch in Deutschland aktiv sind und waren, liegt vor allem an der Untätigkeit der deutschen Behörden. Diese gingen bislang nämlich kaum bis gar nicht gegen unzulässige Online-Glücksspielanbieter vor, wodurch letztere in Deutschland Milliardensummen verdienen konnten. Doch diese illegale Geschäftspraxis wird nun für viele Glücksspielunternehmen zum Bumerang.

Deutsche Gerichte verurteilen Online-Casinos zu Rückerstattungen

Immer mehr Glücksspieler haben nämlich erfahren, dass entsprechende Angebote eigentlich nie legal waren. Daraus folgt, dass auch die Verträge zwischen den Online-Casinos und ihren deutschen Kunden nie gültig waren. Folglich haben betroffene Spieler Anspruch auf eine Erstattung ihrer vollständigen Spielverluste. Dies haben zahlreiche deutsche Richter bereits in Hunderten Fällen festgestellt.

Mehr als 60 verschiedene deutsche Gerichte haben betroffenen Spielern eine Erstattung ihrer Verluste zugesprochen. Dabei ging es in Einzelfällen sogar um Spielverluste in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro. Entsprechende Verfahren können auch gegen Anbieter, die mittlerweile eine bundesweite Lizenz besitzen, geführt werden. Diese werden durch die neue Lizenz nämlich nicht für ihr Fehlverhalten aus der Vergangenheit freigesprochen.

Tatsächlich zeigen sich Casinos, die sich aktuell um eine deutsche Glücksspiellizenz bemühen oder diese bereits erhalten haben, im Zusammenhang mit entsprechenden Spielerklagen häufig sogar für eine außergerichtlichen Einigung bereit, um eine schnelle Lösung zu finden und Altlasten loszuwerden. Für betroffene Spieler sind die Aussichten auf eine Erstattung ihrer Spielverluste aktuell also sehr gut.

Risikofreie Rechtsdurchsetzung dank Prozesskostenfinanzierung

Auch Goldenstein Rechtsanwälte unterstützt deutsche Glücksspieler bereits seit Längerem dabei, ihre Verlustsummen aus illegalen Online-Casinos einzuklagen. Mit dem kostenlosen Schnellcheck der Kanzlei können betroffene Spieler in wenigen Schritten prüfen, ob sie Anspruch auf eine Rückerstattung ihrer Online-Casino-Verluste haben. Die Experten der Kanzlei prüfen die Angaben im Anschluss und beraten die jeweiligen Verbraucher kostenfrei und unverbindlich bezüglich ihrer rechtlichen Möglichkeiten in der Sache.

Klagen gegen Online-Casinos sind in vielen Fällen ohne Risiko möglich. Sogenannte Prozesskostenfinanzierer übernehmen sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten von Spielern und zahlen im Falle einer juristischen Niederlage sogar die Kosten der Gegenseite. Lediglich im Erfolgsfall werden Prozesskostenfinanzierer mit einer Provision an der fälligen Entschädigung beteiligt. Dadurch können Spieler ihre Verluste zurückverlangen, ohne dafür einen einzigen Cent in Anwalts- oder Gerichtskosten investieren zu müssen.

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